Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Der Superstar des Bradfielder Fußballclubs Bradfield Victoria wird durch Gift getötet. Das Interesse der Öffentlichkeit ist hoch und es gibt keinen Hinweis auf ein Motiv oder den Täter. Carol Jordans Sonderermittlungsteam steht unter Hochdruck, als auch noch ein Bombenanschlag auf das örtliche Fußballstadion fünfunddreißig Menschen tötet, 35 + 1 genauer gesagt, denn einer der Retter stirbt kurz darauf ebenfalls an Gift. Der Profiler Tony Hill liegt mit zerschmetterter Kniescheibe im Bradfielder Krankenhaus, ansonsten wäre er vielleicht sehr viel eher auf Zusammenhänge und Unregelmäßigkeiten gekommen.
„Schleichendes Gift“ ist ein Tony Hill/Carol Jordan-Roman, in dem endlich mehr über Tonys Vergangenheit gesagt wird. Der Leser lernt seine Mutter kennen. Ein Erlebnis, auf das man ebenso gerne verzichtet hätte wie Tony, und das man doch genießt und das vieles an Tony verständlicher macht. Ausgerechnet im Moment der Schwäche taucht Vanessa Hill auf und erweist sich als ausgesprochen ... interessant. Carol kämpft währenddessen mit den Schwächen der Mitarbeiter ihres Teams ebenso wie mit ihren eigenen und versucht sich darüber klar zu werden, was genau Tony für sie bedeutet. Gleichzeitig hat sie die Ermittlungen zu den Morden zu führen und muss auch noch ihre eigene Vergangenheit verarbeiten.
Fazit: Spannende Unterhaltung aus England, die eine ausgesprochen überraschende, klischeearme Auflösung des Terroranschlags auf das Fußballstadion bietet.
Val McDermid: Schleichendes Gift.
Droemer/Knaur, Oktober 2008.
544 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.
