Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Banana Yoshimotos Romane handeln oft von Schmerz, vom Verlassen-werden, vom Tod eines geliebten Menschen. Wie betäubt fühlt man sich beim Lesen, als läge ein schwerer Schleier auf der Welt. Man fühlt mit dem Protagonisten, spürt die Last. Und auch, wie es langsam, ganz langsam leichter wird, sie zu tragen. Immer gibt es ein Geheimnis zu lüften, vielleicht ist es die Natur, die einem zeigt, wie viel das eigene Leben wert ist, Menschen, ob alte Bekannte oder neue Freunde, können einem Wege aufzeigen. Der Leser wächst mit den Charakteren im Buch.
Die Seiten scheinen trotz aller Melancholie gefüllt zu sein mit schönen, tröstlichen Gedanken. Sehr subtil wird mit schwierigen Themen umgegangen, Yoshimotos unverkennbarer verträumter Schreibstil und ihr Hang zum Übersinnlichen bringt einen zum Lächeln und lässt das Leben wunderschön erscheinen.
Banana Yoshimoto (ihr wirklicher Name ist Mahoko Yoshimoto), 1964 geboren, Tochter des bekannten Essayisten und Literaturkritikers Ryumei Yoshimoto, schrieb zahlreiche Bücher, die sich in ungewöhnlich hohen Auflagen verkauften. Die aufsehenerregende Verfilmung des Romans Kitchen von dem Hongkonger Regisseur Kim Ho war ab 1997 der Kultfilm in den deutschen Off-Kinos. Banana Yoshimoto erhielt den Kaien- und den Izumi-Kyoka-Literaturpreis.