Der himmelblaue Schmengeling
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Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne (1842)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Die Erzählung beginnt mit einer Kindstaufe in ländlicher Idylle. Wie auch bei Wilhelm Raabe scheint „ländliche Idylle“ jedoch nicht nur positiv zu sehen zu sein. Es wird beschrieben, wie die Gäste „nach den Regeln“ bewirtet werden, wie immer wieder der äußere Schein im Vordergrund steht. Die Gäste fragen nach einem uralten schwarzen Balken und damit beginnt der Großvater des Hauses, die alte Geschichte aus dem Mittelalter zu erzählen:

Damals hatte der besonders grausame Ritter von Stoffeln die Burg besessen und drangsalierte die Bauern. Das Maß der Verzweiflung war voll, als er eines Tages verlangte, innerhalb eines Monats Buchen aus einem entfernten Wäldchen zur Burg zu bringen und als Schattengang anzupflanzen, damit er damit vor seinen Mitrittern protzen könne. Stoffeln hatte sich dafür einen für Bauern arbeitsreichen Monat ausgesucht, so dass sie vor der Wahl standen vom Ritter erschlagen zu werden oder in naher Zeit zu verhungern, weil ihnen keine Zeit bliebe, sich um ihre Ernte zu kümmern. In dieser Situation bietet der Teufel in Gestalt eines Jägers seine Hilfe an, um den Preis des nächsten ungetauften Kindes, dass im Dorf geboren werden wird. Die Bauern zagen und zögern, es ist Christine, eine eingeheiratete Fremde, die letztlich die Entscheidung trifft und den Pakt eingeht.

Einen Monat später sind die Buchen gepflanzt und im Dorf versucht man den Teufel zu überlisten und jedes Kind sofort zu taufen, ehe er es holen kann. Das lässt der Teufel sich nicht lange gefallen und zuerst kommt eine tödliche Spinnenplage über das Dorf, später verwandelt sich Christine in eine große schwarze Spinne, die Dorf und Burg immer wieder tödlich heimsucht. Erst die Opferbereitschaft einer Mutter kann die Spinne besiegen und in den schwarzen Balken einsperren. Dreihundert Jahre lang. Dann vergisst man im Dorf die Geschichte langsam und ein übermütiger Knecht lässt Christine frei, bis wieder ein opferbereiter Mensch sie überwältigen kann. Seitdem ist sie sicher eingesperrt, solange man im Dorf gottesfürchtig bleibt.

Es ist der alte Kampf zwischen Gut und Böse, den Gothelf hier beschreibt, ebenso wie die Fehlbarkeit der Menschen. Er erzählt die Geschichte auf eine sehr einfache, klare, unmissverständliche Art und Weise, so dass das Buch trotz der manchmal leicht altertümlichen Sprache spannend ist. Aber so einfach, wie es beim ersten Lesen erscheint, ist die Erzählung nicht. Wie die ländliche Idylle irgendwie schief erscheint, so drängt sich z.B. auch die Frage auf, warum es eigentlich immer Fremde, Zugereiste, sind, die die Ereignisse im Dorf in Gang bringen. Warum die Rolle des Teufels so groß und komplex ist, die göttliche Macht dagegen nur mittelbar auftritt, in Form von geweihten Gegenständen oder in Person des Pfarrers.

Auf jeden Fall lohn sich in Blick auf die Sicht des 19. Jahrhunderts zum Thema „Gut und Böse“ und sei es nur, um einen Standpunkt aus einer anderen Zeit zu beäugen.

Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne (1842).
Hamburger Lesehefte, 2008.
72 Seiten, Taschenbuch, ab 1,60 Euro.

Regina Lindemann

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