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Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
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Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne (1842)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Die ErzĂ€hlung beginnt mit einer Kindstaufe in lĂ€ndlicher Idylle. Wie auch bei Wilhelm Raabe scheint „lĂ€ndliche Idylle“ jedoch nicht nur positiv zu sehen zu sein. Es wird beschrieben, wie die GĂ€ste „nach den Regeln“ bewirtet werden, wie immer wieder der Ă€ußere Schein im Vordergrund steht. Die GĂ€ste fragen nach einem uralten schwarzen Balken und damit beginnt der Großvater des Hauses, die alte Geschichte aus dem Mittelalter zu erzĂ€hlen:

Damals hatte der besonders grausame Ritter von Stoffeln die Burg besessen und drangsalierte die Bauern. Das Maß der Verzweiflung war voll, als er eines Tages verlangte, innerhalb eines Monats Buchen aus einem entfernten WĂ€ldchen zur Burg zu bringen und als Schattengang anzupflanzen, damit er damit vor seinen Mitrittern protzen könne. Stoffeln hatte sich dafĂŒr einen fĂŒr Bauern arbeitsreichen Monat ausgesucht, so dass sie vor der Wahl standen vom Ritter erschlagen zu werden oder in naher Zeit zu verhungern, weil ihnen keine Zeit bliebe, sich um ihre Ernte zu kĂŒmmern. In dieser Situation bietet der Teufel in Gestalt eines JĂ€gers seine Hilfe an, um den Preis des nĂ€chsten ungetauften Kindes, dass im Dorf geboren werden wird. Die Bauern zagen und zögern, es ist Christine, eine eingeheiratete Fremde, die letztlich die Entscheidung trifft und den Pakt eingeht.

Einen Monat spĂ€ter sind die Buchen gepflanzt und im Dorf versucht man den Teufel zu ĂŒberlisten und jedes Kind sofort zu taufen, ehe er es holen kann. Das lĂ€sst der Teufel sich nicht lange gefallen und zuerst kommt eine tödliche Spinnenplage ĂŒber das Dorf, spĂ€ter verwandelt sich Christine in eine große schwarze Spinne, die Dorf und Burg immer wieder tödlich heimsucht. Erst die Opferbereitschaft einer Mutter kann die Spinne besiegen und in den schwarzen Balken einsperren. Dreihundert Jahre lang. Dann vergisst man im Dorf die Geschichte langsam und ein ĂŒbermĂŒtiger Knecht lĂ€sst Christine frei, bis wieder ein opferbereiter Mensch sie ĂŒberwĂ€ltigen kann. Seitdem ist sie sicher eingesperrt, solange man im Dorf gottesfĂŒrchtig bleibt.

Es ist der alte Kampf zwischen Gut und Böse, den Gothelf hier beschreibt, ebenso wie die Fehlbarkeit der Menschen. Er erzĂ€hlt die Geschichte auf eine sehr einfache, klare, unmissverstĂ€ndliche Art und Weise, so dass das Buch trotz der manchmal leicht altertĂŒmlichen Sprache spannend ist. Aber so einfach, wie es beim ersten Lesen erscheint, ist die ErzĂ€hlung nicht. Wie die lĂ€ndliche Idylle irgendwie schief erscheint, so drĂ€ngt sich z.B. auch die Frage auf, warum es eigentlich immer Fremde, Zugereiste, sind, die die Ereignisse im Dorf in Gang bringen. Warum die Rolle des Teufels so groß und komplex ist, die göttliche Macht dagegen nur mittelbar auftritt, in Form von geweihten GegenstĂ€nden oder in Person des Pfarrers.

Auf jeden Fall lohn sich in Blick auf die Sicht des 19. Jahrhunderts zum Thema „Gut und Böse“ und sei es nur, um einen Standpunkt aus einer anderen Zeit zu beĂ€ugen.

Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne (1842).
Hamburger Lesehefte, 2008.
72 Seiten, Taschenbuch, ab 1,60 Euro.

Regina Lindemann

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