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Mai 2001
Spukschloss
von Fiducia Spes

Ein Spukschloss ist ein Schloss in dem Geister und Gespenster ihr Unwesen treiben. Die meisten Menschen verbinden damit Grusel, kalte Schauer über dem Rücken und Angst. Aber mal ganz ehrlich; wer hat denn schon mal mit einem Geist kommuniziert? Vielleicht sind es ja ganz lustige Gesellen, die wie kleine Kinder in den alten Gemäuern verstecken spielen?

Sandra, die abends vor dem Einschlafen gerne Spuckgeschichten las, wollte einen solchen Spuk mal live erleben und so nahm sie sich eine Woche Urlaub, um in England in einem alten, halb verfallenen Schloss eine Nacht zu verbringen. Tom, ein langjähriger Freund, dem dieses alte verwaiste Schloss gehörte, hatte ihr dieses Angebot gemacht.

Nach langer, anstrengender Reise stand sie nun vor dem finsteren, mit Efeu umwucherten Gemäuer. Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken runter und sie war sich nicht mehr so sicher, ob sie das, was sie ursprünglich vorhatte, noch immer erleben wollte. Tief atmend nahm sie ihren ganzen Mut zusammen, öffnete das knarrende Tor und trat ein. Düster war es hier und unheimlich kalt. Sie zog die schweren Vorhänge zurück und als Licht die Hallen erhellte, kam nur Staub zum Vorschein - überall lag dicker, Jahrzehnte alter Staub herum. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. 'Hatte Tom sie hier zum Putzen hergeschickt?' dachte sie und konnte ein schelmisches Grinsen nicht verbergen.

Langsam, fast zögernd, schlich sie die gewaltige Treppe in die obere Etage des Schlosses hoch, um nach einem Schlafplatz zu suchen. "Bah, hier in all dem Staub und Spinnengewebe soll ich schlafen?" sagte sie, als hätte eine Antwort folgen können. Aber wer sollte er ihr hier antworten? Sie wollte den Grusel live erleben. Zumindest immer dann, wenn sie diese Geschichten las aber jetzt ......? Schließlich fand sie dann aber doch ein Schlafgemach, das gereinigt schien, denn das strahlend weiße Bettzeug stach ihr gleich ins Auge.

Nachdem sie ihre kleine Reisetasche ausgepackt hatte, ergründete sie die anderen Räume und plötzlich stand sie in der großen, blitzblank geputzten Schlossküche, die fast etwas heimisches vermittelte. 'Wenn es jetzt noch etwas wärmer hier wäre', dachte sie. Alles um sie herum war kalt, fühlte sich klamm an und dann diese Stille, diese unheimliche Stille.

Es war schon spät geworden und die Sonne zog gerade ihre letzten Strahlen ein, als sie noch schnell ihr Brot, dass sie von der Fahrt übrig hatte, aß. Dann machte sie sich auf ins Bett. Eigentlich war sie hundemüde von der langen Fahrt aber wenn sie jetzt fest einschliefe, würde sie womöglich den heiß ersehnten Spuk verpassen.

Angestrengt lauschte sie in die Dunkelheit aber nichts war zu hören, kein Klopfen, Scharren, nicht mal ein leises Rascheln. Nur diese Stille, diese unheimliche Stille.

Am nächsten Morgen fühlte sie sich wie gerädert, denn sie hatte ja kaum ein Auge zu gemacht. Noch völlig schlaftrunken packte sie ihre kleine Reisetasche wieder voll und schleppte sich in die Küche, um wenigstens einen Instantkaffee zu trinken, den sie sich mitgebracht hatte. Und während sie da so saß dachte sie 'so also sieht ein Spukschloss aus? Na toll.'

Der Kaffee war getrunken, die Tasse wieder fein säuberlich abgewaschen und in den Schrank gestellt und sie ernüchtert auf dem Weg nach Hause. Gerade hatte sie das alte knarrende Schlosstor hinter sich geschlossen, da war es ihr, als hörte sie eine leise schelmische Stimme, die "Tschüss, bis zum nächsten Mal." hinter ihr flüsterte.

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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