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Juni 2001
Josh Joans, Privatdetektiv
von Christian Kellner

Josh Jonas war der beste. Das wusste jeder in der Stadt. Er war sehr zuverlässig aber teuer. Er nahm jeden Auftrag an, wenn er genug bezahlt bekam. Bei der Polizei war Josh nicht so beliebt. Besonders bei einem Polizisten: Mike Schweiger. Doch an diesem Donnerstag bat ausgerechnet dieser Josh um einen Gefallen. Kurz bevor er bei der "Privatdetektei J. J." klingelte überlegte er sich noch einmal, was er sagen solle. Josh hatte sein Büro im Keller eines Mehrfamilienhauses. Das Haus hatte er geerbt und vermietete jetzt die Wohnungen. Die Holztür, vor der Mike stand öffnete sich. Josh war sichtlich überrascht, Mike zu sehen. "Was willst du hier?"
Mike entschloss sich, nicht lange um den heißen Brei herum zu reden: "Ich brauche deine Hilfe!"
"Was?"
"Du hast schon richtig verstanden. Ich..." Die Tür fiel ins Schloss. All der Optimismus, mit dem Mike hierher gefahren war, war verflogen. Doch eine Chance hatte er noch. "Fünftausend" Rief er.
Die Tür öffnete sich wieder. Genau dreieinhalb Minuten saßen beide in Mikes Wagen.
"Wie du weißt Josh, bin ich jetzt Bodyguard. Ich habe eine Klienten. Hinter dem ist einer her. Wer das ist, weiß ich nicht. Ich habe aber einen Verdacht. Und ich befürchte, dass dieser Verdacht stimmt. Deshalb brauche ich deine Hilfe."
"Gut Mike. Ich mache den Auftrag nur wegen des Geldes. Freunde werden wir dadurch nicht wieder."
"Das will ich auch gar nicht. Ich will nur, das mir mein Klient nicht umgebracht wird."
Mike brachte Josh in eines der nobelsten Hotels der Stadt. Dort hatte Mike das Zimmer 412 bezogen. Nebenan, vor dem Zimmer 413 standen Zwei Männer. Josh erkannte sofort, das sich in diesem Zimmer Mikes Klient aufhielt. Josh betrat Mikes Zimmer. Als erstes Schaute er sich prüfend um. Er wurde von Mike gebeten, Platz zu nehmen. Mike zeigte Josh ein Bild. Auf dem Bild sah man im Vordergrund einen vermutlich toten Mann auf dem Boden liegen. Neben seinem Kopf war eine Blutpfütze. Um den Mann herum stand eine große Menschenmenge. Unter dieser Menschenmenge befanden sich auch mehrere Männer in schwarzen Anzügen. Mike begann zu erzählen: "die Männer in den schwarzen Anzügen waren die Bodyguards des toten Mannes. Sie haben alle versagt. Der Killer ist entkommen. Er hat absolut keine Spuren hinterlassen. Es gehen natürlich noch mehrere Morde auf sein Konto. Aber dies ist der einzige, wo man sich sicher ist, das er es war."
"Und dieser ist auch hinter deinem Klienten her?"
"Das vermute und befürchte ich."
"Ich soll ihn finden?"
"Ja."
"Du hast die Fünftausend sicher nur als Anzahlung gemeint, oder?"
"Ich verstehe nicht."
"Besagte Fünftausend jetzt. Und Zehntausend, wenn ich ihn habe und dein Klient überlebt."
"Meinetwegen."
"Eine Frage noch. Woher willst du wissen, dass ausgerechnet dieser Killer hinter deinem Klienten her ist?"
"Siehst du den Weißen Schuh in der Menschenmenge ungefähr in der Mitte des Bildes?"
"Ja."
Mike reichte Josh ein zweites Bild: "Den habe ich vergrößern lassen. Siehst du die kleinen beiden braunen Buchstaben. Ich habe gestern jemanden verfolgt. Der hatte die selben Schuhe an, wie auf dem Bild. Mit den selben Buchstaben."
"Du meinst, Du hast den Killer schon gesehne und verfolgt?"
"Gesehen habe ich ihn nicht. Mein Klient war gestern auf einem Meeting. Auf dem Weg zur Limousine habe ich auf einem Hochhausdach eine Lichtreflexion gesehen. Ich bin dann auf das Dach und dort saß er. Nur mit seinem Gewehr. Er hat mich aber bemerkt, hat sich sein Gewehr gekrallt und ist weggelaufen. Ich war direkt hinter ihm, habe seine Schuhe Gesehen. Plötzlich hat der sich umgedreht und hat mit einer Schallgedämpften Pistole einmal auf mich geschossen. Er hat mich auch getroffen. Besser gesagt außer Gefecht gesetzt. Ich trug meine Schusssichere Weste. Als ich wieder bei mir war, war er weg."
"Andere Hinwese hasst du nicht?"
"Nein."
"Ich kann hier schlafen. Oder?"
"Ja, logisch. Du gehörst ja jetzt für drei Tage zu meinem Team."
"Noch eine Frage. Wer ist eigentlich dein Klient und weswegen soll er umgebracht werden?"
"Er ist Geschäftsmann. Es geht bei dem Meeting um irgendwelche Geschäfte mit dem Staat. Mehr weiß ich nicht. Aber es gibt sicherlich genug Leute, die etwas dagegen haben."
"Ich gehe mich ein bisschen umhören. Heute Abend komme ich wieder."
Als Josh das Hotel verließ dachte er nach. Er dachte über die beiden Buchstaben auf dem Schuh nach. Es waren zwei Großbuchstaben: Ein R und ein S. Diese Buchstaben könnten für alles stehen. Richard Schneider, Reinhard Sauer, Rot- Schwarz oder Rechter Schuh. Er musste auch an Mike denken, der einmal sein bester Freund gewesen war. Doch nach dem Vorfall vor 17 Jahren, war das anders. Josh überlegte auch, wo er mit der Spurensuche anfangen sollte. Er hatte keine Hinweise, bis auf den Schuh. Er entschloss sich damit anzufangen.
Wer stellt weiße Lederschuhe mit Buchstaben darauf her? Es gab nur eine Möglichkeit, das sofort herauszufinden. Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging zurück ins Hotel. Josh hatte beim Verlassen des Hotels ein Schild gesehen. Es war der verweiß auf das Internetcafé des Hotels. Im Internet fand er die Seite eine Geschäft, das versprach, auch die ausgefallensten materiellen Wünsche zu erfüllen. Er beschloss noch am selben Abend der Geschäft einen Besuch abzustatten.
Die Verkäuferin auf die Josh traf wunderte sich nicht über den Wunsch auf weiße Schuhe mit Buchstaben darauf. Nach dem kleinen Gespräch, das die beiden miteinander führten, erkannte Josh, dass er auf diesem Weg nicht weiter kam. Er musste die Spurensuche erfolglos abbrechen. Er musste warten, bis der Killer zuschlug. Die Nacht war ruhig. Josh schlief fest. Mike auch. Zwei Bodyguards hielten vor der Tür Wache.
Am Nächsten Morgen war ein Meeting in einem ein paar Straßen entferntem Hotel. Umringt von mehreren Bodyguards verließ Mikes Klient das Hotel. Der Wagen parkte unmittelbar vor dem Eingang. Plötzlich hielt sich ein geblendeter Passant die Hand schützend übers Gesicht. Josh blickte am gegenüberliegenden Gebäude hinauf. Es war ein mehrstöckiges Bürogebäude. Er rannte los. Mikes Klient war schon in Sicherheit und das Auto fuhr los. Als Josh den Fahrstuhl im obersten Stock verließ, lief ihm ein Mann direkt in die Arme. Der Mann trug eine Tasche bei sich. Joshs Blick fiel auf die Schuhe. Josh krallte sich um den Mann. Bevor dieser verstand, lag er schon am Boden. Doch es gelang ihm, Josh eine überzuziehen. Der Mann verschwand im Fahrstuhl. Als Josh wieder zu sich kam, lag er auf einer Trag in einem Krankenwagen. Neben ihm stand Mike. Langsam öffnete Mike seine rechte Hand und reichte Mike einen Schlüssel: "Den konnte ich ihm abnehmen!" Mike konnte das Krankenhaus schon am Abend wieder verlassen. Er nahm ein Taxi zu Mike ins Hotel.
"Nichts!" begrüßte dieser Josh, "Absolut nichts! Keine Fingerabdrücke, keine anderen Spuren. Nichts."
"Aber er hat in dem Motel übernachtet?"
"Ja, die Putzfrau hat ihn nach deine Phantomzeichnung wiedererkannt."
Am Samstag fand das letzte Meeting statt. Dies war auch die letzte Gelegenheit, zuzuschlagen. Josh wunderte sich. Während der Fahrt zu dem Meeting geschah nichts merkwürdiges. Vor dem Meeting gab es einen Sektempfang in dem Foyer des Hotels. Das Hotel war an diesem Morgen für Touristen gesperrt. Zutritt hatten nur die Arbeitskräfte und die Teilnehmer des Meetings mit ihren Bodyguards. Das Foyer war sehr hoch. Die Scheibenfront ging bis unter die Decke. Plötzlich sah Mike das, was er schon einmal gesehen hatte. Auch Josh sah die Lichtreflexion auf dem Dach des fünfstöckigen Altbaus gegenüber. "Diesmal schnappen wir ihn!" Sagte Mike und beauftragte einige der anwesenden Sicherheitsmänner mit ihm rüber ins Hotel zu kommen. Sie wollten den Killer umzingeln. Währenddessen entfernten sich die Leute von der Fensterfront. Mike fuhr mit dem Aufzug bis in den vorletzten Stock. Das oberste Stockwerk und das Dach waren nur über die Treppe zu erreichen. Mike zog seine Pistole. Die Tür zum Dach war eine schwere Eisentür. Mike öffnete die Tür. Auf dem Dach lag Kies, wie es Häufig bei Flachdächern der Fall ist. Beim verlassen des Gebäudes stolperte er. Er rechnete damit, wieder eine Kugel zu fangen. Er konnte den bevorstehenden Sturz nicht mehr verhindern. Er ließ die Waffe fallen, um sich mit den Händen abzustützen. Die Landung auf dem Kies war hart. Er hob sofort die Hände und drehte sich um. Da war niemand. Er schaute sich um. Er erblickte nur eine Waffe mit Zielfernrohr. Die Waffe stand auf einem Stativ. Sie war auf die Sekttheke in dem Foyer des Hotels gerichtet.
Im Foyer rauschte das Funkgerät des Sicherheitschefs. Er ist weg. Wir kommen wieder zurück. Ein Kellner ging zu der Sekttheke. Er stellte zwei Flaschen Sekt ab. Als er wieder gehen wollte, durchbrach ein Mann die Menschenmenge aus Bodyguards, Geschäftsleuten und Sicherheitsmännern. Der Mann rannte auf den Kellner zu. Der Mann kannte den Kellner. Er kannte auch den wahren Beruf des Kellners.
Mike blickte auf dem Dach vorsichtig durch das Zielfernrohr. Er sah, wie Josh auf einen Kellner zurannte. Dann sprang Josh ab. Er riss den Kellner mit sich. Beide rollten über die Sekttheke. Dabei fielen die Beiden Sektflaschen zu Boden. Sie zerbrachen. Aber es lief kein Sekt über den Boden. Josh landete neben dem anderen Mann. Josh blickte zu den zerbrochenen Sektflaschen. Dort lagen zwei Bomben, die der Killer in den Flaschen aufbewahrt hatte. Josh war erleichtert. Er hatte buchstäblich im letzten Augenblick bemerkt, was hier vorging.
Der Killer war schneller als Josh wieder auf den Beinen. Er rannte Richtung Ausgang. Er hörte nicht auf die Sicherheitsmänner, die ihm mehrmals befahlen, stehen zu bleiben. Keiner der Männer schoss. Josh sprang auf die Füße. Er rannte hinter dem Killer her. Auf der Straße stoppte der Killer ein Taxi. Er zerrte den Fahrer heraus. Als Josh bei dem Fahrer ankam, war der Killer schon um die Ecke gebogen. Josh wollte schießen, aber ihm versperrte ein großer Mann den Weg. Mike hatte Freie Schussbahn. Er nahm das Scharschützengewehr von dem Stativ. Sein Schuss traf den Reifen des Taxis. Der Killer verlor die Kontrolle und rammte in einen geparkten Wagen. Die Scheiben beider Autos zersplitterten. Der Airbag des Taxis nutzte dem Killer auch nichts mehr. Er wurde eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle.
Josh war gerade im Begriff zu gehen, als ihn Mike zurückpfiff: "Warte, Josh!" Josh drehte sich um.
"Ich muss mich noch bei dir bedanken. Ohne dich wäre das Foyer in die Luft geflogen."
"Schon gut. Das war doch nur mein Job."
"Woher hast du eigentlich gewusst, was da vorging?"
"Jeder Profikiller achtet darauf, das keine Lichtreflexion stattfindet. Unser Mann war ein Profikiller. Außerdem hatte er immer genug Zeit zu schießen. Er tat es aber nicht. Ihr seid auf seinen Trick hereingefallen. Ihr dachtet, wenn er zweimal eine Lichtreflexion stattfinden lässt, dann ist das beim dritten mal auch so. Aber das dritte mal war nur zur Ablenkung. Wäre ich nicht gewesen, hätte er die Bomben platziert und hätte die Leute in die Luft gejagt. Tschüs."
Langsam ging Josh weg. Mike wollte ihm nachlaufen, doch er ließ es. Es wäre sinnlos. Dieser Mann war stur.
Er war der einsame Ritter und wollte es auch bleiben.

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