Madrigal für einen Mörder
Madrigal für einen Mörder
Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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August 2001
Das Essen
von Karin Graf-Braun

Wieder war es so weit, erneut fühlte sie eine Art Unwohlsein, ein nicht wollen, aber doch müssen, wieder war Weihnachten und erneut das traditionale Familienessen.

Missmutig sah sie ihre Garderobe durch, heute Abend war Gala angesagt! Sie lugte auf ihre Jeans, aber die Vernunft riet ihr davon an. So nahm sie widerwillig das "Kleine Schwarze" zur Hand und hoffte inständig, dass es noch passen würde. Der Spiegel in der Kleiderschranktür lachte ihr entgegen, so als wolle er ihr hochmütig zu verstehen geben, dass ihre Rundungen zwar Rubens ergötzt hätten, aber nicht die heutige Männerwelt. Ach, an einer schönen Frau kann nicht genug dran sein, tröstete sie sich und Hendrik liebte ihre weichen Konturen.

Ja, Hendrik, den sie nicht mitnehmen konnte, da sie ihn nicht offiziell vorgestellt hatte, weil er mit seinen verrückten Ideen, seiner unkonventioneller Lebensweise und überhaupt nicht in ihre arrogante, neureiche Familie hineinpassen würde. Außerdem wollte sie ihn für sich ganz alleine behalten, denn er war ein reines Edelmetall unter den tausenden von Katzengoldstücken. Sie wollte nicht die lüsternen Blicke ihrer Schwestern und Cousinen auf seinen Körper wahrnehmen müssen, auf diesen Körper, den nur sie liebkosen und spüren wollte. Nein, ein Juwel muss man gut verwahren, sei es nur als Geheimnis.

Aber sie würde Hendrik am späten Abend in seiner Dachwohnung aufsuchen, ihn belohnen, ihn verführen und ihn lustvoll aufstöhnen lassen, wenn sie kunstvoll auf seinen erogenen Zonen Klavier spielen würde und nur der Mond sollte durch die kleine Dachluke Voyeur ihrer Wolllust sein.

Daher wählte sie ihre Dessous mit Bedacht aus. Feine schwarze Seide würde das Vorspiel einleiten, dazu schwarze, halterlose Strümpfe, denn Hendrik liebte es, wenn er ihr die Strümpfe langsam runterrollen konnte, nachdem er sich schon einmal in ihr ergossen hatte, es war sein Zwischenspiel zu noch mehr Ekstase.

Die Erinnerungen durchströmten sie warm und fanden im Inneren ihres Venushügel den Endpunkt. Sie war bereit für ihn, aber nicht für das Essen. Sie roch an ihrer Haut, ja, noch konnte Hendrik in ihrem Duft eintauchen und auf den Geruchswellen in die erotische Welt schwimmen. Noch! Schnell zog sie das Kleid über, dass zwar im Stehen noch ganz gut passte, aber beim Sitzen etwas einengte, aber lange würde das Kleid so wie so nicht an ihrem Körper verweilen, dafür sorgten schon die zärtlich warmen Hände von Hendrik und für das Essen würde sie ihre schwarze, durchsichtige Bluse überziehen.

So machte sie sich auf dem Weg, den kleinen Flakon Boudoir in ihrer Handtasche wissend und die Gedanken bei der heißen Liebesnacht verweilend.

Der Empfang in ihrem Elternhaus unterschied sich nicht von den anderen Jahren, alle Jahre wieder dieselben Floskeln, dieselben vorgespielten Höflichkeitsbekundungen, dieselben aufgeputzten Erscheinungen.

Sie war ganz unruhig. Wann war das Drama zu Ende! Im Geiste umspielte Hendriks Zungenspitze ihre Brustwarzen, sie spürte, wie sie sich aufstellten und nach noch mehr verlangten, sie spürte wie ihr warm wurde, wie ihre Haut feucht wurde und sich ihre Wangen röteten.

"Mein Kind, wirst du krank, du bist ja ganz erhitzt, deine Wangen glühen schon?" lenkte ihre Mutter sie ab.

Die Chance.

"Ja, ich fühle mich wirklich nicht wohl. Ich hätte im Bett bleiben sollen, aber um nichts in der Welt wollte ich unser alljährliches Treffen versäumen!" heuchelte sie und Lügenröte vermischte sich mit der Röte der Lust.

"Wir essen gleich, dann kannst du schnell nach Hause fahren und dich hinlegen!"

Die Mutter nickte dem Diener zu. Dieser schlug dezent den Gong und alle stürmten zur festlich gedeckten Tafel.

Als Vorspeise gab es Austern. Sie hasste diese Spezialität und verweigerte deren Genuss. Sie beobachtete die anderen, wie sie genüsslich die Austern ausschlürften, wie ihre Cousine mit der Zunge die Austernschale ausleckte und wieder war Hendrik da, der unterm Tisch hockte, ihre Beine spreizte, ihren zarten Flaum mit seinen Fingern sinnlich zur Seite schob, wie er mit der Zungenspitze ihre Schamlippen erforschte und langsam den Mittelpunkt ihrer Lust fand. Sie stöhnte leicht auf.

"Was ist mein Kind, ist dir unwohl?" fragte die Mutter besorgt.

Musste die Mutter diese lustvollen Gedanken unterbrechen!

"Ja, mir ist ein wenig unwohl im Magen!"

Sie konnte sich gar nicht mehr auf den zweitem Gang konzentrieren, sie musste aufstehen und auf den Balkon stürmen, sie brauchte Abkühlung, sie brauchte etwas Kaltes, das die glühenden Gedanken zum Erfrieren bringen würde.

Als sie zurück kam war man beim Boeuf Wellington angelangt. Sie setzte leicht die Gabel auf das Fleisch, sie sah wie diese das rosige Fleisch sanft eindrückte und wieder war Hendrik unter dem Tisch, erneut schob er ihr das Kleid hoch und marterte sie. Mit ganz zarten kleinen Bissen wanderte er von den Knien die Innenseite ihres Oberschenkels zu ihrer Lustgrotte empor. Sie schnitt ein Stück Fleisch ab und ließ es aufgespießt von der Gabel in der Soße hin und her gleiten. Hendrik glitt mit seiner Zunge über ihrer Lustknospe und spießte sie sanft mit einem Fingern auf, bewegte ihn rhythmisch hin und her, ließ ihn rotieren, erweckte ihren Veilchensaft zum Leben. Sie spürte die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen. Es ließ sie erschaudern, sie versuchte die Lust abzuschütteln, aber die süße Qual war gefangen zwischen ihren Beinen.

"Mein Kind, jetzt bekommst du auch noch Schüttelfrost! Du musst ins Bett! Warte ich rufe dir ein Taxi!" meinte die Mutter fürsorglich.

"Ja, danke! Ich muss unbedingt ins Bett!" heuchelte sie erneut, ihre Ohren leuchteten rot vor Erregung.

Es dauerte nicht lange und sie stand vor Hendriks Tür. Den Slip durchtränkt von Veilchensaft, die Brustwarzen steif vor Vorfreude.

Hendrik öffnete die Tür und sie umarmte ihn leidenschaftlich. Es kam einer Vergewaltigung eines Mannes gleich, aber Hendrik genoss diesen heißen Überfall, es war sein Weihnachtsdinner.

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