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März 2002
Lofan, der Geist des Meeres
von Angelika Walk


Sie saß auf einem großen Felsvorsprung hoch ĂŒber dem Meer. Das Wetter war um diese Jahreszeit sehr mild und zwischenzeitlich auch schon sehr heiß. Eine leichte Brise, die das Meer mit sich trug, spielte mit ihren langen, braunen Haaren, die ihr bis in ihren Schoß langten. Ihre dunklen braunen Augen waren in die Ferne gerichtet, wo Meer und Himmel zu einer Linie verschmolzen.
Es war Vanessas's erster Urlaub ohne Familie, nein eigentlich der allererste den sie je hatte. Sie hörte das Brechen der Wellen an den Felskanten, das Rauschen des Meeres und die lĂ€rmenden GerĂ€usche des Campingplatzes, ganz in der NĂ€he. Dann kroch ihr der unverkennbare Geruch von gegrilltem Fleisch in die Nase, den der Rauch mit sich brachte. Sie mochte das Lachen, Singen und LĂ€rmen der Camper eigentlich gerne, doch heute schien es ihr unertrĂ€glich und sie stand vorsichtig auf. Sie kletterte den Felsvorsprung hinauf, um sich an anderer Stelle wieder hinab zu kĂ€mpfen. Nicht ganz einfach, zumal sie ihre Sandaletten in der Hand hielt, und der Fels an manchen Stellen rutschig und scharfkantig war. Wie eine LĂ€rmschutzmauer verschluckte der Fels die GerĂ€usche, als sie auf den Sandstrand trat. Katalonien war ein schöner Fleck Erde in Spanien. SandstrĂ€nde, dann zerklĂŒftetes Land, Felsen und wieder Sandstrand. Sie konnte stundenlang an den verschiedenartigen StrĂ€nden spazieren gehen. So auch heute.

Das Wasser der auslaufenden Wellen umspĂŒlte ihre schlanken FĂŒĂŸe und kĂŒhlte angenehm. Sie lĂ€chelte, wĂ€hrend eine TrĂ€ne ihre Wange hinablief. Eine Woche Urlaub hatte sie noch, und sie spĂŒrte, das sie eigentlich noch lĂ€nger bleiben wollte.
”Was suchst du?”, hörte sie plötzlich eine Stimme. Erschrocken wandte sie sich um. Doch sie sah nichts.
”Bitte keine Halluz!”, sie laut, um die Stille zu durchdringen. Ihr Herz raste.
”Keine Halluzinationen Vanessa! Es gibt sie noch, die Götter und Geister der alten Zeiten, aber nur wenige Menschen kommen in den Genuss, uns noch kennen zu lernen. Wir wissen, wem wir trauen oder nicht trauen können. Ich erkannte deine Traurigkeit und frage dich, was suchst du? Ich will dir helfen!”
”Wer bist du, und wo bist du?”, fragte Vanessa verwirrt, aber nicht mehr so Ă€ngstlich. Etwas in ihr erkannte, dass es ihre RealitĂ€t sein musste, obwohl ihr Herz nach wie vor fest in ihrer Brust schlug und sie vor Schreck kaum atmen konnte.
”Ich bin der Geist und der Herrscher des Meeres. Man nennt mich auch Lofan!”
”Warum kann ich dich nicht sehen?”
”Weil ich mich noch nicht körperlich zeigen kann, erst wenn ich deinen Glauben spĂŒre, wirst du mich langsam erkennen können!”
Angestrengt sah sie in Richtung Meer. Dann begann sie eine durchscheinende, riesenhafte Person zu erkennen, die ĂŒber dem Meer schwebte und langsam auf sie zukam und dabei normale GrĂ¶ĂŸe entwickelte.
”Schön Vanessa! Und nun frage ich dich wieder: Was suchst du?” Er hatte ein altes faltiges Gesicht und er lĂ€chelte sie an.
”Wo ist die Liebe?” Sie lĂ€chelte nicht. Ihre ganze Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
”Kein Wunder, dass ich dein Problem nicht erkennen konnte. Du weißt es ja nicht!”
”Woran kannst du es erkennen?”, fragte sie Lofan verstört.
”Deine Seele hat sich mir verschlossen, aber deine Frage ist auch die ErklĂ€rung dafĂŒr. HĂ€ttest du mich gefragt, was ist die Liebe, das wĂ€re eine Leichtigkeit fĂŒr mich gewesen, diese Frage zu beantworten. Aber so!” Der Geist schĂŒttelte lĂ€chelnd seinen Kopf. Ganz langsam hin und her, in Zeitlupe. Sein langer, grauer Bart wurde dabei von einer Windböe hin und her bewegt.. Ein LĂ€cheln lag bereits wieder auf seinen Lippen.
”Ja, da bleibt mir wohl nichts andres ĂŒbrig. Komm mit, ich werde dir etwas zeigen!” Schwebend begann er sich von ihr fortzubewegen. Seine Stimme wurde leiser und leiser. Voller Angst, dass er sie in ihrer verwirrten Stimmung einfach allein am Strand lassen könnte, rief sie hinter ihm her: ”Ja, wie soll ich das denn machen?”
”Geh einfach auf das Wasser zu, hab Vertrauen, es wird dir nichts geschehen!”, Lofan zurĂŒck.
Vanessa schaute rechts, schaute links. ”Wenn dich jetzt jemand sieht, meint er, du willst dich umbringen”, denkt sie unwillkĂŒrlich. Sie wunderte sich nicht mehr, als sie die Stimme des Meergeistes vernimmt.
”Ich habe dafĂŒr gesorgt, dass uns niemand stören wird. Nun komm!”

Vanessa ging auf das Wasser zu. Kaum hatte das Meer ihre Knie erreicht, versank sie in einer anderen Welt. Das Wasser war fort, der Strand, die Felsen wie vom Erdboden verschluckt. Sie betrat eine Welt der durchsichtigen Körperlichkeit. Sie konnte die menschlichen ZĂŒge genau erkennen, und trotzdem durch sie hindurchsehen. Mauern, WĂ€nde, HĂ€user, alles war erkennbar, aber durchsichtig.
Eine Stadt tat sich vor ihren Augen auf. Sie sah Menschengestalten, die emsig wie die Bienen arbeiteten, mit einem erstarrten LĂ€cheln auf den Lippen. Diese Gestalten wanderten einfach durch sie hindurch. Bemerkten Vanessa nicht.
”Wo bin ich hier?”, sie verunsichert.
”Im Land des kĂŒnstlichen LĂ€chelns!”
”Das ist ja schrecklich!”, konnte sich nicht verkneifen zu sagen.
”Wie recht du hast. Diese Menschen dachten, wenn sie nur ein LĂ€cheln im Gesicht haben, wĂŒrde das Leben leichter und die Liebe schon zu ihnen kommen. Aber sie lĂ€chelten ihr Leben lang ein falsches LĂ€cheln, und die Liebe kam nicht zu ihnen!”
“Wieso nicht?”
”Das musst du selbst herausfinden, denn sonst wirst du deine Frage nie beantworten können. Ich darf dir helfen die Erkenntnis zu finden, aber ich darf sie dir nicht sagen, weil sie dir dann sofort wieder verloren gehen wird, sobald du diese Welt verlassen wirst. Der Mensch hat die Geister, Götter und Drachen, die mit ihnen das Böse der Welt bekĂ€mpften, zu oft enttĂ€uscht. Heute dĂŒrfen wir nur wenigen AuserwĂ€hlten dabei helfen, ihren Weg zu finden. Und nur solche, die auch in der Welt etwas bewirken werden! Nun komm weiter”, forderte Lofan sie auf.

Nach wenigen Schritten hörte sie lautes Lachen, Singen und LĂ€rmen. Eine lebensfrohe Gesellschaft umgab sie plötzlich. Sie lachte. Es schien ihr eine glĂŒckliche Welt zu sein.
Lofan sah ihr LĂ€cheln. Besorgt schaute er sie an und fragte:
“GefĂ€llt dir wirklich was du hier siehst?”
“Ja”, antwortete sie prompt.
“Schau doch, wie sie lachen und strahlen. Sie sind doch glĂŒcklich!” Als sie sich Lofan zuwandte und in sein besorgtes Gesicht schaute, wusste sie, dass sie etwas falsch interpretiert hatte und begann nachzudenken.

Da ich mich hier in einer anderen Welt befinde als in meiner, gehe ich davon aus, das diese Gestalten, diesen LĂ€rm wohl den ganzen Tag veranstalten. Und das Tag fĂŒr Tag!”
“So ist es!”, bestĂ€tigte ihr Lofan. “Jeder Tag ist anstrengend, jede Woche noch anstrengender, jeder Monat eine Qual, ganz zu schweigen von den Qualen ĂŒber die Jahre! Sie glaubten, sie mĂŒssten nur ‚Leben‘ wie es bei euch so schön heißt, dann kĂ€me die Liebe schon. Sieh sie dir an, was aus ihnen geworden ist. Nur sechs Stunden Schlaf und die Hektik geht von vorne los. Sie sind nur noch seelenlose Körper. Komm weiter!”

Sie betrat eine neue Welt, die ihr allerdings sehr bekannt vorkam. Fast dachte sie, jetzt wirst du wach und erkennst, du hast einen merkwĂŒrdigen Traum. Doch die menschlichen Gestalten blieben durchsichtig, deutlich erkennbar und Lofans Stimme hinter ihr machte ihr bewusst, das sie nicht trĂ€umte.
”Du bist nun in der Kopie deiner Welt, die ich dir erschaffen habe. Auch hier will ich dir etwas zeigen. Siehst du da vorne den alten Mann mit dem Kind auf dem Schoß? Geh hin, schau hin und höre zu!”
Vanessa ging nĂ€her heran und erkannte in dem Kind ihre Tochter Lydia. Sie saß auf dem Schoß des alten Mannes und er erzĂ€hlte ihr ein MĂ€rchen von einem Mann, der von der Frau die er liebte, verlassen worden war. Er hatte nicht genug Geld verdient und seine Liebe wollte nicht in Armut leben. Sie hörte das Kind sagen: ”Das war aber dumm von der Frau. Opa, man schaut doch nicht nach dem Geld, wenn man einen Menschen lieb hat, oder? Ich habe dich auf jeden Fall ganz doll lieb, auch wenn du nur in meinen TrĂ€umen bei mir sein kannst! Die Mama erzĂ€hlt nĂ€mlich immer ganz ganz liebe Geschichten von dir. Aber die Oma nicht. Aber die Oma hat sowieso immer schlechte Laune. Mama erzĂ€hlt immer von einem ganz lieben Opa. Und ich bin ja so froh, dass ich dich gefunden habe!” Verwundert hörte sie zu und blickte fragend Lofan an, der neben ihr stand.
”Der alte Mann ist dein Vater! Er starb an einem gebrochenem Herzen, obwohl er deiner Mutter ihr neues GlĂŒck gönnte. Deine Mutter belog dich damals! Sie hat ihn verlassen, nicht umgekehrt. Lydia sehnt sich nach einem liebevollen Opa und trĂ€umt gerade davon. Hier wĂ€re die Liebe gewesen, wenn man sie zugelassen hĂ€tte! Wenn das Schicksal es so gewollt hĂ€tte. Und immerhin hast du ihr von diesem tollen Opa erzĂ€hlt, obwohl du ihn nicht kanntest! Warum hast du ihr so liebevolle Geschichten von ihrem Großvater erzĂ€hlt? Komm weiter!”
Mit TrÀnen in den Augen wandte sich Vanessa ab.
Eine wage Ahnung kam in ihr auf, doch sie wehrte sich heftig dagegen.

Lofan zeigte auf eine junge, hĂŒbsche gepflegte Frau, die mit einem Mann und einem Kind an ihnen vorbei ging. Als sie genauer hinschaute, erkannte sie die Hure aus dem NebengebĂ€ude. Sie hatte schon einmal mit ihr Kaffee getrunken. SpĂ€ter erfuhr sie von ihrem Gewerbe und mied sie. Obwohl, manchmal dachte sie an diese Frau und fragte sich, wieso sie die Hure nicht einfach mal wieder einladen wollte. Schließlich hatte man sich doch gut verstanden.
”Ja, es ist die Hure Ursula aus dem Nebenhaus. So hĂ€tte ihr Leben ausgesehen, wenn sie nicht von ihren Eltern gezwungen worden wĂ€re, das Gymnasium zu beenden. Sie hatte sich in den jungen Mann verliebt, der neben ihr ist. Die Liebe war groß, aber die Angst vor den Eltern noch viel stĂ€rker. Die Beziehung zerbrach daran. Der junge Mann meldete sich freiwillig zur Bundeswehr und lernte dort seine jetzige Frau kennen und lieben. Ursula hatte sich in Drogen geflĂŒchtet und landete an einen Mann, der sie auf die Straße geschickt hatte. Hier wĂ€re die Liebe gewesen, wenn es das Schicksal anders gewollt hĂ€tte! Komm!”

Plötzlich sah Vanessa ihren Mann Marvin mit einer sehr jungen und hĂŒbschen Person auf sich zukommen. Dann ging er durch sie hindurch. Ein Stich in ihrem Herzen trieb ihr die TrĂ€nen in die Augen.
”Das war Maria! Seine erste Verlobte. Sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Er schwor sich, nie wieder so zu lieben und verschloss diese GefĂŒhle tief in sein Innerstes!”, erklĂ€rte Lofan ihr.
”Das hat er mir nie erzĂ€hlt!”, weinte sie.
”Und hast du ihm von Torben erzĂ€hlt?” fragte Lofan lĂ€chelnd.
”Woher ..., ach dummer Gedanke!”, winkte Vanessa ab, um im selben Augenblick sich selbst und Torben zu sehen. Sie war 17, Torben 23. Sie rannten um einen Brunnen herum und spielten wie ausgelassene Kinder.
Ihr wurde warm ums Herz, beim Anblick des Geliebten, den sie nie wieder sah, nach jenem Nachmittag.
”Was geschah mit ihm?”
”Er hatte sich schon vor deiner Zeit der Fremdenlegion verschrieben und musste seinen Dienst antreten, er wusste, du wĂŒrdest es nicht verstehen und ihm den Abschied schwer machen. Er hat dich geliebt und dich frei gegeben. Es war gut so, er wurde bei seinem ersten Einsatz schon schwer verletzt und starb in den Armen einer jungen Krankenschwester, die sich in ihn verliebt hatte. Sie lebt heute in Vietnam und kĂ€mpft weiterhin um die Leben anderer. Sie begrub die Liebe in ihrem Herzen und wies jeden ab, der sie heiraten wollte! Hier wĂ€re die Liebe gewesen, wenn das Schicksal es nur zugelassen hĂ€tte!”
Traurig gingen sie weiter. Entsetzt hörte sie weinende, Stimmen. Suchende Körper die sich gegenseitig anfassten und Namen von sich gaben! ”Oh Gott, Lofan wo sind wir hier?”
”Hier bist du bei jenen, die einer Illusion gefolgt sind. Die an die ewige Liebe geglaubt haben und ihr Leben dafĂŒr hingaben. Die ewige Liebe finde ich nicht in einem Freitod. Niemals!! Ihre Seelen sind gut aufgehoben, das ist nur der Rest von ihnen, und sie spĂŒren ihre Suche nicht. Die Götter sind gnĂ€dig mit ihnen!
Entsetzt starrte sie den Körpern nach und machte einige Schritte vorwÀrts.

”Da sind ja meine Kinder!”, rief sie erfreut aus. Aber auch sie sahen durch ihre Mutter hindurch und sprachen , als könnte sie niemand hören.
”Du Florian? Sag mal, die Mama und der Papa sprechen manchmal von Liebe und so was! Was meinen die damit?”, fragte Lydia ihren Ă€lteren Bruder. Florian zog die Stirn kraus und ĂŒberlegte, wie er seiner kleinen Schwester diese Frage beantworten könnte.
”Also pass mal auf. Das ist ungefĂ€hr so. Ich hab dich ganz, ganz doll lieb. Mein Herz ist ..”, bei diesen Worten hielt er die rechte Hand auf sein Herz.” ..ist froh wenn du da bist. Mein Herz ist traurig wenn du krank bist! Ich freu mich einfach, dass du da bist und ich hab dich einfach ganz doll lieb!” Er hatte die letzten Worte fast gesungen, weil die Frage den siebenjĂ€hrigen ganz einfach ĂŒberforderte, aber er seiner Liebe keinen anderen Ausdruck verleihen konnte. Also sagte er, was er empfand und drĂŒckte seine kleine Schwester fest an sich. "Und wenn ich groß bin, dann heirate ich dich!”, sagte Lydia im Brustton der Überzeugung. Die Worte der Kinder kamen aus tiefster Seele, ohne den Verstand des Erwachsenen.
Vanessa stand vor dieser Szene und lÀchelte. Sie hatte begriffen.
”Die Liebe ist in mir und ich brauche nicht danach zu suchen. Ich muss sie nur heraus lassen! Ist es so, Lofan?”
”Richtig Vanessa! Sie ist in dir, wie in allen Menschen. Nur sie meinen, das Schicksal zwingt sie dazu, es zu verbergen. Erkenne dass du sie hast und dein Leben wird wieder erfreulicher!”
”Danke, Lofan. Ich danke dir. Das werde ich niemals vergessen!” Am liebsten hĂ€tte sie ihn umarmt, doch sie wusste sie, wĂŒrde ins Leere fassen.
”Doch Vanessa, das wirst du. Wir dĂŒrfen nicht zulassen, dass du dich erinnerst. Nur ganz tief in deinem Unterbewusstsein wirst du die Wahrheit in Zukunft erkennen! Wenn du das Meer verlĂ€sst, wirst du dich nicht mehr erinnern. Aber du wirst ruhiger, ausgeglichener und glĂŒcklich sein. Und das Meer wirst du fortan mehr schĂ€tzen als die Berge!”
Sie wandte sich in seine Richtung und erstaunt sah sie ihn an.
”Ja, so ist das. Die einen lieben das Meer , die anderen die Berge, der nĂ€chste die WĂŒste. Die Götter und Geister finden die AuserwĂ€hlten an den verschiedensten Orten dieser Welt. Jetzt schließ deine Augen!”, forderte Lofan sie auf, wĂ€hrend er sich langsam von ihr entfernte und seine durchsichtige körperliche Gestalt verlor. "Und merke dir eins, die Liebe konzentriert sich niemals auf einen Menschen allein!" Die Stimme verlor sich in Stille.
Vanessa kam nicht zum Nachdenken. Als sie die Augen öffnete, spĂŒrte sie den Sand unter ihren FĂŒĂŸen, das kĂŒhlende Wasser und der Wind schien ihr viel GlĂŒck zu wĂŒnschen. ”Ja, viel GlĂŒck Vanessa!", rief sie plötzlich in die Stille hinein. Dann drehte sie sich um und wanderte zielsicher zu ihrer Ferienwohnung. Eine nie gekannte Sehnsucht nach Marvin, ihrem Ehemann, hatte sie erfasst.
Sie wĂŒrde morgen nach Hause fahren.


(c) Angelika Walk

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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