Das alte Buch Mamsell
Das alte Buch Mamsell
Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Januar 2003
Der Hutmacher
von Uwe During



Hermine schaute gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtete das rege Treiben auf der Straße. Sie war nach Paris gekommen, weil ihr Gatte aufgrund dringender Geschäfte die afrikanischen Kolonien besuchte.
Eine Freundin aus Kindertagen hatte sie eingeladen, in ihrem Pariser Stadthaus zu wohnen, solange es ihr genehm war. Sie war froh über die Abwesenheit ihres Mannes, konnte sie sich doch so ihren Gedanken widmen, welche momentan ihr Herz quälten.

Sie war die Tochter eines adeligen preußischen Großgrundbesitzers und bis zu ihrem siebzehnten Lebensjahr spielte sich ihr Leben ausschließlich auf den elterlichen Gütern ab. Erst zu ihrem achtzehnten Geburtstag nahm ihr Vater sie mit nach Berlin. Es war ein Schock für sie. Die große Stadt pulsierte förmlich, es erschreckte und faszinierte sie gleichzeitig, hier war alles so anders.
Ihr Vater führte sie in die Berliner Gesellschaft ein, nicht ohne Hintergedanken. Er war der Meinung, das Hermine nun alt genug sei, sich zu verehelichen und da er der preußischen Tradition verhaftet war, kam für seine Tochter auch nur ein preußischer Offizier adliger Herkunft in Frage. Der Vater rechnete mit dem Widerstand seiner Tochter, da er ihr störrisches Wesen kannte, war dann aber doch erstaunt, als sie sich ohne Murren fügte.
Es dauerte nicht lange und Hermine hatte eine heftige Affäre mit einem jungen Leutnant der Dragoner. Er gab ihr das, wonach eine Frau sich sehnte. Liebe, Leidenschaft und immer wiederkehrende körperliche Befriedigung. Die Verlobung war ein gesellschaftliches Ereignis, das mit einem großen Ball einen angemessenen Rahmen fand.

Tags darauf zog ihr Verlobter in die Schlacht von Königsgrätz, um die Österreicher in ihre Schranken zu weisen.
Er fiel schon in den ersten Stunden der Schlacht und machte Hermine zu einer der jüngsten und begehrtesten Witwen Berlins.
Zwei Jahre später heiratete sie ihren jetzigen Gemahl. Er war wesentlich älter als sie, sehr wohlhabend und ein Gentleman der alten Schule. Es war eine Zweckheirat oder wie ihr Vater es nannte: Eine gute Partie.
Sie mochte ihn, doch dieses Gefühl konnte man schwerlich als Liebe bezeichnen. Brav zeigte Hermine sich an seiner Seite in der Gesellschaft, begleitete ihn in das Theater und erfüllte ihre Pflicht als Ehefrau, indem sich ihm hingab, wen es ihm danach verlangte.
Doch diese Momente waren selten genug und schenkten Hermine auch nicht jene körperliche Erfüllung, nach der sie sich sehnte. Sie hatte die Erfüllung ihrer Leidenschaft nur bei ihrem Dragoner gefunden und zu einer Affäre war sie nicht bereit. Jedenfalls nicht in Berlin.

Ihre Freundin schaute sie aufmerksam an, ahnte was sie bewegt und lächelte.
“Hermine, ist mit dir und deinem Mann alles in Ordnung?”
“Wie.., oh ja, natürlich, wir kommen gut miteinander aus”, entgegnete sie verwirrt.
“Das meinte ich eigentlich nicht”.
“Dann weiß ich nicht, was du meinst”. Hermine wußte sehr wohl, worauf ihre Freundin anspielte, den ihr war bekannt, das ihre Freundin den Freuden der körperlichen Liebe intensiv Tribut zollte. Sie war gleichfalls Witwe, wenn auch einige Jahre älter als Hermine. Sie hatte allerdings nicht wieder geheiratet, da sie, wie sie es nannte, die wiedergewonnene Freiheit auskosten wolle.
“Ich denke schon, daß du weißt, was ich meine. Du bist eine junge, hübsche Frau, die Bedürfnisse hat, die dein Mann angesichts seines Alters wohlmöglich nicht erfüllen kann. Ist es nicht so?”
Hermine schaute verlegen zu Boden und wußte nicht zu antworten. Ihre Freundin hatte recht, doch ihre Erziehung hinderte sie, offen über dieses Thema zu sprechen. Doch hier saß ihre beste Freundin und sie hatte sonst niemanden, mit dem sie über ihre Bedürfnisse reden konnte.
“Du hast recht, doch es ist so wie es ist. Ich mache meinem Mann keinen Vorwurf.”
“Natürlich machst du das nicht”, entgegnete ihre Freundin.
“Hermine, du sehnst dich nach körperlicher Befriedigung und willst aber keine Affäre beginnen. Das verstehe ich. Doch das ist gar nicht nötig. Wir sind hier in Paris, der Stadt der Liebe. Hier kannst du lieben, ohne zu bereuen, ohne dich zu binden.”
Die Freundin sah den inneren Kampf, der in Hermine tobte. Ihre elterliche, sittsame Erziehung kämpfte gegen ihre Sehnsucht nach körperlicher Liebe und Erfüllung.
“Ich könnte nie mit einem wildfremden Mann zusammen sein und ihm dabei in die Augen sehen”, entgegnete sie.
“Das brauchst du auch nicht. Hier in Paris ist alles möglich. Es gibt in der Rue del la Guerre ein Haus, das junge Frauen aufsuchen, um das zu erlangen, was ihnen daheim verwehrt bleibt. Dort werden Träume Wirklichkeit. Es gibt dort alles, was du dir je vorgestellt hast. Wenn du es wünschst, kannst du dir die Augen verbinden, so das du nicht siehst, was geschieht und dich ganz dem Gefühl der Leidenschaft hingeben kannst. Du brauchst jetzt nicht zu antworten. Ich gebe die einen Zettel mit der Adresse. Es handelt sich um ein Hutmachergeschäft, doch das ist nur Fassade. Gehe in den Laden und schaue dir die Auslagen an, der alte Verkäufer wird dich nach deinen Wünschen fragen. Sage ihm, daß du etwas besonderes suchst, aber bisher noch nicht gefunden hast.
Alles weitere nimmt seinen Lauf.
So, ich muss jetzt für den Rest des Tages außer Haus. Überlege es dir.”
Sie gab ihr den Zettel und verabschiedete sich.
Hermine saß unschlüssig am Fenster. Die Aussicht auf ein Abenteuer erregte sie, doch sie war immer noch unentschlossen. Trotzdem zog sie ihren Mantel über und verließ das Haus. In einer Seitenstraße standen die Mietkutschen und warteten auf zahlende Kundschaft. Sie entschied sich mit Bedacht für eine geschlossene Kutsche, obwohl nicht anzunehmen war, das sie jemand erkannte.
“Wohin, Madame?”, fragte der Kutscher.
“Rue del la Guerre”, entgegnete sie, “und lassen sie sich Zeit”.
Die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde und so hatte Hermine Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Sie wußte allerdings, das sie schon seit jenem Moment entschlossen war, diesen Schritt zu tun, als ihre Freundin ihr von diesem Haus erzählte.
Der Kutscher hielt und Hermine bezahlte ihn. Sie schaute sich um. Es gab hier viele Geschäfte und so fiel sie hier nicht weiter auf. Nummer Sieben stand auf dem Zettel, ein Hutmachergeschäft mit einem leuchtend roten Hut über dem Eingang. Sie fand es sofort, es waren nur ein paar Schritte.
Sie stand vor dem Eingang und zitterte. Doch es war nicht die Kälte des Novembers, sondern eine Mischung aus Nervosität, Erregung und Angst, welche sie innerlich so aufwühlte. Sie nahm allen Mut zusammen und trat ein.

Wohlige Wärme empfing sie und die Luft duftete nach kostspieligem Parfum. Süß und sinnlich. Sie schaute sich aufmerksam um. Ein Hutmacherladen wie jeder andere, Hüte in allen Formen und Farben, dekorativ angeordnet, nach Farbe und Stil sortiert. An der Kasse stand ein alter Mann und beobachtete sie aufmerksam. Hermine blickte ihn kurz an, um sich gleich darauf wieder der Auslage zu widmen.
Sie hörte, das er sich von der Kasse löste und sich zu ihr begab.
“Haben sie einen besonderen Wunsch, Madame?”, fragte er höflich und lächelte sie an.
Hermine atmete tief durch und hoffte, das er sie verstand.
“In der Tat suche ich etwas besonderes, konnte aber leider bis jetzt nicht fündig werden”.
Sie beobachtete ihn aufmerksam und meinte, ein kurzes Flackern in seinen Augen vernommen zu haben.
“Ich habe noch einen weiteren Ausstellungsraum im hinteren Bereich. Ich denke, dort werden sie finden, wonach sie suchen”.
Er öffnete eine schwere Eichentür.
“Bitte schauen Sie sich um. Man wird sich um Sie kümmern”.

Sie betrat den Raum und die Tür wurde hinter ihr leise geschlossen. Sie sah sich um. Alles war mit Tüchern verhängt und man konnte nur erahnen, was sich darunter befand. Einige wenige Kerzen tauchen den Raum in dämmriges Licht und schufen eine romantische, geheimnisvolle Atmosphäre. Sie war erregt und fieberte gespannt dem Kommenden entgegen.
Rechts neben der Tür befand sich ein eiserner Kleiderständer, auf dem ein seidener weißer Kimono hing. Auf dem Frisiertisch davor stand offen eine leere Schmuckschatulle. Hermine wußte erst nicht, was sie davon halten sollte, begriff aber dann doch sehr schnell, das dies nur für sie arrangiert worden war.
Zögernd legte sie ihren Schmuck ab und legte ihn in die Schatulle. Dann begann sie sich zu entkleiden. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, doch statt Angst zu empfinden, verspürte sie bei dem Gedanken ein wohliges Kribbeln.
Sie war verwirrt und merkte nicht, das sie sich mittlerweile vollständig entkleidet hatte.
Da stand sie nun, vollkommen nackt, ihre Weiblichkeit zeigend, erwartungsvoll und hocherregt. Von ihrer Schüchternheit und Zurückhaltung war nur noch wenig geblieben, ihre Erregung drängte fast alles beiseite.
Sie nahm den Kimono und streifte ihn über. Er waren weder Gürtel noch waren Knöpfe vorhanden, so das sie ihn nicht schließen konnte. Als sie in die rechte Tasche des Kimonos griff, umschloß ihre Hand ein weiches. Sie zog die Hand aus der Tasche. Es war ein schwarzes schmales Seidenband, welches gefüttert zu sein schien. Eine Augenbinde. Ihre Freundin hatte also recht gehabt.
Unschlüssig hielt sie die Binde in den Händen, konnte sich nicht entscheiden.
Trotzig warf sie den Kopf in den Nacken und legte die Binde an. Sie sagte sich, daß sie diese zu einem späteren Zeitpunkt immer noch ablegen konnte, wenn ihr Mut dies dann erlaubte.

Sie spürte, daß jemand den Raum betreten hatte, wagte aber nicht, sich umzudrehen, was angesichts der Augenbinde auch keinen Sinn machte. Warmer Atem strich über ihre nackten Schultern und ein wohliger Schauer durchflutete sie.

“Du bist sehr schön.”
Er hatte eine dunkle, angenehme Stimme, in der gleichfalls eine leichte Erregtheit mitschwang.

“Was erwartest du?”

Hermines Herzschlag drohte auszusetzen. Sie hatte nicht erwartet, nach ihren Wünschen gefragt zu werden und hatte eine passive Rolle in diesem Abenteuer spielen wollen. Sie wußte nicht zu antworten, obwohl sich in ihren Gedanken Szenen voller Leidenschaft und Hingabe formten, diese in Worte zu kleiden aber ihre Erziehung verbot.
Der Mann hinter ihr schien ihren Konflikt zu bemerken.

“Ich verstehe, das eine Dame über solcherlei Dinge nicht offen sprechen kann. Nicke einfach mit dem Kopf, wenn du bejahst.”

Hermine nickte erleichtert, auf diese Weise fiel es ihr leichter, ihre Erwartungen zu äußern.

“Möchtest du sanft verführt werden, mit ruhigen Händen, die jede Stelle deines Körpers erkunden? Mit zärtlichen Küssen, die deine Lippen und deinen Körper verwöhnen? Willst du vorsichtig genommen werden, um dann im stetigen Rhythmus zweier Körper dem Höhepunkt entgegen zu treiben?”

Hermine, erregt durch diese Vorstellung, nickte heftig.

“Oder begehrst du die Wildheit des Tiers, welches sich in animalischer Begierde deiner bedient, dich fordernd und rücksichtslos nimmt, deine Abwehr und dein Betteln ignoriert? Der von dir nicht anderes erwartet als bedingungslose Unterwerfung? Der Härte walten lässt, wo sonst die Zärtlichkeit ihren Platz hat?”

Wie in Trance nickte sie wiederum, unfähig, sich diesen Worten zu verwehren. Sie war mittlerweile in einem Zustand, der sie alle anerzogenen Vorbehalte vergessen ließ.

“Ich sehe, du sehnst dich nach beiden. Auch dieser Wunsch kann dir erfüllt werden. Doch heute lasse dich in sanfter Weise verführen, du wirst die Erfüllung finden, die du dir ersehnst hast.”

Seine Hände glitten suchend unten ihren Kimono, strichen zart über den Bauch, wanderten zu ihren Brüsten.

“Gib mir deine Hand.”

Mittlerweile waren einige der Tücher, welche Hermine vorher den Blick verwehrten, nach oben gezogen worden. Sie hingen an hauchdünnen Bändern und schwebten nun gleich einem seidenem Himmel unter der Decke. Die Zweckbestimmung des nunmehr sichtbaren Mobilars war offensichtlich.
An der hinteren Wand stand ein großes Bett im französischen Stil, drapiert mit Seidenkissen und Nackenrollen. Ein Spiegel war direkt darüber angebracht.
Links davon stand ein großes Sofa mit hohen Lehnen und einer ungewöhnlich breiten Sitzfläche, deren Größe aber hier durch den Zweck bestimmt war.
Fast in der Mitte des Raumes befand sich ein Stuhl mit gepolsterter Sitzfläche und geschwungener Lehne. Auch dieser hatte hier seine Berechtigung.

“Soll ich dir die Augenbinde abnehmen?”
“Bitte noch nicht.”, entgegnete sie.
“Wie du willst.”, entgegnete der Unbekannte.

Er führte sie zum Bett und drückte sie sanft in die Kissen. Hermine lag nun auf dem Rücken, den Kimono mir ihren Händen zuhaltend. Seine Hände lösten die ihren, der seidige Stoff glitt zur Seite und ihr lieblicher nackter Körper bot sich einladend dar. Seine Hände glitten über ihren Körper und suchten jene Stellen, welche ihr die wohligen Schauer bescherten, nach denen eine Frau sich sehnt.
Sie seufzte leise, obwohl sie lieber laut gestöhnt hätte. Ihr Körper wand sich unter dem lustvollen Spiel seiner Zunge, bäumte sich immer wieder auf, wenn er jene Stellen ihres Körpers liebkoste, welche ihr nie gekannte Lustgefühle bescherten. Ihre Hände griffen nach seinem Haar, um ihn in ihrem Schoß zu halten, wollte ihn dort verweilen lassen, die feurige Glut auskosten, die er in ihr entfachte.
Spielerisch glitten seine Lippen ihren Körper hinauf, während seine Hand sanft die feuchte Höhlung ihrer Weiblichkeit öffnete. Seine Zunge umkreiste die nun festen Knospen ihrer Brüste, welche sich ihm einladend entgegen reckten.
Hermine hatte mittlerweile ihre Zurückhaltung fallengelassen, was sie allerdings nicht dazu bewegten konnte, die Binden von ihren Augen zu nehmen. Den anderen nur zu fühlen, seinen Duft wahrzunehmen, seine Liebkosungen blind zu genießen, erregte sie in zunehmenden Maße.
Der Wunsch, den unbekannten Körper zu erkunden, wurde übermächtig. Sie ließ ihre Hände über seine festen Schultern gleiten, wanderten tiefer, seinen muskulösen Rücken hinunter, zu jener Stelle hin, welche sie nun unbändig begehrte. Seine Haut war heiß und feucht und jede ihrer Berührungen ließ ihn seine Muskeln anspannen.

Ihre Hände umschlossen über seine harte stehenden Männlichkeit und ihr weichen Lippen näherten sich seinem Schoß. Vorsichtig umschmeichelte ihre Zunge seinen Schaft, glitt auf und ab, ständig kreisend und fordernd. Vorsichtig berührte sie die Spitze, um diese gleich darauf mit ihren feuchte Lippen zu umschmeicheln. In sanften Rhythmus bewegte sich ihr Kopf, kreiste, hob sich, hielt dann wieder kurz inne, um gleich darauf ihre Lippen noch fester zu schließen.
Sie brachte ihn dazu aufzustöhnen, sein Atem ging stoßweise. Sie genoß die Macht, die sie jetzt über ihn hatte und nutzte diese aus, um das von ihm zu erlangen, wonach sie sich so lange gesehnt hatte.
Hermine wollte nun die Vereinigung, wollte ihn in sich aufnehmen. Da er nun seinerseits auf den Rücken lag, setzte sie sich rittlings auf ihn, ohne ihn jedoch gänzlich in sie eindringen zu lassen. Die Blüte ihres Schoßes umschloß die Spitze seiner Männlichkeit, verweilte dort, wohl wissend, das er sich nun kaum noch beherrschen konnte und der Vereinigung mit ihr entgegen fieberte.
Auch sie selbst erfüllte nur noch der brennende Wunsch, ihn ganz in sich aufzunehmen und so ließ sich mit einen mit einem erlösenden Stöhnen auf seine hochaufgerichtete Männlichkeit sinken, nahm vollends auf in ihren weichen Schoß.
Ruhig bewegte sich ihr Becken, die Wärme auskostend, die sie jetzt ausfüllte. Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen. Ihre Zunge suchte die seine, forderte, liebkoste, ließ sich umschmeicheln. Der Rhythmus ihrer Körper näherte sich langsam dem Einklang, immer gleichmäßiger bewegten sie sich, bis sie ihre Bewegungen eins waren. Ihre Hände bewegten sich unablässig, streichelten und liebkosten den anderen.
Er ergriff ihre Schultern und drehte sie auf den Rücken, immer noch in inniger Vereinigung. Er lag nun auf ihr und seine Bewegungen wurden fordernder. Sie umschlang mit ihren Beinen seinen Körper, drückte ihr Becken fest an das seine, um ihn noch tiefer in sich aufnehmen zu können. Leise spitze Schreie drangen aus ihrer Kehle und sein Keuchen wurde immer heftiger.

“Hör nicht auf, um Gottes Willen hör nicht auf!”, entfuhr es ihr. Sie war wie von sinnen.
“Mach weiter, bitte. Gleich ist es soweit. Nur noch einige Sekunden!”
Seine Hände griffen nach ihrem Becken und krallten sich schließlich in die Sanften Rundungen ihres kleinen Po`s.
“Komm jetzt, ich bin soweit, bitte”, flehte sie.
Sein Körper bäumte sich auf und mit einem tiefen Stöhnen erreichte er den Höhepunkt. Seine Stöße wurden jetzt fast brutal, immer härter drang nahm er sie jetzt und Hermine genoß es.

“Ja, jetzt...”

Ein warmer Schauer durchflutete ihren Schoß und wollte kein Ende nehmen.
Das war für sie zuviel und ihre Leidenschaft explodierte förmlich. Ein wilder Aufschrei leitete ihren Höhepunkt ein, Fingernägel krallten sich in seinen Rücken und ihr schweißnasser Körper erzitterte. Wellen von Strömen durchfluteten sie. Immer wieder. Nur langsam nahmen die Schauer ab, verebbte und machten einem Gefühl der Zufriedenheit Platz. Ihr Schrei mündete in einem Wimmern der Erschöpfung und des Glücks.
Er lag immer noch auf ihr, immer noch mit ihr vereinigt. Er löste sich nun von ihr und küsste sie zärtlich. Seine Finger spielten mit ihrem Haar.

“Bist du zufrieden?”, fragte er leise.

“Oh ja, sehr. Ich hatte vergessen, wie schön es sein kann. Ich danke dir.”

“Nein, ich habe dir zu danken. Du bist eine Frau, die in der Lage ist, bei der Liebe die Führung zu übernehmen und einen Mann ein wunderbares Erlebnis bescheren. Nicht viele Frauen können das. Du schon und ich weiß, wovon ich spreche.”

Hermine fühlte sich geschmeichelt, war aber nicht sicher, ob er nicht nur galant sein wollte. Sie schwieg.

“Was ist mit der Augenbinde?”

“Laß sie bitte, wo sie ist. Ich möchte die Schönheit des Augenblicks nicht zerstören.”

“Ich verstehe,” entgegnete er, “wirst du wiederkommen, um auch die andere Seite kennenzulernen, die du zu erleben wünschtest, jene Dinge, über die eine Frau nicht zu sprechen wagt?”

“Wir werden sehen.”, entgegnete sie, wohl wissend, das sie nach diesem Erlebnis die andere Seite auf jeden Fall kennenlernen wollte. Sie würde wiederkommen, ziemlich bald sogar, doch das wollte sie ihm gegenüber nicht zugeben.

“Ich werde mich nun zurückziehen. Kleide dich an und verlass dem Raum durch jene Tür, durch welche du gekommen bist. Bis bald.”

Sie antwortete nicht, hörte seine Schritte und das leise Geräusch einer sich schließenden Tür. Sie war wieder allein.
Nachdem sie die Augenbinde entfernt hatte, schaute sie sich um. Sie sah das zerwühlte Bett, auf dem sie sich geliebt hatte. Verwirrt erblickte sie das Sofa und den Stuhl. Warum waren sie nicht abgedeckt. Sie vermutete, das diese bei jenen Dingen eine Rolle spielen werden, die sie hier demnächst zu erleben hoffte.
Nachdem sie sich angekleidet hatte, ging sie zurück wie sie gekommen war und befand sich wieder im Ausstellungsraum des Hutmacherladens.
Der alte Mann lächelte sie an.

“Ich freue mich, das Madame bei uns fündig geworden ist.”

Er überreichte ihr eine rote Hutschachtel und öffnete sie Ausgangstür.

“Auf Wiedersehen, Madame. Beehren sie uns bald wieder.”

“Bestimmt, auf Wiedersehen.”, entgegnete sie.

Sie bestieg eine Kutsche und fuhr zurück in die Wohnung ihrer Freundin. Dort angekommen stellte sie fest, das diese schon wieder zurück war und sie offensichtlich erwartete.

“Nun, hattest du einen angenehmen Tag?", fragte die Freundin und lächelte hintergründig.

“Danke, ich kann nicht klagen. Ich habe Einkäufe gemacht.”

“Einen Hut?”, fragte sie.

Hermine antwortete nicht gleich und öffnete die Hutschachtel. Doch darin befand sich kein Hut, sondern eine seidener weißer Kimono.

“Nein, einen seidenen Morgenrock. Er gefiel mir so gut.”, log Hermine.

“In einer Hutschachtel? Sehr ungewöhnlich. Die Schachtel ist sperrig. Stelle sie einstweilen in den Wandschrank dort drüben.”, entgegnete die Freundin.

Hermine bedankte sich, öffnete den Wandschrank und erstarrte. Auf einem Regal über ihr standen mehrere rote Hutschachteln. Darunter befand sich eine Kleiderstange, auf welcher dutzende weißen Kimonos hingen. Sie merkte, das sie rot anlief und drehte sich langsam um.
Ihre Freundin lächelte sie wissend an.

“Auch ich mag weiße Kimonos.”

Ende

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