Keine Vögel über dem Haus. Publius Aemilius Lepidus hätte etwas für ein Omen gegeben - nicht unbedingt seinen Erstgeborenen, denn man musste vorsichtig sein mit dem, was man den Göttern versprach, und wenn er jetzt noch keinen Erstgeborenen hatte, so war das ein Umstand, der sich schnell ändern konnte. Aber vielleicht eine Taube, im Jupitertempel. Ja, er würde Jupiter eine Taube opfern, wenn er ihm ein Omen sandte. Nein, besser zwei. Zwei Tauben natürlich, nicht zwei Omen. Lepidus machte eine Geste zur Gefahrenabwehr; nicht dass die Götter ihn für gierig hielten.
„Publius, was treibst du?“
„Pst! Ich komme gleich!“
Verrückt. Es war Oktober, und kein Vogel war am Himmel zu sehen.
„Publius, komm wieder herein, deine Klienten warten.“ Sulpicia eilte näher. Sie hatte sich einen Mantel übergeworfen, denn ein kalter Morgenwind trieb Nebel vom Tiber herüber, der nach Fisch und Kohlenfeuer roch. „Was, beim Herkules, tust du um diese Stunde hier draußen? Du wirst dich erkälten.“
Lepidus seufzte. „Das Schicksal erlaubt sich einen Spaß mit mir, und die Götter lassen mich im Dunkeln herumtappen wie einen Blinden.“
„So sind sie nun mal mit uns Sterblichen, mein Herz. Komm, Crispinus hat dir ein Mulsum zubereitet, das wird dich aufwärmen. Barbulus ist übrigens auch gekommen.“
„Barbulus! Ich bin gerettet. Ich will ihn sofort sehen.“
„Ja, aber in der Toga. Und erst trinkst du einen Schluck Mulsum.“
Jeder andere als Quintus Barbulus hätte sich über das Benehmen der Hausherrin gewundert, die sich nicht aus dem Arbeitszimmer zurückzog, als die Männer sich zum Gespräch zusammensetzten. Barbulus nicht; er war ein häufiger Gast und nahm es wortlos hin, als Sulpicia sich zu ihnen gesellte und das Gespräch mit einem strahlenden Lächeln eröffnete.
„Barbulus, wie reizend. Ich hoffe, du hast gute Neuigkeiten.“
„Ich fürchte nicht.“ Der Sachwalter ließ sich auf einen zerbrechlichen Stuhl fallen, der unter seinem Gewicht ächzte. „Der Oberpriester Aulus Manlius ist fest entschlossen, dich zum Opferkönig zu machen, Lepidus.“
„Was für Möglichkeiten habe ich?“
„Nur zwei. Du kannst für den Rest deines Lebens der hochangesehene Opferkönig sein und dich von deiner Ämterlaufbahn verabschieden. Oder du kannst eine gigantische Strafe zahlen, um dich freizukaufen.“
Lepidus erbleichte. „Ist die Höhe der Strafe schon festgesetzt?“
Barbulus faltete die Hände und machte eine effektvolle Pause; er benahm sich immer, als stünde er auf dem Forum oder vor den Geschworenen.
„Das Kollegium hat darüber beraten, ja.“
„Nun sag schon! Wieviel?“
„Was ist dir deine Karriere wert?“
„Spann uns nicht so auf die Folter, Barbulus. Publius hat einen langen Tag vor sich.“
Barbulus verneigte sich. „Wie immer hast du recht, schöne Herrin. Also halt dich fest, Lepidus, mein Freund. Es ist in etwa der Gegenwert deines Besitzes in Bovillae.“
Lepidus heulte auf, und Sulpicias Lächeln bekam einen empfindlichen Sprung. Schon Lepidus’ Wahlkampf verschlang mehr Geld, als ihr lieb war.
„Das ist Nutatus’ Werk“, fuhr Barbulus fort. „Sein Vater sitzt auch im Priesterkollegium, wie du weißt.“
„Nutatus! Seine Wahl zum Volkstribun gilt als ebenso sicher wie meine zum Prätor.“
„Ja, es sieht so aus. Jeder weiß, dass deine Familie sein Gesetz über den Getreideankauf verhindern will, und als Prätor für Rechtsgeschäfte zwischen Fremden und Einheimischen könntest du ihm gewaltig schaden. Bezahl lieber, auch wenn es wehtut. Vielleicht unterstützen dich deine Verwandten; viele würden dich sicher lieber auf dem Stuhl des Prätors sehen.“
„Aber ich habe niemals irgendeinem Priesterkollegium angehört.“
„Musst du auch nicht. Ihr seid Patrizer, ihr lebt in einer Vollehe. Wenn der Oberpriester dich für würdig hält, reicht das.“
„Ich habe keine Lust, mit dem Opferkönig verheiratet zu sein“, mischte Sulpicia sich ein. „Quintus kandidiert dieses Jahr als Prätor. Er hat sich jahrelang darauf vorbereitet. Ist die Vollehe wichtig für dieses Amt?“
„Keine Vollehe, kein Opferkönig.“
„Was, wenn er mich verstoßen würde? Wenn wir uns scheiden ließen? Oder wenn ich plötzlich sterbe?“
„Das ist ein schlechter Scherz, Sulpicia.“
„Ich mache keine Scherze, mein Schatz. Wir müssen in die Via Sacra ziehen, wenn du Opferkönig wirst. Ich werde nirgendwo wohnen, wo man sich jedes Jahr um einen abgeschlagenen Pferdekopf balgt. Barbulus, kann ein Witwer Opferkönig werden?“
Der Anwalt breitete die Arme aus. „Wer so fragt, kennt die Antwort bereits, Herrin.“
Lepidus’ Gesicht wurde noch eine Spur blasser. „Sulpicia“, stieß er hervor.
„Keine Angst, Publius“, beruhigte sie ihn. „Deine politische Karriere liegt mir sehr am Herzen, aber ich möchte sie selbst miterleben. Aber wenn ich zum Beispiel eine Reise nach Rhodos machen würde, und mein Schiff würde dort nicht ankommen... etwa weil ich unterwegs beschlossen hätte, stattdessen nach Alexandria zu fahren...“
„Dauert viel zu lange“, brummte Barbulus. „Bis man in Rom hört, dass du verschollen bist, vergehen Wochen; bis dahin haben sie ihn längst zum Opferkönig gemacht. Und eine Schiffsreise ist um diese Jahreszeit eine unsichere Sache - du willst ihn ja nicht wirklich zum Witwer machen.“
Lepidus hatte mit offenem Mund zugehört; nun überwand er seine Fassungslosigkeit.
„Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Was treibt ihr denn da? Meint ihr, ich würde mich mit einem Schwindel vor dem Amt drücken? Die Götter betrügen?“
Barbulus und Sulpicia verstummten und blickten Lepidus an. Dann seufzte Sulpicia, und Barbulus schüttelte resigniert den Kopf.
„Lepidus, ich bitte dich“, begann er. „Du betrügst doch nur Manlius, um Nutatus eins auszuwischen. Die Götter stört das nicht.“
Lepidus’ Wangen färbten sich rot, und er stand auf.
„Nein“, beharrte er. „Nichts dergleichen. Barbulus, wissen meine Klienten von diesem Unfug mit dem Opferkönig?“
„Ja, ein paar sind ganz begeistert. Ihr Patron wird entweder Prätor oder Opferkönig; sie können überhaupt nicht verlieren.“
Diesmal war es Lepidus, der seufzte. „Na schön. Ich will meine Klienten sehen. Barbulus, komm doch heute nachmittag zum Essen, wenn du die Zeit erübrigen kannst.“
„Lass dir keine grauen Haare wachsen, Lepidus. Ich habe schon eine Idee, wie du aus der Sache herauskommst. Wir besprechen das nachher.“
„Du bist ein Freund, Barbulus.“
Publius Aemilius Lepidus öffnete die Tür und durchschritt das Atrium. Als seine Klienten ihn entdeckten, begrüßten sie ihn mit Jubel wie einen siegreichen Imperator.
Sulpicia betrachtete sich im Handspiegel und verzog das Gesicht. Publius benahm sich wie das Denkmal seiner eigenen Rechtschaffenheit. Trotzdem hatte er die geweißte Toga angelegt, die die Kandidaten des nächsten Jahres trugen, also war er noch nicht bereit aufzugeben. Umso besser. Opferkönigin! Sie schüttelte sich. Wenn im Morgengrauen Vestalinnen unter ihrem Fenster den Weckruf anstimmen würden, würde sie ihnen ganz sicher ihr Nachtgeschirr an den Kopf werfen.
Die Ornatrix, die ihre provisorisch zurechtgelegte Haarfülle bändigte, war heute weniger gesprächig als sonst. Wahrscheinlich hatte sie Sulpicias Schweigsamkeit bemerkt. Sulpicia war das sehr angenehm, denn beim Frisieren konnte sie hervorragend nachdenken.
Publius’ Vater würde hingerissen sein, seinen Sohn die Riten des Opferkönigs vollziehen zu sehen. Bei seinen Verwandten, die mehr praktischen Verstand besaßen, gäbe es sicher eine Menge Zähneknirschen, denn als Prätor konnte Publius viel mehr für die Familie bewirken, und vielleicht könnte er es eines Tages zum Konsul bringen. Ein Leben an der Seite eines Prätors oder Konsuls war jedenfalls wesentlich angenehmer als das einer Opferkönigin.
Publius’ Berufung stand und fiel mit der Mehrheit im Fünfmännerkollegium, das über den Opferkönig entschied. Gut, Nutatus würde niemand umstimmen können. Aber in diesem Gremium saßen noch vier weitere Männer. Einer von ihnen war Cnaeus Domitius Ahenobarbus. Er hatte eine überaus reizende Frau, Flavia. Sulpicia kannte sie von den Riten der Bona Dea. Seit sie festgestellt hatten, dass sie weitläufig miteinander verwandt waren, verband sie eine lockere Freundschaft. Im letzten Sommer hatte Sulpicia einige sehr fröhliche Tage auf dem Landsitz der Ahenobarbus’ vor den Toren Roms verbracht. Plebejer, aber ein hervorragender Stall; Cnaeus’ Vater hatte vor etlichen Jahren die gallische Provinz neu geordnet, nachdem die Arverner dort ein furchtbares Durcheinander veranstaltet hatten.
Als die Ornatrix ihre Arbeit beendet hatte, setzte Sulpicia sich an Publius’ Schreibtisch und schrieb rasch ein paar Zeilen auf eine Wachstafel, die sie mit ihrem Ring siegelte. Dann suchte sie Musa und fand sie im Garten, wo sie herabgefallenes Laub zusammenrechte.
„Musa, lass den Garten in Ruhe und bring das hier auf den Palatin zu Flavia. Du weißt, wo das Haus ist?“
„Wenn es auf dem Palatin ist, werde ich es schon finden.“
„Gut. Danach kommst du zum Gemüsemarkt an den drei Tempeln und wartest an Menippes Bude auf mich. Sag Callistus, er soll sich bereithalten; ich werde mich in einer halben Stunde auf den Weg machen. Geh, beeil dich!“
„Wie du wünschst, Herrin.“
Als Sulpicia in Begleitung des vierschrötigen Sklaven den Clivus Cispius herabstieg, war die dritte Stunde des Tages gerade angebrochen. Hinter dem zerrissenen Wolkenvorhang blitzte nur selten eine blasse Sonne auf, aber wenigstens regnete es nicht. Zwischen den Hügeln Roms hing Nebel, und Sulpicia fröstelte unter ihrem Wollmantel. Publius würde nun wie ein Kranich auf dem Forum herumstolzieren, Hände schütteln und Reden schwingen, während sie seine Karriere rettete. Nutatus’ Plan musste eine schwache Stelle haben. Sulpicia würde sie finden.
Schon von weitem war das Geschrei der Händler vom Forum Holitorium zu hören. Vor den Stufen des Fortunatempels drängte sich ein junger Mann heran, der augenscheinlich zu Sulpicia wollte. Callistus’ muskulöser Arm hielt ihn auf.
„Ich muss mit dir reden, Herrin!“
Sulpicia ging im Geiste die Klienten ihres Mannes durch. Nein, dieser hier war ein Unbekannter. Er trug den Ring eines Ritters, aber seine Kleidung hatte schon bessere Tage gesehen, und sein letztes Bad schien eine Weile her zu sein. An Callistus kam er nicht vorbei, denn der Sklave stand unverrückbar wie Tarpeias Fels.
„Die Herrin möchte aber nicht mit dir reden“, knurrte er. „Wer bist du überhaupt, dass du glaubst, eine adlige Dame anspringen zu dürfen wie ein Hündchen?“
„Ja, das würde mich auch interessieren“, sagte Sulpicia. „Kennen wir uns?“
„Sextus Fufeius“, rief der junge Mann. „Du kennst mich nicht, mein Vater ist ein Klient von Nutatus.“ Er zog aus den Falten seiner Toga etwas hervor, das aufblitzte, und Sulpicia wich zurück. Callistus schlug den Arm des Mannes mit einer behenden Bewegung zurück und schickte ihn mit einem Hieb gegen die Stirn zu Boden.
„Callistus, halt! Es ist nur eine Tessera.“
Sulpicia bückte sich, um die schmale Plakette aus Kupfer aufzuheben, die neben Fufeius zu Boden gefallen war. Es war ein Freundschaftszeichen, wie einflussreiche Familien sie an ihre Klienten ausgaben, um ihnen den Schutz der Familie zuzusichern. Dieses hier trug den Namen der Nutatier.
Als die junge Patrizierin die Augen wieder hob, bemerkte sie, dass sich eine Traube aus Gaffern zu bilden begann. Sie seufzte.
„Callistus, hilf ihm auf. Sextus Fufeius, du wirst das Vergnügen haben, mit mir einkaufen zu gehen. Auf dem Gemüsemarkt sind wir ungestörter als hier. Oh, ich hoffe, deinem Kopf geht es gut. Na siehst du, es geht ja. Ein Fufeius, wie interessant. Bist du mit den Fufeius aus Bovillae verwandt?“
Als Sulpicia wenig später mit Callistus und Musa im Schlepptau in ihr Haus auf dem Esquilin eilte, brannten ihre Wangen vor Aufregung. Der junge Mann hatte wahrhaftig ein wichtiges Anliegen gehabt. Und er hatte ihr ein Dokument übergeben, das Publius - und sicher auch Barbulus - hochinteressant finden musste.
Diphilos, der Türsklave, sah so melancholisch drein wie immer.
„Setz ein anderes Gesicht auf, Diphilos, sonst bekommen wir sicher Regen. Haben wir Besuch?“
„Im Atrium, Herrin. Es ist Domitius’ Gattin.“
„Oh, wundervoll.“
Als Sulpicia das Atrium betrat, sah sie Flavia auf der Marmorumrandung des großen Wasserbeckens sitzen. Die plebejische Dame erhob sich und strahlte, als Sulpicia ihr mit ausgebreiteten Armen entgegeneilte.
„Ich grüße dich, Sulpicia! Was für ein prachtvoller Mantel.“
„Sei willkommen, Flavia. Gefällt er dir? Publius hat ihn mir aus Ostia mitgebracht, er ist syrisch oder phönizisch oder so etwas. Ich hoffe, er war nicht teuer. Diese Wahl frisst uns noch die Haare vom Kopf. Komm ins Arbeitszimmer, da sind wir ungestört.“
„Hat dir Cnaeus etwas über die Beratungen erzählt?“
„Er machte gestern ein paar Bemerkungen beim Abendessen, weil er weiß, dass dein Mann Prätor werden will. Da ist seine Nominierung eine willkommene Abwechslung in dem langweiligen Priesterkollegium.“
„Nutatus hat meinen Mann vorgeschlagen?“
„Nein, wie kommst du darauf? Im Gegenteil. Nutatus hasst Publius, schon allein deshalb, weil die Familie deines Mannes seinem Sohn in die Quere kommen wird, wenn der erst Tribun ist. Cnaeus sagt, der alte Nutatus habe sich mit Händen und Füßen gegen Publius’ Nominierung gewehrt.“
„Aber er muss doch wissen, dass es seinem Sohn nützt, wenn Publius Opferkönig wird.“
Flavia lachte. „Nutatus ist Priester mit Leib und Seele, Herzchen. Er würde lieber tot umfallen als freiwillig mitzuhelfen, dass ein Feind seiner Familie eins der höchsten Priesterämter in Rom bekleidet.“
„Ja, und eins der einflusslosesten dazu. Wer hat sich denn nun für Publius eingesetzt?“
„Cnaeus hat natürlich gegen seine Ernennung gestimmt, um seine Prätur zu unterstützen. Und Nutatus, weil er ihn hasst. Für ihn waren der Oberpriester Manlius und Licinius Faba.“
„Bah! Faba ist ein seniles Gemüse, seine Idee war es sicher nicht.“
„Beide wurden überredet, und zwar von dem, der deinen Mann auch vorschlug.“
„Du sprichst wie eine Tragödie von Sophokles. Ich bitte dich, quäl mich nicht länger, Flavia. Wer war es?“
„Behalt es für dich, Sulpicia; du weißt, dass die Männergespräche im Kollegium eigentlich geheim bleiben sollen. Es war Barbulus’ Schwager, Servilius Ahala.“
Sulpicia richtete sich auf und schien sich gleichzeitig zu entspannen. Ihr Blick, der aus dem Fenster wanderte, wurde verträumt, und ein feines Lächeln kräuselte ihr Gesicht.
„Ahala. Sieh mal einer an. Sag, wusstest du, dass Ahala in Bovillae ein kleines Gut besitzt? Da sind wir praktisch Nachbarn, nicht?“
Die beiden Männer nahmen das Mahl auf bequemen Liegen ein, während Sulpicia auf einem Stuhl saß. Was sie betraf, war diese spezielle römische Sitte in Ordnung. Sie hatte es ausprobiert, aber in der Seitenlage schien das Essen nicht so gut herunterzugehen wie im Sitzen.
Lepidus nahm es mit den Sitten der Altvorderen genau, und für ihn war maßvolles Essen ebenso eine geheiligte römische Tugend wie zeitiges Aufstehen. Was das Essen anging, teilte Sulpicia seine Ansicht, und so wurde nur zu zweierlei Gelegenheiten üppig aufgetragen: um die Götter zu ehren und um Barbulus satt zu machen. Für das Erstere hatte Lepidus mit dem rituellen Trankopfer gesorgt. Was das Letztere betraf, war noch lange kein Fortschritt in Sicht. Barbulus saß noch über ein paar gehackte Eier zu Gericht, und die Hausherrin hatte nicht den geringsten Zweifel, dass sie das Tageslicht zum letzten Mal gesehen hatten. Was Speisen und Getränke betraf, war Barbulus ein unnachgiebiger Richter, der nichts und niemand davonkommen ließ. Die Delinquenten wurden alle miteinander in bestem Falerner Wein ersäuft und fuhren auf diesem noblen Styx in eine ganz spezielle Unterwelt.
„Nun verrat uns doch“, kaute er, „wer noch kommen wird, Herrin. Ich platze vor Neugier.“
„Es wird nicht mehr lange dauern, Barbulus. Ich hoffe übrigens, dass du soviel Anstand besitzt, nicht in unserem Speisezimmer zu platzen.“
Der Anwalt lachte dröhnend. Sie winkte Crispinus, und der junge Sklave begann den Hauptgang, mehrere Sorten Fleisch, Salat und Fischsauce, aufzutragen. Sulpicia fragte sich, wie Barbulus das Dessert bekommen würde, das sie in ihrer Palla trug.
„Sehr unhöflich, dass uns dein Gast warten lässt. Mach nicht so ein Gesicht, Lepidus; ich hatte dir doch eine Lösung für dein Problem versprochen.“
Lepidus nagte ohne rechte Begeisterung an einem Lauchstengel. „Dann erlöse mich, mein Freund. Was rätst du mir?“
„Du bist ein guter Sachwalter, aber ein schlechter Priester, verzeih mir. Zahl die Strafe und lass einen anderen Opferkönig werden.“
Lepidus ließ einen Seufzer hören, der den Tiefen des Hades entronnen zu sein schien.
„Dann bin ich ruiniert, Barbulus. Ich würde mein Amt ja mit leeren Taschen antreten! Ich müsste uns in Schulden stürzen, und ich weiß nicht, ob ich sie je zurückzahlen kann.“
„Unsinn! Nach deinem Amtsjahr bekommst du Sizilien als Provinz zur Verwaltung. Wer von da als armer Mann zurückkehrt, ist ein Dummkopf. Aber falls du nicht flüssig bist, kann ich dir helfen.“
„Du? Wie?“
Barbulus schob den Teller zur Seite und beugte sich über den Tisch zu Lepidus hinüber.
„Ich bezahle dir die Strafe, und du überschreibst mir dein Gut in Bovillae.“ Er hob eine beringte Hand. „Warte, lass mich ausreden. In deiner Provinz wirst du vernünftig wirtschaften, davon bin ich überzeugt. Du kommst in zwei Jahren zurück, hast die Taschen voller Geld und kaufst das Gut zurück. Bei mir ist es in guten Händen. Ich werde einen fähigen Verwalter einsetzen.“ Er sah Sulpicia an, die das Gespräch mit unbewegter Miene verfolgte. „Du bist ungewohnt schweigsam, schönste Herrin. Red ihm zu. Es ist das Vernünftigste.“
„Einen Appetit wie deinen haben die Götter gesegnet“, entgegnete Sulpicia. „Kein Wunder, dass du es zu etwas gebracht hast. Wie geht es übrigens deinem Schwager Ahala?“
Der Sachwalter stutzte, fing sich aber schnell wieder. „Ahala? Dem geht’s gut. Warum fragst du?“
„Sitzt er nicht auch im Fünfmännerkollegium?“
Barbulus schmunzelte jovial. „Ich sehe, worauf du hinauswillst. Ich habe auch schon daran gedacht, mit ihm zu reden. Aber es ist eine sehr heikle Sache, auf ein Kollegium Einfluss zu nehmen, das die ehrenwertesten Priesterämter vergibt.“ Er hob Lepidus den Becher entgegen. „Für dich würde ich es auf der Stelle tun, mein Freund, aber wenn es herauskäme, könnte es dir mehr schaden als nützen.“
„Um Gottes willen, Barbulus, so etwas Ungeheuerliches würde ich nie von dir verlangen.“
Im Eingang des Speisezimmers erschien Diphilos’ missmutige Miene.
„Endlich ein fröhliches Gesicht“, spottete Barbulus. „Was ist los, Diphilos? Sind die Furien erschienen, um uns in Stücke zu reißen?“ Lepidus verdrehte die Augen legte die Finger auf ein Amulett, das er unter der Toga trug.
„Euer Gast ist da, Herrin“, meldete der Pförtner.
„Er soll sich bereithalten“, sagte Sulpicia, und Diphilos nickte und verschwand in den Tiefen des Atriums. Draußen begann es zu dämmern, und Crispinus entzündete die Leuchter, die auf dem Tisch und in den Ecken des Raumes standen. Das flackernde Licht erweckte die Szenen, die auf die Wände gemalt waren, zu einem gespenstischen Leben.
„Bereithalten? Sulpicia, warum bittest du ihn nicht herein?“
„Besprecht erst, was mit unserem Gut geschehen soll. Für die Geselligkeit haben wir später noch Zeit. Wir bekommen es also zurück? Du willst es nicht behalten?“
„Behüte! Aus mir wird nie ein Landmann, Schönste. Nein, ich kann guten Gewissens bei allen Göttern Roms schwören, dass ich es nicht behalten will.“ Er nahm einen weiteren Schluck Wein. „Ich behalte natürlich die Erträge aus den zwei Jahren, aber du kannst dein Gütchen zum Verkaufspreis zurückkaufen.“
„Ich weiß, dass du meine Lage nicht ausnutzen willst, mein Freund.“
„Ich habe heute einen sehr netten jungen Mann kennengelernt, einen gewissen Sextus Fufeius“, begann Sulpicia. „Stellt euch vor, er ist auch aus Bovillae.“
„Sulpicia, das gehört nicht hierher.“
„O doch, ich glaube schon. Dein Schwager Ahala kennt ihn sicher. Nimm doch von dem Schwein, Barbulus, es ist hervorragend. Ein strammer, gut genährter Eber. Ich kannte ihn zu Lebzeiten und habe gesehen, wie er geschlachtet wurde.“
„Sulpicia!“
„Möglich, dass Ahala ihn kennt. Ich weiß nicht von jeder Bekanntschaft, die mein Schwager hat.“
„Nun, an diesen Namen solltest du dich erinnern. Vor ein paar Monaten hast du Ahala geholfen, Fufeius’ Familie um einen schönen Batzen Land zu erleichtern.“
„Verzeih, Herrin, aber die Landgeschäfte meines Schwagers geben ein langweiliges Tischgespräch ab.“
„Oh, es war sehr anregend, mit Fufeius darüber zu reden.“
Lepidus schielte neugierig zur Tür hinüber. „Hast du ihn eingeladen?“
„Nein, nicht ihn. Du weißt nicht zufällig, wer die Fufeier in Rom vertritt, Barbulus?“
Barbulus schüttelte den Kopf.
„Die Familie von Nutatus.“
„Da hast du es, Lepidus“, rief Barbulus, „bestimmt haben deine Nachbarn Nutatus angestiftet, dir Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Ich erinnere mich an sie - bovillanische Bauern, die dir, einem Patrizier, seine glänzende Herkunft und seine Karriere neiden.“
„Wir können Nutatus ja fragen“, sagte Sulpicia und gab Crispinus einen Wink. Der kleine Sklave eilte davon. Barbulus wischte sich mit dem Handrücken über dem Mund; obwohl der Abend kühl war, schien ihm der kleine Raum plötzlich zu warm zu sein.
„Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr“, sagte Lepidus.
Nutatus war hager und hielt sich sehr gerade; er begrüßte die Anwesenden mit einem knappen Nicken. „Sei gegrüßt, Lepidus. Herrin. Barbulus, wie angenehm, dich hier zu sehen.“ Barbulus schien sich unter der Schärfe dieser Begrüßung zu krümmen wie unter einem Peitschenhieb.
„Nutatus, was für eine Überraschung“, begann er. „Lepidus, mein Freund, ihr habt sicher einige wichtige Dinge zu bereden, von denen ich als unabhängiger Sachwalter nicht allzu viel wissen sollte. Ich...“
„Du bleibst hier“, bestimmte Sulpicia, und ihr Tonfall ließ Barbulus zusammenfahren. Aus den Falten ihrer Palla zog Sulpicia ein Pergament hervor, das sie Lepidus auf den Schoß warf. Es trug Barbulus’ Siegel und das Siegel des Vestatempels, in dem Verträge dieser Art aufbewahrt wurden. Lepidus rollte es auseinander und begann zu lesen.
„Es ist eine Vereinbarung zwischen Barbulus und seinem Schwager“, sagte Sulpicia. „Eine Obligation. Barbulus sichert Ahala darin alle Gewinne aus Landgeschäften zu, die er in diesem Jahr macht. Im Gegenzug verpflichtet sich Ahala, Barbulus zu unterstützen, wenn er sich im übernächsten Jahr um das Konsulat bewirbt. Ich will gar nicht wissen, wie Fufeius das in die Finger bekommen hat.“
Es war schwer zu sagen, wer blasser war, Lepidus oder Barbulus.
„Damit wäre Ahala augenblicklich der neue Eigentümer unseres Gutes geworden, und wir hätten deinen Wahlkampf bezahlt, nicht wahr, Barbulus?“ Sie schob ihm eine Silberplatte hin, auf der gegrillte Entenbrust mit Feldsalat und Kräutern appetitlich angerichtet war.
„Du vernachlässigst das Geflügel, mein Guter. Es ist sehr zart; ich habe darauf geachtet, dass es lange abhing, nachdem man ihm den Hals umgedreht hatte.“ Sie betrachtete den designierten Tribun. „Nutatus, es freut mich, dich persönlich kennenzulernen. Bitte kläre doch meinen Mann darüber auf, warum Fufeius’ Leute so viel Land in Bovillae verloren haben, er ist so ahnungslos.“
„Ahala versucht, in Bovillae so viel Land zusammenzuraffen wie möglich, und dabei geht er nicht zimperlich vor“, erklärte der hagere Mann. „Er will es als Bauland verkaufen und damit einen Riesengewinn machen. Sextus Fufeius ist zu mir nach Rom gekommen, damit ich meinen Einfluss geltend machen kann, und deshalb wollte ich mit dir reden, Lepidus. Verzeih diese Heimlichkeiten, aber eine Menge Leute würden sich wundern, wenn wir uns vor den Wahlen offen treffen würden, also habe ich Fufeius beauftragt, deine Frau anzusprechen.“ Er verbeugte sich vollendet. „Entschuldige, Herrin; ich hörte, er habe dir einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“
Sulpicia lächelte strahlend. „Ich hoffe, seine Kopfschmerzen haben nachgelassen.“
„Aber dein Vater hat mir erhebliche Unannehmlichkeiten verursacht“, begann Lepidus. Nutatus winkte ab.
„Es tut mir leid, wenn du nicht Opferkönig werden kannst, Lepidus, aber mein Vater ist in diesem Punkt sehr stur. Ich habe mich ohnehin über deine Bewerbung gewundert - immerhin kandidierst du bereits als Prätor.“
„Wovon redest du?“ Verärgert warf Lepidus das Pergament auf den Tisch, wo es zwischen zwei Schüsseln mit Gemüse liegenblieb. „Jeder außer mir scheint hier Bescheid zu wissen. Barbulus hier, den ich für meinen Freund hielt, behauptet, dass du mich zum Opferkönig machen willst, damit ich dir nicht als Prätor Schwierigkeiten mache. Sulpicia, was sollen die Faxen? Was winkst du?“
„Nutatus hat gar nicht für dich gestimmt“, sagte Sulpicia.
Barbulus war nur noch ein Schatten seiner selbst; nicht einmal der gute Falernerwein wollte mehr hinunter.
„Nicht?“
„Wozu? Die Volksversammlung wird mein Getreidegesetz annehmen, das steht fest“, sagte Nutatus. „Tut mir leid für deine Familie, Lepidus, aber ich glaube nicht im Ernst, dass du daran viel ändern kannst. Verzeih, aber du bist zu aufrichtig, um mir schaden zu können. Ich glaube kaum, dass ausgerechnet du das Handelsrecht beugen wirst. Was mich betrifft, wirst du einen guten Prätor für mein Amtsjahr als Volkstribun abgeben.“
„Bei allen Geistern des Hades, wer wollte mich denn nun zum Opferkönig machen?“
„Ahala und Barbulus“, sagten Nutatus und Sulpicia wie aus einem Mund.
Die Stille, die dieser Eröffnung folgte, war abgrundtief. Aus dem Garten war das Zirpen einiger verspäteter Grillen zu hören. Drei Augenpaare richteten sich auf Barbulus.
„Ich glaube, mein lieber Lepidus“, begann er, und seine Stimme war ein heiseres Flüstern, „du hast soeben deine Mehrheit im Fünfmännerkollegium verloren. Rom wird mit einem weniger fähigen Opferkönig vorlieb nehmen müssen.“
Er erhob sich schwerfällig und deutete eine Verbeugung an.
„Verzeih, wenn ich dein Mahl stehenlasse, Herrin; ich glaube, mein Appetit hat mir für heute genug Scherereien eingebracht.“
„Auch dem Appetit haben die Götter Grenzen gesetzt“, stellte Sulpicia fest. „Ein gescheiter Mann rupft nur so viele Gänse, wie er essen kann.“
„Ja, Herrin. Ich gehe jetzt, wenn ihr nichts dagegen habt.“
Da niemand widersprach, begab sich Barbulus hinaus.
„Ich kann es nicht fassen“, sagte Lepidus, der bereits im Bett saß, während Sulpicia noch ihre Haare bürstete. „Als ich heute morgen aufstand, war Nutatus mein Feind und Barbulus einer meiner engsten Freunde. Am Ende dieses Tages ist es umgekehrt. Ich habe den Eindruck, als sollte ich aus dieser Sache etwas gelernt haben, aber ich weiß nicht, was; vielleicht hätte ich nicht so viel von der Hühnerbrust essen sollen.“
Sulpicia band ihre Haare zusammen und verstaute sie in der Schlafhaube. „Publius, wenn dir vor Gericht jemand etwas erzählt - glaubst du es dann immer?“
„Da wäre ich ein ausgemachter Trottel. Jeder weiß, dass Menschen vor Gericht lügen.“
„Nun, nicht nur da.“ Sie kletterte die kleine Stiege zum Bett empor. Publius’ Gesicht blickte ihr sorgenvoll entgegen.
„Du würdest mich nicht anlügen, Sulpicia, oder?“
„Nur in Kleinigkeiten, wenn ich dich nicht aufregen will. Niemals bei etwas Wichtigem.“ Sie schlüpfte zwischen die Laken. Crispinus hatte das Bett mit heißen Steinen vorgewärmt. Sehr angenehm.
„Publius, du hast kalte Füße.“
„Mir ist kalt. Barbulus’ Treulosigkeit lässt mich frieren, von innen, aus dem Herzen.“
Sulpicia seufzte.
„Komm her, mein Dummkopf. Ja, so ist es recht. Man sollte meinen, du hättest in deinen Prozessen genug gesehen, um zu wissen, wie es in der Welt zugeht.“
„Aber Barbulus konnte mich täuschen, weil ich ihn für meinen Freund hielt.“
„Du glaubst, wenn du liebst, mein Sperling, und das ist eine Eigenschaft, die die Götter schätzen. Ich übrigens auch.“
„Die Götter und du.“
„Ja, die Götter und ich.“
Publius’ Körper entspannte sich.
„Die Götter und du“, murmelte er, und wenige Atemzüge später war er eingeschlafen.
(c) Frank Hoese
Dezember 2002
Die Handlung der Geschichte spielt im Jahr 106 v . Chr.; schon ein Jahr später wäre sie unmöglich gewesen, denn seit 105 v.Chr. verbot ein tribunizisches Gesetz die Ernennung von Priestern durch die großen Kollegien und schrieb eine Wahl durch die Volksversammlung vor. Sulla hat dieses Gesetz später wieder abgeschafft, wie viele andere Dinge auch.
Publius Aemilius Lepidus und seine Gattin Sulpicia sind keine historischen Personen; die einflussreichen Familien der Aemilier und der Sulpicier, die zum römischen Adel zählten, sind hingegen verbürgt. Sie stellten zahlreiche Konsuln.
Publius Lepidus ist niemals Konsul geworden (Barbulus übrigens auch nicht). Dass er sich um die Prätur bewirbt, zeigt uns, dass er mindestens vierzig Jahre alt ist - das seit 180 v. Chr. vorgeschriebene Mindestalter für eine Kandidatur. Sulpicia ist beträchtlich jünger, vielleicht achtundzwanzig.
Der klareren Mehrheitsverhältnisse wegen habe ich das Priesterkollegium, das eigentlich aus neun Männern bestand, auf fünf Männer verkleinert. Das Amt des Opferkönigs war, obwohl mit hohem Ansehen verbunden, sehr unattraktiv: der Opferkönig durfte (neben vielen anderen sakralen Verboten) Rom nicht verlassen und kein anderes Amt bekleiden. Das Zwangsmittel der captatio, der Ernennung des Opferkönigs - auch gegen seinen Willen - spielte in der späten Republik eine zunehmende Rolle.
Clivus: eine steil ansteigende bzw. abfallende Straße
Forum Holitorium: großer Gemüsemarkt in der Nähe des Tiber
Konsul: höchstes röm Staatsamt; die Staatsgeschäfte wurden in der röm. Republik von zwei Konsuln geführt, die für die Dauer eines Jahres gewählt waren.
Mulsum: mit Honig gewürzter, gewärmter und mit Wasser verdünnter Wein.
Ornatrix: Friseurin und Kosmetikerin, meist Sklavinnen
Palatin: einer der sieben Hügel Roms
Palla: langes Obergewand römischer Frauen
Patrizier: röm. Adelsgeschlechter
Pferdekopf: Sulpicia bezieht sich hier auf den Ritus des Oktoberpferdes, ein Pferdewettrennen um den 15. Oktober, nach dem das siegreiche Pferd Mars geopfert wurde. Um den Kopf des Pferdes kämpften die Anwohner der Via sacra (der Prozessionsstraße) und des Stadtviertels Subura in einer Art Freistil-Rugby-Match ohne Regeln.
Plebejer: nichtadlige Römer
Prätor: hohe röm. Beamte, von der Volksversammlung für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt. In Abwesenheit der Konsuln - etwa wenn diese ein Heer führten - hatten die Prätoren die konsularische Amtsgewalt in Vertretung. Lepidus bewirbt sich um das Amt des praetor peregrinus, der die Oberaufsicht über die Rechtspflege in den Bereichen hatte, wo Nichtrömer in Erscheinung traten, etwa bei gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Römern und Fremden oder Fremden untereinander.
Vestalin: Priesterin der Vesta (Göttin des Herdfeuers).
Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr Dieser Text enthält 31480 Zeichen.