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Juni 2003
Auszug aus: Dunkle Wolken über der Stadt
von Marcel Nebeling


3
VORMITTAG

9:25 Uhr

Ben machte sich schreckliche Sorgen um seinen Hund. Seine Eltern auch. Heute war die ganze Familie beisammen, bis auf das Randy jetzt fehlte. Wo mag er bloß stecken?, fragte sich Benni. Seine Eltern hatten heute frei genommen, weil sie das Haus putzten wollten, denn schließlich begann in einer Woche ihr Urlaub. Bis dahin wollten sie das Haus auf Vordermann gebracht haben. Das war eine ihrer häuslichen Traditionen.

Doch heute war Benni nicht so aktiv, wie sonst. Seine Eltern sorgten sich auch um Randy. Draußen braute sich ein Unwetter zusammen und ihr Hund war irgendwo im Regen.

"Vielleicht ist er ja zu Mark gegangen.", spekulierte Ben.

"Ja, das könnte sein.", pflichtete ihm seine Mutter bei, als sie gerade in die Küche kam, um ein neues Handtuch zu holen. Ben ging zum Telefon, nahm den Hörer ab, aber das Telefon war tot.

"Scheiße.", entfuhr es ihm.

"So etwas sagt man nicht, mein Sohn.", rief sein Vater von oben aus dem Arbeitsraum.

"Dad!"

"Was ist?", hallte es zu ihm herunter.

"Das Telefon geht nicht!" Henk kam an die Treppe und sah seinen Sohn ungläubig an. "Das kann doch nicht sein.", meinte er. Doch er musste feststellen, dass es stimmte. "Bestimmt wegen dem Gewitter.", vermutete er.

"Und wie soll ich jetzt Mark erreichen?", wollte Ben wissen.

"Zieh dich warm an und ich fahr dich dann hin.", schlug Henk vor. Ben rannte die Treppe hinauf und rief: "Null Problemo. Bin in wenigen Minuten fertig." Als er fertig war, gingen sie in die Garage und fuhren los.



9:40 Uhr

In der kleinen Feuerwache leuchtete ein rotes, grelles Licht an der Wand auf. Die Männer saßen an einem Tisch und spielten Poker. Die Feuerwache war eher ein Männerclub. Dort trafen sich die Arbeitslosen am Vormittag und die Beschäftigten am Abend zum Kartenspielen. Aber trotzdem bildeten sie zu der Zeit, als sie sich in diesem Gebäude aufhielten, die Feuerwehr von Dalton. Jetzt schrillte plötzlich die Glocke über der roten Alarmlampe. Sie standen auf und einer von ihnen ging zur Karte an der linken Wand, die mit kleinen Lichtern versehen war. Diesmal leuchtete das Licht, wo die Tannerranch sich befand. Sie zogen sich blitzschnell um und waren in fünf Minuten auf dem Weg. Doch sie würden nicht mehr viel löschen können.


10:00 Uhr

Luise musste schlucken. So viel, wie sie jetzt gesehen hatte, dass war ihr im Prinzip schon fast zu viel. Sie saßen wieder oben in der Wohnstube auf der Ledercouch. Samson sah aus dem Fenster und Luise blickte auf den Tisch mit den ausgebreiteten Ausdrucken der Datenbanken. Es war richtig erschreckend. In den letzten Monaten veränderte sich das Klima wirklich. Die Katastrophen hatten sich verdreifacht gegenüber den letzten drei Monaten. Wie konnte das nur möglich sein und vor allem, was sollten sie jetzt machen?

"Ich… Wir müssen die Leute darauf aufmerksam machen.", überlegte sie laut. Samson blickte sie an und lächelte dann. Es war aber ein trauriges Lächeln.

"Wir können nichts mehr groß machen. Wir müssen die Leute aus dieser elenden Stadt kriegen, bevor es zu spät ist. Hast du nicht eben gerade die Sirene der Feuerwehr gehört?", entgegnete er. Nein, sie war in ihren Gedanken so versunken gewesen, dass sie nichts gehört hatte -- nichts.

"Und wie sollen wir das anstellen?", fragte sie etwas zickig.

"Wir werden uns meinen Jeep nehmen und zu den einzelnen Häusern fahren und die Leute versuchen dazu zu bewegen, dass sie die Stadt verlassen. Wir evakuieren im Prinzip. Denn ich spüre dass es in einer halben Stunde hier wie in der Hölle zugehen wird."

Luise nickte nur. Sie fühlte sich so klein und hilflos wie eine Laus.



10:05 Uhr

Die Ursache für den Ausfall der Telefone war das Gewitter. Auf der Interstaate 25 in Richtung Denver war einer der Telefonmasten mit einem mörderischen Knarren umgeknickt. Der Wind spielte damit, als wäre es ein Streichholz. Die Drähte spannten sich und rissen dann doch. Somit war die Telefonverbindung zwischen den einzelnen Dörfern und Städten nach Denver unterbrochen. Es schien so, als ob sich die Natur auf einen Endkampf einließ und dabei keine Einmischung duldete.

Der Wind stürmte jetzt schon leicht über die Straßen und die Sonne wurde von dunklen, grauen Wolken verdeckt. Blitze erhellten ab und zu den Horizont. Der Regen ließ nach und hörte auch bald auf. Doch jetzt wurde es warm, sehr warm. In einigen Dörfern und Städten rund um Denver war Feuer ausgebrochen und machte sich an die Arbeit, den Feuerwehrleuten das Leben schwer zu machen.



10:15 Uhr

Die fette Ernestine saß wieder auf ihrem Sofa und sah gebannt auf die Matschscheibe ihres Schwarzweißfernsehers. Sie hatte zwar genug Geld für einen neuen, aber sie war zu geizig. Ein leises Kratzen machte ihr plötzlich Angst. Es schien von der Eingangstür zu kommen. Sie stellte das Gerät leiser und hockte sich auf das rote Sofa. Sie verspürte nagende Angst, die an ihren Sinnen sich labte und sie zu ängstlichen Fäden verstümmelte.

Ein Schauer des Grauens legte sich auf ihre Haut und sie zitterte am ganzen Leib. Plötzlich geisterten in ihrem Gehirn die Monster ihrer Alpträume herum. (Seit ihr Mann im Vietnamkrieg gefallen war träumte sie von beweglichen Panzern mit roten, glühenden Augen, die ihre Kanone auf sie richteten.)

War das Kratzen eben nicht lauter geworden? Sie zitterte am ganzen Leib, ihre Zähne klapperten leicht. Sie hatte zwar nur noch wenige, aber diese wenigen klapperten wie tausende. Vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen oder sich irgendwo zu stoßen, erhob sie sich vom Sofa und schlich mit ihren dicken Füßen über den Teppich. Doch das Kratzen ließ nicht nach. Im Gegenteil es wurde jetzt wirklich lauter. DA! Hatte da nicht eben etwas aufgejault? Sie war sich so sicher, wie das Amen in der Kirche! Ihre Haare an den dicklichen Armen standen ihr zu Berge und die Haut verwandelte sich in eine Gänsehaut. Doch, jetzt als sie kurz vor der Haustür stand, da wurde sie von einem Donner in die Flucht geschlagen. Bei diesem Knall, der sich anhörte, als ob neben ihr ein Flugzeug gerade die Schallmauer überwunden hatte, zuckte sie zusammen und rannte wie der Blitz in ihr Schlafzimmer und versteckte sich unter der Bettdecke. Ein flaues Gefühl der Angst machte sich in ihrem Magen bemerkbar. Sie zitterte immer noch am ganzen Leib und eine kalte Schweißschicht überzog ihre Stirn. Sie sah aus, als ob sie an Fieberwahn litt.

Aber das Kratzen ließ nicht nach. Da bat irgendwas oder irgendwer um Einlass. Um Einlass in ihr Haus und sie musste laufend an den Krieg denken. Sie glaubte schon fast die Bomben würden gleich hinter ihr detonieren und sie in tausende Fetzen aus Fleisch und Blut verwandeln. Doch dann blieb das Kratzen aus …

Sie kam auch wieder hinter der Decke vor.

Stille…

"Hab ich mir das nur eingebildet?", fragte sie sich flüsternd. Nun, das konnte ja möglich sein. Aber warum sollte sie sich so etwas eingebildet haben?

Sie stieg aus dem Bett, was Gott sei Dank nicht knarrte, denn sonst wäre sie ins Bett gesprungen und hätte sich den Rest dieses Tages versteckt. Sie schlich wieder bis zur Tür und dann, als sie ihre Hand auf den Türknauf legte kamen ihr Zweifel. Was ist, wenn dahinter ein Verbrecher lauert, oder ein Monster, oder eine Bestie? Doch sie versuchte ihre Zweifel zu ignorieren.

Sie drehte den Knauf und öffnete die Tür.

Als sie gerade aus blickte erkannte sie nichts und wollte schon wieder die Tür schließen, doch dann winselte vor ihr etwas. Sie senkte den Kopf und sah einen Mischling, der voller Dreck war. Sie nahm ihn mit rein und kümmerte sich um den armen Hund. Auf der Marke, die der Mischling um den Hals hing, stand: RANDY.



10:25 Uhr

John saß im Arbeitszimmer und sah gerade aus dem Fenster. Er war von Beruf Informatiker und hatte sich eine eigenständige Firma aufgebaut. Er programmierte Programme für die großen Firmen aus ganz Amerika. Zu Zeit arbeitete er an einem Datenbankverwaltungssystem. Dieses System musste alle möglichen Begriffe kennen und auch voll automatisch auf Fehler reagieren. Er war ein guter Programmierer, aber heute lief nichts. Laufend musste er an seine Frau denken, die zu diesem Samson abgehauen war. Jetzt, wo es regnete und gewitterte, da saß er allein. So stellte er sich aber sein Eheleben nicht gerade vor.

Er erhob sich aus dem knarrenden Bürostuhl und ging aus dem Zimmer. Der Computer flimmerte im Hintergrund. Stille und Düsternis empfing John in den Räumen. Er ging den langen Flur entlang zur Küche und sah flüchtig aus dem Küchenfenster. Dort zuckte gerade wieder ein Blitz durch den unheilvollen Horizont. Die Wolken zogen ziemlich schnell und sahen irgendwie schwer aus. John öffnete den Kühlschrank und holte ein Sixpack Texas Driver heraus. Das Bier schmeckte ganz gut und er rülpste laut.

"Verzeihung!", rief er in die Stille und musste kichern. Trotzdem führten seine Gedanken zu dem Verbleiben seiner Frau zurück. Wer war dieser Samson? Und was wollte er von ihr?

"Keine Ahnung.", brummte John vor sich hin. Er stand auf und verließ die Küche und ging ins Schlafzimmer. Dort wühlte er in den Nachtschränken herum und fand die Adresse von Samson. Er ging wieder in den Flur und nahm seine Jacke, kam zurück und griff sich das Sixpack.

„Besser ist das…“, erinnerte er sich an den Werbeslogan und kicherte wieder. Dann knallte er die Tür hinter sich zu, ging zur Garage. Er suchte die Straße, wo dieser komische Kerl wohnte und wenn er die beiden im Bett erwischen würde, dann würde sich die Mutter von Samson wünschen, dass ihr Sohn niemals auf die Welt gekommen war. John war stocksauer.

Der nachlassende Regen besänftigte ihn kein bisschen.



10:40 Uhr

Missmutig verließ Ben die Garage und schlurfte ins Haus zurück. Sein Vater folgte ihm. Als Bens Mutter die Beiden erblickte, fragte sie gar nicht, ob sie wüssten, wo Randy steckte. Sie blieb ruhig und streichelte ihrem Sohn das dicke Haar. Doch der entriss sich ihr und rannte weinend die Treppe hinauf.

Henk stolperte herein, sah ihr kurz in die Augen und senkte dann den Blick: "Mark hat ihn auch nicht gesehen. Nur weil ich den kleinen Schlawiener angebrüllt habe irrt er jetzt da draußen bei diesem Sauwetter rum."

"Mach dir keine Sorgen, er wird wieder kommen. Bisher reagierte Randy doch immer so."

Henk nickte, aber er machte sich trotzdem Sorgen um den Hund.



10:50 Uhr

"An alle Schüler, der Unterricht nach elf Uhr entfällt, wegen des schlechten Wetters.", meldete sich eine Stimme aus dem Lautsprecher direkt über der Tür des Klassenzimmers, in dem Randolf unterrichtete. Seine Klasse krakeelte laut vor Freude und es dauerte, bis sie sich wieder beruhigten.

"Also, wo waren wir stehen geblieben?", fragte er und sah auf die Tafel, an der Gerade ein Diktat berichtigt wurde. Er besah sich den Text und rief einen dicken Schüler auf, der gerade mit seinem Radiergummi spielte und sich ein Dreck um den Unterricht scherte.

"Stephen, was fällt dir an der letzten Zeile auf?" Der Junge sah verstört um sich und ein chorisches Kichern ging durch den Raum.

"Ich sehe, dass es keinen Fehler gibt!", antwortete der Junge ärgerlich.

"Nein. Es gibt schon einen Fehler und du kennst ihn, mein Junge.", entgegnete der Lehrer ruhig. Stuart liebte seinen Job und er mochte Kinder. Er wusste zwar, dass Betty nie eins empfangen würde, aber trotzdem wünschte er sich einen Jungen, mit dem er dann Angeln und zu den Baseballspielen fahren würde. Doch das hatte noch Zeit. Im Augenblick machte ihm das Wetter etwas Sorgen und das bei jedem Blitz das Licht flackerte.

"Ja, da ist kein Komma drin, Mr. Randolf.", gab sich Stephen geschlagen.

"Stimmt genau. Und warum i-", doch weiter kam er nicht, denn er wurde von der Glocke übertönt. Er hob kapitulierend die Hände und wünschte seinen Schülern ein erholsames Wochenende. Doch, ob es überhaupt ein bisschen Ruhe versprach? Das konnte er sich nicht vorstellen.

Nachdem die Schüler verschwunden waren, verließ er auch das Klassenzimmer. Er ging den Gang entlang und blickte auf seine dreckigen Schuhe. Wieder musste er an den Fahrradweg denken und er ärgerte sich, bei der Erinnerung an den Sturz.

Draußen stand sein Rennrad. Er machte sich auf den Heimweg. Als er den Dalton Hill herunter radelte und seine Bremsen laut quietschten entdeckte er ein Feuer. Die Feuerwehr wird sich schon darum kümmern., dachte er beruhigend. Nach wenigen Minuten kam er schon zu Hause an und erzählte Betty von seinem Schultag, während er sich ein Sandwich zubereitete.



11:05 Uhr

Little Cloud stützte Rebekka und sie schlurfte mit wackligen Füßen über den Asphalt. Die Feuerwehr war an ihnen vorbei gerast, doch sie wussten, dass es für die Männer dort nichts mehr zu retten gab. Sie waren kurz vor dem Stadteingang, als Rebekka zusammenbrach. Sie ließ sich einfach fallen und Little Cloud reagierte zu spät. Seine Mokassins waren so feucht wie ein unausgerungener Waschlappen und auch er fühlte sich schwach und K.O.

Er kniete sich vor Rebekka und blickte ihr tief in die dunklen Augen: "Ich weiß, sie sind geschafft. Aber wir müssen in die Stadt. Hier draußen sind wir in einer halben Stunde bestimmt nicht mehr sicher."

'Becka nickte und er half ihr beim Aufstehen. Unsicher schlurften sie über den Asphalt und ein immer stärker werdender Wind wehte ihnen ins Gesicht. Es donnerte und blitzte und Rebekka ängstigte sich zusehens.



11:11 Uhr
Das Feuer, was Stuart vom Dalton Hill erblickt hatte verbreitete sich durch den aufkommenden Wind immer mehr. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun und das Wetter spielte mit ihnen Katz und Maus. Der Wind schürte dieses riesige Lagerfeuer. Die Hitze trieb stinkenden Schweiß aus ihren Poren. Doch sie wollten sich nicht geschlagen geben.



11:20 Uhr
Der Jeep Wrangler hielt mit quietschenden Reifen vor der Tankstelle am Ende des Ortes. Ein Schäferhund bellte Luise und Samson frech an, doch als sein Herrchen aus dem Tankhäuschen kam beruhigte es sich.

"Wenn sie tanken wollen, heute ist geschlossen!", meckerte Richard Papperman. Richards Gesicht war mit verdreckten Pusteln übersät und seine Lippen waren zerfranst. Der alte Mann war schon immer recht seltsam gewesen und stellte für die Beiden ein hartes Brot dar.

„Wir sind nicht wegen einer Tankfüllung hierher gefahren.", ergriff Samson das Wort.

"Womit wollen sie denn dann meine Zeit verschwenden?", fragte Richard grimmig und sein Hund knurrte Luise und Henk an. Der Hund war an einer langen Eisenkette angeleint und sah recht mager aus.

"Wir wollen sie auffordern die Stadt zu verlassen und sich auf den Weg nach Denver zu machen."

"Warum?", fragte der Tankstellenbesitzer etwas verängstigt. Ein kurzer Blick zum Himmel beantwortete ihm im Prinzip die Frage. Doch er blieb stur: "Glauben sie etwa, dass ich wegen eines kleinen Stürmchens mir gleich in die Hosen pisse?"

"So hat es Mr. Samson nicht gemeint.", mischte sich Luise jetzt mit ein.

"Ihr könnt mich mal. Und wenn ihr mein Grundstück nicht in fünf Minuten verlasst, dann lass ich den Hund auf euch los. Er hat noch nicht gefrühstückt.", beendete der alte, grimmige Mann das Gespräch.

Der Hund knurrte Furcht erregend und Luise dachte sarkastisch: Das glaube ich ihnen aufs Wort. Samson drehte sich um und die beiden stiefelten wieder zum schwarzen Wrangler. Luise sah um sich, als sie ihren Mann entdeckte. Aus irgendeinem Grund erschrak sie zu tiefst und zitterte leicht.

John sah wütend aus. Sehr wütend. Richard verschwand wieder hinter der kaputten Tür und der Hund legte sich nieder. Johns Stiefel patschten über den Asphalt und er ging schnurr stracks auf die beiden zu. Sein Gesicht war leicht gerötet und aus seinen Augen sprühte förmlich die Wut. Er würdigte Luise keines Blickes und trat auf Samson zu, der leicht zurück wich.

"Gut dass sie kommen....", versuchte Herbert ihn zu besänftigen,"...wir wollten gerade zu ihnen fahren und sie bitten mit uns zu kommen." Ersah flüchtig zu Luise, die ängstlich am Wrangler lehnte und die beiden beobachtete. Eigentlich wäre es doch ihre Aufgabe, ihren Mann aufzuklären, nicht? Aber sie traute sich nicht, sie ängstigte sich zu sehr.

"Du brauchst mir nichts vormachen. Du elender Naseweis. Für deinen Programmscheiß war ich nicht gut genug und jetzt machst du dich an Luise rann. He?", krächzte er ihn etwas gekränkt an und ging weiter auf ihn zu.

"Nein, nein..."

"Doch, doch! Als ich dir dein Programm programmiert habe warst du schon auf sie scharf und jetzt bist du es erst recht!", schrie er jetzt. Der Schäferhund erhob sich und knurrte die beiden Störenfriede an. Samson sah sich nach dem Hund um und als er wieder nach vorne sah, knallte Johns Faust auf seinen Unterkiefer. Er taumelte zurück, Luise rief weinend dazwischen und der Hund bellte jetzt wie wild. Doch Samson blieb standhaft und John ging trotz der verzweifelten Rufe seiner Frau auf den Meteorologen zu. Der Regen setzte wieder ein und die dicken Regentropfen platschten wieder zu Boden.

Bevor John noch einmal zuschlagen konnte stellte sich Luise zwischen die Beiden und schrie verzweifelt: "Ich will das du ihn in RUHE LÄSST! HAST DU VERSTANDEN! Wir erklären dir alles der Reihe nach, ABER BERUHIGE DICH JETZT ENDLICH!"

John sackte förmlich in sich zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Samson entspannte sich und der Schäferhund beruhigte sich ebenfalls. Sie setzten sich in den Jeep und sie erklärten John alles. Er hörte aufmerksam zu und Luise bemerkte, dass er sich schämte. Aber irgendwie fühlte sie sich von der ganzen Wut, mit der ihr Mann sie beschützen wollte, geschmeichelt.



11:49 Uhr
Little Cloud und Rebekka schafften es in den Laden von Rolf Carson. Er zog zwei Stühle aus einem der Hinterräume hervor, damit sich die Beiden setzten. Als Cloud und 'Becka wieder einiger Maßen ruhig atmete, erzählten sie von dem Feuer. Carson hörte aufmerksam zu.

"Und ihre Pferde sind jetzt frei. Wir hoffen, dass sie schlau genug sind und dem Feuer aus dem Weg gehen.", beendete Little Cloud den Bericht.

"Was für eine Scheiße!", platzte es aus Carson heraus. "Habt ihr schon mit dem Sheriff geredet?"

„Ja, wir wollten. Aber er ist nicht zu finden.", erzählte Rebekka.

"Und was wollt ihr jetzt machen?"

"Wir müssen alle aus Dalton. In einer Stunde oder so, sitzt hier kein Stein mehr richtig. Da kommt eines der schlimmsten Unwetter auf die Stadt zu, die ich je erlebt habe. Und das waren eine Menge."

Mit quietschenden Reifen hielt ein schwarzer Jeep vor dem Geschäft.

"Das ist Samson, dieser Meteorologe. Mal sehen, was der will.", sagte Rolf und ging auf die Tür zu und schloss sie schnell wieder auf. Ohne ein Wort der Begrüßung oder der Besorgnis platzte Henk herein und ging festen Schrittes auf die beiden zu.

"Was ist los? Seit ihr von dem Wetter überrascht worden. Ist es schon zu spät?"

"Ja, das kann man wohl so sagen.", erwiderte Little Cloud. "Mrs. Tanners Farm ist von einen dieser Blitze dem Erdboden gleich gemacht worden."

"Und, ist das Feuer gelöscht wurden?"

"Ich glaube schon.", meldete sich Rebekka zu Wort.

"Was willst du, Samson", fragte Carson, der sich jetzt etwas fehl am Platze fühlte.

"Wir fahren durch die Stadt und rufen die Leute auf, sie zu verlassen, nach Denver oder Boulder zu fahren. Und das so lange es noch geht.", erklärte Henk mit fester Stimme. Die Stimme es Anführers, fand Little Cloud.

"Die Idee war uns auch gerade gekommen.", meinte Carson, dem Samson den Rücken zugewandt hatte. Jetzt drehte er sich um.

"Also verschwindet so schnell wie möglich! Wenn ihr Andere sieht, dann sagt ihnen, was ich euch gesagt habe. Sie müssen unbedingt die Stadt verlassen. Aber nicht allein, immer in Gruppen, okay?"

"Ja, wir machen uns dann gleich auf die Socken.", entgegnete Rolf. Samson verabschiedete sich und verließ den Laden wieder. Ruckartig fuhr er an und verschwand aus der Sicht, der drei.


4
MITTAGSSTUNDE


12:11 Uhr

Randy lag in der Stube und die fette Ernestine kümmerte sich um den Hund, als wäre er ein Baby. Doch Randy wollte hier raus. Nicht, dass er die alte Frau nicht mochte, aber sein Instinkt drängte ihn dazu, diese Wohnung zu verlassen und nach Ben zu suchen. Sein Instinkt verriet ihm, dass sich der Junge in Gefahr befand.

Aber wie sollte er hier raus kommen? Die fette Ernie kraulte ihn hinter den Ohren und er ließ es sich gefallen. Jetzt setzte er sich auf die Hinterbeine und bellte sie an. Im ersten Moment schreckte sie zurück, aber dann schien sie zu begreifen, dass der Hund ihr was sagen wollte.

"Was ist denn, mein Kleiner?", fragte sie mit krächzender Stimme. Der Fernseher lief noch und gerade gewann eine Frau ein Auto. Der Jubel wurde aber trotzdem von dem Gebell des Hundes übertönt.

Randy sprang ihr vom Schoß und lief schnell durch den Flur zur Tür und bellte wieder laut.

"Ich komme ja, mein Kleiner!", rief die alte Frau und watschelte mit ihren dicken Beinen in den Flur. Randy sprang hin und her, bis sie begriff, was er wollte

"Du gehörst jemanden, stimmt’s?", fragte sie resigniert. "Wenn ich dich jetzt gehen lasse, besuchst du mich dann auch mal?" Randy schleckte ihre Hand ab, die sie ihm runter hielt.

"Na gut. Ich kann dich ja verstehen. Es war schön das du gekommen bist.", verabschiedete sich die alte Frau und eine Träne kullerte ihre Wange herunter. Wie lange war sie hier schon alleine?

Randy bellte erfreut, als sie die Tür öffnete und er drehte sich noch einmal um die eigene Achse, marschierte dann aber die Treppen herunter.

"Bitte komm mal wieder vorbei!", rief ihm die fette Ernie nach. Er stupste unten mit der Schnauze die Tür auf und trat in den Regen. In wenigen Augenblicken war sein Fell wieder mit Wasser voll gesogen. Er machte sich auf die Suche.







12:37 Uhr

Der magere Schäferhund zitterte leicht und die Kette klapperte auf dem Asphalt. Regentropfen platschten dicht vor ihm vom Dach der Tankstelle herunter. Blitze durchzuckten den Himmel und der Donner jagte ihm jedes Mal einen Schrecken ein.

Der Hund hieß Jim und er hatte heute wirklich noch nicht gefrühstückt. Deswegen fühlte er sich auch so elend. Gegenüberliegend der Tankstelle mit ihren vier Tanksäulen stand eine große, alte Eiche. In den Sommermonaten suchte Jim immer ihren Schatten. Doch jetzt fielen von den Blättern der Eiche ebenfalls nur dicke, graue Tropfen herunter. Es roch nach Ozon und der Schäferhund fühlte sich wie ein Obdachloser sich an so einem Tag fühlen würde.

Richard Papperman saß im Tankhäuschen und hörte etwas Musik. Er vergaß seinen Hund oft und manchmal kam es vor, dass der arme Schäferhund nur eine Mahlzeit pro Woche bekam. Doch Jim nahm das seinem immer grimmigen Herrchen nicht übel. Er kannte ihn zu gut, um zu wissen, dass das Alter den armen Kerl zu so einem Stinkstiefel machte. Richard Papperman hatte nie geheiratet.

Nun erinnerte er sich doch daran, dass er vor lauter Aufregung über diesen Samson und diese komische Journalistin seinen Jimmy ganz vergessen hatte.

"Ja, mein Kleiner. Richie macht dir jetzt was zu essen.", brummte er vor sich hin und erhob sich. Er schlurfte in die Küche und bereitete das Fressen für den Hund zu.

Jim legte sich wieder auf den kalten und nassen Beton. Er blickte gelangweilt um sich und bemerkte zu Frieden stellend, dass keine Katze oder ein anderes Wesen sich in seinem Terrain aufhielt. Er versuchte ein bisschen zu dösen und das monotone Geräusch der nieder platschenden Regentropfen lullte ihn ein.

Blitzartig schreckte er durch ein dunkles, donnerndes Grollen auf und winselte. Ein Blitz schoss durch den Himmel und schien ihn in zwei große Hälften zu spalten. Der Blitz fuhr mit einem Augenblick in den Baum und spaltete krachend den Stamm der alten Eiche. Große Holzsplitter stoben davon und landeten auf dem Rasen und auf der Straße. Einer flog sogar bis vor die Vorderpfoten des Hundes. Mit einem lauten Ächzen knallte die erste Hälfte des Baumes auf den Rasen. Ein herrischer Donner begleitete ihren Aufprall. Die zweite Hälfte knarrte und gab ächzend nach. Die Krone des Baumes kippte rasant der Straße und der Tankstelle entgegen. Instinktiv heulte Jim so laut, dass Richard aufgeschreckt zur Tür raus kam, als der Baumstamm gerade auf das Dach der Tankstelle scheppernd aufprallte. Der Hund zog den erstarrten Tankwart weg, riss an seinem Hosenbein und brachte ihn etwa fünfzig Meter weiter im Graben in Sicherheit, als das Dach unter Last des Baumes nachgab.

Richard drückte seinen Hund zu Boden, als der Baum durch das Dach brach und mit voller Wucht auf die noch eingeschalteten Tanksäulen knallte. Eine donnerte Explosion zerriss den Baumstamm in große Splitter, die in der Gegend herumflogen. Die Fenster wurden durch die Explosionswucht in tausende Teile gedrückt. Die Fensterläden brachen mit enormer Kraft herraus und die Tankstelle stand in Flammen. Eine weitere Explosion ließ den alten Ford Pick-up von Papperman in die Luft fliegen. In wenigen Augenblicken war die Tankstelle nur noch ein Inferno der Zerstörung. Holzsplitter, Glasscheiben, zerbröckelte Steine, leicht geschmolzenes Eisen flogen auf die Straße oder auf den Rasen. Eine Wand des angebauten Hauses stand in Brand und fiel in sich zusammen.

Als Richard wieder aufsah und die Zerstörung entdeckte, schluchzte er in das Fell des Hundes. Eine dicke schwarze Rauchwolke stieg aus dem Flammenmeer nach oben. Für die Feuerwehr gab es nichts mehr zu retten. Weinend blieb Richard im Graben neben seinem Schäferhund liegen. Der stark zu nehmende Wind fachte das Feuer immer mehr an und es griff auf den Rasen über und züngelte über die Landschaft, kurz vor Dalton.







12: 58 Uhr

Ben saß am Mittagstisch und starrte sein Essen an. Die Nudeln waren schon etwas kalt und die Tomatensauce ebenfalls. Aber er konnte sie nicht essen. Wenn es auch sein Leibgericht war. Immer wieder musste er an den frühen Morgen denken, an dem Randy sich aus dem Staub gemacht hatte. Zwar tat der Kleine das öfters, aber er kam dann so nach zwei, drei Stunden wieder reumütig zurück und legte sich in sein Körbchen. Doch jetzt war es kurz vor dreizehn Uhr und der Mischling ließ sich immer noch nicht blicken.

Auch Bens Eltern saßen betrübt am Mittagstisch. Sie aßen ihre Spaghetti, aber keiner sagte ein Wort. Henk blickte starr gerade aus und kaute griesgrämig. Doch ihm war es auch nicht geheuer, dass der Hund immer noch nicht da war. Und dann auch noch bei so einem schlechten Wetter, dachte er. Mit einem Mal vernahmen sie ein lautes, heiseres Bellen. Ben schreckte hoch, schob hastig den Stuhl nach hinten, bis er dann umfiel. Der kleine Junge rannte der Haustür entgegen und als er sie öffnete entdeckte er seinen Hund. Sein Fell war nass und zerzaust, aber das störte Ben nicht. Er nahm den ihn mit rein und schlang seine arme um den Hund. Seine Eltern kamen auch dazu und blickten sich freudig an. Sie gaben dem Hund was zu fressen und zu saufen. Ben passte auf ihn auf, damit er nicht noch einmal weglief.

Jetzt schmeckten ihm auch seine Spaghetti und sie alle fühlten sich wieder als eine richtige, ganze Familie.





5
NACHMITTAG


13:10 Uhr

Der immer mehr zu nehmende Wind treib die Flammen zu einer Feuerwand zusammen, die sich als Ziel Dalton aussuchte. Die Feuerwehrmänner kämpften schon seit Stunden gegen die Feuerwand an, aber nichts half. Sie kam wie eine riesige Flutwelle auf Dalton zu; teilte sich und umzingelte das kleine Städtchen mit seinen Sechshundert Seelen.

Einer der hier kämpfenden Feuerwehrmänner war Andrew Tackerman. Sein Haar war angesenkt, sein Gesicht schwarz und seine Augen glühten. Er fieberte leicht vor sich hin und fühlte sich immer schwächer. Wie seine anderen Kumpanen auch. Doch er wollte sich dem Feuer nicht er geben. Er musste immer wieder an damals denken, als er seine Kinder und seine Frau bei einem Brand verlor. Und jetzt sollte er den Kampf gegen dieses Inferno verlieren. Nein, nie und nimmer!, dachte er. Er würde nicht aufgeben. Eher sterben. Denn wenn sie dieses Feuer nicht aufhielten, dann würde es bald in Dalton ein riesiges Feuerwerk geben. Sicher, das Anwesen der Tanner konnten sie nicht retten, aber jetzt würden sie eine ganze Stadt retten. Sie mussten es schaffen. Sie mussten!



13:25 Uhr

Stuart saß an seinem Computer, ungeachtet des Gewitters. Aber er bekam keinen ordentlichen Satz zu hin. Immer wieder löschte er ihn und schrieb ihn neu. Seine Gedanken überlagerten sich. Einmal dachte er an eine neue Version des Satzes und zur gleichen Zeit schoss ihm ein Wort durch den Kopf, was er nicht verstand. Es war, als ob er in den Spiegel sah und das Wort verkehrt herum an ihm vorbei flog. Er war nie gut in spiegelverkerten Wörtern gewesen. Solche Rätselspiele mochte er überhaupt nicht. Aber sein Geist spielte es einfach mit ihm. Das Wort hieß TSAM. Aber was war dieses Wort. Wie er sich auch anstrengte. Wenn er es fast entzifferte, was ihn durch zu nehmende Kopfschmerz noch schwerer fiel, dann zuckte ein Satz für seinen Roman durch den Kopf.

Stell' doch die Kiste aus und ruh' dich aus. Dann kommst du vielleicht zur Lösung!
Aber er wollte den Computer nicht ausstellen, denn dieser eine Satz war das Ende eines Kapitels, das ihm sehr am Herzen lag. Doch seine Kopfschmerzen ließen nicht nach. Er überlegte und sprach sich diesmal den Satz laut vor.

"Der Fahrer stieg ins Auto und..."
(TSAM!!)

"...und, ach Mist!", rief er ärgerlich. Wieder war dieses komische Wort dazwischen gefunkt. Wie sollte er da einen ordentlichen Satz zu Stande kriegen? Er sah kurz aus dem Fenster. Dicke, fette Regentropfen perlten am Fenster herunter und ein starker Wind fegte die Straße und ließ ein kleines Wellenmeer entstehen. Den Strommast direkt vor seinem Fenster nahm er gar nicht zur Kenntnis, weil er sich an ihn schon gewöhnt hatte.

Stu lehnte sich zurück und grübelte über dieses komische Wort nach. Er dachte, wenn er es verstehen würde, dann ließ es ihn vielleicht in Ruhe. Was kann nur TSAM bedeuten. Es könnte spiegelverkert sein, nicht Stu? Aber du magst ja keine spiegelverkerten Rätsel, deshalb fällt dir auch die Lösung so schwer.

"Kann schon sein.", murmelte er.
(TSAM!!)
Doch er machte sich wirklich die Mühe es entziffern zu können. Er tippte es in den Computer ein.

Anschließend ließ er das Wort auf sich einwirken und als er es verstand, da wurde ihm plötzlich so komisch. Er fühlte sich leer und hilflos. Aber das Gefühl verging genauso schnell, wie es gekommen war. "Man, es heißt Mast.", staunte er.

In diesem Augenblick blitze es und mit einem krachenden Donner kippte der Mast draußen um und kam auf sein Fenster zu. Stuart wollte aufstehen und flüchten, aber er kippte mit dem Stuhl rückwärts um und landete hart auf dem Boden. Die Fensterscheibe wurde zerschmettert, der Rahmen heraus gerissen und der Mast schoss herein, zerschmetterte den Monitor, der implodierte. Stuart heilt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Der Mast zischte weiter gegen die Wand, die bröckelte, aber stand heilt. Dann war Ruhe. Nur noch der Wind wehte durch das Zimmer und die Gardinen flatterten. Ein leises Summen vom implodierten Monitor und ein verschmorter Geruch von Plastik erfüllten den Raum.

Blitzartig schrie Stuart wie am Spieß. Er sah an seinem Bein herunter, das vom Mast gequetscht wurde. Tiefer, bohrender Schmerz ging von der Stelle aus, wo der Mast drauf lag. Ansonsten war Stuart frei. Er konnte alles bewegen, außer sein rechtes Bein. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Aber er biss die Zähne zusammen und dachte immer wieder. In der Ruhe liegt die Kraft, in der Ruhe liegt die Kraft! Doch das half nicht als zu lange, dann schrei er wieder.

Er vernahm auf einmal hastige Schritte, die Treppe hinauf.

"Betty! Hilfe! Betty!", schrie er laut und verzog das Gesicht vor Schmerzen.

Die Tür wurde aufgestoßen und Betty sah ihn mit großen Augen an. Sie hatte eine Schürze an und an ihren Händen klebte Mehl. Sie wollte ja heute einen Kuchen backen, dachte Stuart. Betty stürzte zu ihm und kniete sich vor sein Gesicht. Sie sah ihn fragend an und Tränen rannen an ihrer Wange herunter. Sie stand unter Schock.

"Mein Bein ist eingeklemmt, Liebling.", sagte er. Sie betrachtete ihn und nickte.

"Ich hol' Hilfe. Hälst du es noch aus?", fragte sie weinerlich.

"Ja. Aber beeil' dich. Wenn der Mast irgendwie verrutscht, dann-" Sie strich ihm durchs Haar, das dadurch weiß von Mehl wurde und rannte los. Stuart biss sich wieder auf die Zähne und begann rückwärts zu zählen, um sich abzulenken.

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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