'paar Schoten - Geschichten aus'm Pott
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April 2004
Das Märchen der schwarzen Punkte
von Sascha Müller

Es war einmal . . . vor langer, langer Zeit in einem großen Zauberwald.
Dort lebte eine gemeine Hexe, die immer schmutzig war und nichts Schönes wollte. Bunte, herrlich duftende Blumen waren ihr zuwider. Vögel, Schmetterlinge und Käfer, alle schön farbenfroh, das durfte doch nicht sein!
Alle Lebewesen, die im Wald lebten, mieden der Hexe Reich!

Täglich dachte sich die Hexe neue Gemeinheiten und Gräueltaten gegen die bunte Natur aus, braute Zaubertränke, studierte schwere alte Bücher mit Zaubersprüchen.

Ein weißer Vogel und ein weißer Hund spielten auf einer Wiese, als der kleine rote Käfer zu ihnen kroch und ganz hektisch erzählte:
“Die Hexe, die Hexe, sie will alles schwarz machen!”
“Was ist los?”, fragte der Vogel.
Der Käfer begann zu erzählen: “Die alte Hexe möchte morgen alles schwarz einfärben, die Blumen, die Wiese, alle Tiere, auch uns!”
“Aber wie soll das denn gehen?”, schnüffelte der Hund nach.
“Eine schwarze Wolke soll es schwarz regnen lassen, genau morgen um zwölf Uhr!”, antwortete der Käfer.
Der Vogel begann nervös zu flattern und meinte:
“Wir müssen was tun! Kommt zur Eule, die ist so weise, die weiß sicher Rat!”

Gesagt, getan, . . . sie liefen, krochen, flogen. Nach kurzer Zeit erreichten sie ihr Ziel und erzählten ihre Geschichte der Frau Professor unter den Tieren. Diese legte das Köpfchen etwas schief, überlegte, schaute über ihre Brille, machte “hm, hm“, verwuschelte sich die Kopffedern und gab dann den erhofften Lösungsvorschlag:
“Gleich neben dem Wald ist ein kleiner Teich, dort wächst eine Blume namens “Kontrafarb”, sie ist schön violett und duftet herrlich süß. Ihr müsst diese finden, sie mit dem Wasser des Teiches vermischen und in die schwarze Wolke werfen!”
Sie berieten noch eine Weile, bis sich die Drei auf den Weg machten.

Beim Teich angekommen, pflückten sie die beschriebenen Blumen, steckten sie in einen hohlen Pilz und befüllten diesen mit dem klaren Wasser des Teiches.


Am nächsten Tag schlichen der Hund, der Vogel und der Käfer zur Hütte der Hexe.
Die Böse rührte gerade in einem großen Kessel mit einem krummen Holzstab. Nebel stieg daraus gegen Himmel, der sich zu einer dicken weißen Wolke formte.


Mit ihrem Besen kreisförmig darunter fuchtelnd, rief sie:
“Wolke, Wolke - geschaffen ich
Wolke, Wolke - verfärbe dich
werde schwarz - so schwarz wie Nacht,
mach alles schwarz - mein Herz dann lacht.
Was du triffst - das färbe ein,
Wolke, Wolke - d u b i s t m e i n !”

Die weiße Wolke färbte sich ein. Zaghaft vorerst - doch aus grau wurde tiefschwarz - dann wurde sie lebendig, begann zu fliegen, schwebte schon über der Wiese, dem Teiche zu.
“Schnell jetzt!”, rief der Hund.
Der weiße Vogel schnappte mit dem Schnabel den Pilz mit dem rettenden Inhalt und rief: “Versteckt Euch!”, - er flatterte auf die Wolke zu. Der rote Käfer und der weiße Hund suchten unter Ästen und Laub schnell Schutz. genau in der Wolke, die bereits ganz schwarz ist, lässt der Gefiederte seine Utensilien fallen.
Sie zerplatzt wie eine Seifenblase, genau über der Hütte der Hexe.

Am Himmel wurde es wieder klar, weiße Schäfchenwölkchen ließen sich vom leisen Wind tragen. Himmelbau der Himmel, sonnenbeschienen strahlte die Wiese in ihrer satten grünen Farbe, die Blümchen in bunter Vielfalt, der nahe Wald freute sich über den Regenbogen, der in allen Farben schillernd hoch am Firmament sichtbar wurde.
Die Hexe aber - unzufrieden - schreit - “Aah’ noch mehr Farben, das ist doch nicht auszuhalten!” Auf ihrem Besen fliegt sie Richtung Mond, der das Schauspiel aus weiter Ferne mit freundlichem Grinsen beobachtet hatte.

Der kleine tapfere Vogel aber landet wieder, zwitschert seinen Kumpanen zu und wundert sich, dass diese ihn auslachten, statt ihn zu loben, wo doch alles so gut klappte! Ja, wie sahen denn die Beiden aus? Da musste auch er lachen, denn es war zu komisch! “Kräh’ warum , kräh’, lacht Ihr denn? Wieso habt Ihr so schwarze Flecken?”
“Ja schau mal dich an, du bist ganz schwarz, deine Federn sind schwarz, deine Äuglein sind schwarz, dein . . . “
“Oh’ nein!” Er sieht sein Gefieder an, läuft zum Teich und stürzt sich ins Wasser. Doch die Farbe ging nicht ab. Er war von jetzt an schwarz, rabenschwarz!
Das glatte weiße Fell des Hundes hatte schwarze Flecken abbekommen und der rote Käfer schwarze Punkte, sein Köpfchen ist schwarz geworden. Alle waren sie gezeichnet vom Fluch der bösen Hexe.
Doch sie waren so tapfer! Wenn sie nicht gewesen wären, wäre alles schwarz auf dieser Welt! Oh’ welcher Graus!

Die Hexe wurde nie mehr gesehen, doch jetzt frag ich mich, welche Tiere könnten das gewesen sein?

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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