Madrigal für einen Mörder
Madrigal für einen Mörder
Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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August 2004
Nicki
von Günter Krause

So ein Hundeleben! Es ist heute wirklich um aus dem Fell zu fahren!

Gestatten, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Nicki du Soley Etienne. Ich bin ein Yorkshire Terrier, mit Stammbaum!
Sie kennen doch unsere Rasse? Die liebenswürdigen kleinen Hundchen mit Schleife im Haar. Ältere Damen tragen uns gerne in einer Einkaufstasche oder auf dem Arm spazieren. Die bekannteste unserer Art ist die Daisy aus München, aber die ist eben so ein Schicki-Micki-Püppchen. Ganz im Gegenteil zu mir. Ich bin ein Wachhund, furchtlos und wachsam, wie alle meine Vorfahren.
Glauben Sie mir, an mir kommt keiner vorbei. Wenn ich auch klein und unscheinbar wirke: Mein Revier habe ich fest im Griff, besser gesagt, ich hatte, denn hier beginnen meine Gewissenskonflikte. Aber der Reihe nach.
Die Familie in der ich lebe ist sehr nett zu mir. Frauchen, Herrchen und die beiden Kinder. Sie versorgen mich mit Wasser und füllen meinen Fressnapf jeden Tag. Die Kinder spielen und tollen mit mir im Garten herum, dafür bewache ich das Haus.
Eine Aufgabe die mich voll und ganz ausfüllt. So bald einer in die Nähe unseres Grundstückes kommt, schlage ich Alarm.
Doch irgendwie scheint meine Gekläffe meinen Herrschaften auf die Nerven zu gehen. Sie rügen mich in letzter Zeit immer häufiger, wenn ich meinen Job versehe und geben mir mit einer zusammengerollten Zeitung eins über. Das verstehe ich nicht! Schließlich bin ich ein Wachhund.
Nun gut, ich habe beschlossen nicht mehr gleich los zu jagen und mich zurückzuhalten. So wie sie es wollen.

Ja und jetzt war es wieder nicht recht. Junge, Junge, hat mein Frauchen heute Morgen geschrien, als sie ins Wohnzimmer kam, wo ich mein Nachtlager habe. Die Schränke waren durchwühlt. Alles war verwüstet. Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände fehlten. Sie hat getobt und mich fertig gemacht. Zur Strafe bekam ich den ganzen Tag nichts zu fressen.
Gleichwohl bin ich mir keiner Schuld bewusst, habe ich mich doch ganz ihrem Wunsche entsprechend verhalten.
Oder was meinen Sie? Hätte ich vielleicht doch bellen sollen, als die Einbrecher letzte Nacht die Wohnung leer räumten?

Günter Krause

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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