'paar Schoten - Geschichten aus'm Pott
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Dezember 2004
T wie Tod wie Taxi (Teil 2)
von Josef Th. Thanner

Was bisher geschah: Ich, Nero Burger, ein 23-jähriger Jura-Student, und Gee, eine resolute 39-jährige Taxi-fahrerin in der Polis Noi erhalten einen ungebetenen Fahrgast, der uns zum Davonfahren zwingt, weil hinter ihm her geschossen wird. Wir können den Gangstern zwar entkommen, aber unser Fahrgast ist schwer verletzt. Er lässt sich zum Raumhafen chauffieren, wo er mich be-auftragt, einen Koffer aus einem Schließfach zu holen. Als ich damit zum Taxi zurückkehren will, werde ich überfallen. Der Koffer ist verschwunden, und Gee, die den Schwerverletzten im Taxi hat, muss flüchten, ge-folgt von einer Horde wild schießender Gangster. Ich bleibe allein auf dem Parkplatz zurück.


Ich muss ausgesehen haben wie ein Penner: Zerschunden, mit geschwollenem Gesicht, blutigen Lippen, zerzaust. Ich war von ein paar Typen auf dem Parkplatz zusammen-geschlagen worden. Aber die Frau auf dem Visofon-Bildschirm ließ sich nichts anmerken: sie lächelte mir freundlich zu.
"Gee? Aber natürlich kenne ich Gee. Gina Wohlrab. Sie ist im Moment auf Schicht."
Ich atmete befreit auf. Jetzt kannte ich wenigstens Gees vollständigen Namen. Es hatte mich nicht weniger als 27 Anrufe aus einer Visofonzelle auf dem Raumhafen bei den verschiedenen Taxigroups gekostet, um heraus-zufinden, für welche Gruppe sie fuhr.
"Soll ich für Sie eine Verbindung mit ihr herstel-len?"
"Wie? Ist das denn möglich? Ich ... äh, nein danke, das ist nicht nötig. Können Sie mir nur sagen, wo ich Gee finden kann?"
"Aber klar doch. Über unser GX3 Ortungssystem können wir jedes unserer Taxis lokalisieren. Der Speeder PNOI 35562, Gees Speeder, steht derzeit in der Rakisstraße 127, vor Gees Wohnung. Sie ist vermutlich nur kurz nach Hause gegangen."
"Danke."
"Keine Ursache."
Ich kappte die Verbindung.
Na Bravo! Die 'Freunde' unseres Fahrgasts, die Gees Taxi-Speeder gestohlen hatten, um uns zu verfolgen, waren zu ihr nach Hause gefahren. Wahrscheinlich hat-ten sie ihre Adresse von dem Fahrgastbeförderungs-schein, der gut lesbar auf ihrer Konsole angebracht war. Und wahrscheinlich warteten die Burschen dort auf sie.
Ich glaubte zwar nicht, dass Gee alsbald bei sich Zuhause aufkreuzen wollte, aber ich hatte keine andere Adresse, an die ich mich wenden konnte. Sie war mit meinem Speeder auf und davon, als die Gangster sie auf dem Parkplatz des Raumhafens ausgemacht hatten. Mein Selean G18 sah zwar aus wie ein Taxi, war aber keines, und hatte folglich kein Visofon an Bord; ich konnte keinen Kontakt mit Gee aufnehmen. Den Gangstern, die uns verfolgten, ging es ebenso. Was lag da näher, als zu ihr nach Hause zu gehen, auf sie zu warten und sie auszuquetschen, wo ihr geflohener Kamerad steckte?
Aber bis Gina dort auftauchte, konnte ein ganzer Tag vergehen. Wenn sie nur einen Funken Vernunft besaß, würde sie zur Polizei fahren — natürlich nachdem sie die Gangster abgehängt hatte, die ihr und ihrem Fahr-gast (und meinem Selean) auf den Fersen waren. Ande-rerseits ... wenn ihr Fahrgast sie dazu brachte, die Polizei zu meiden? Er hatte uns schon einmal manipu-liert, als wir ihn nämlich ins Krankenhaus bringen wollten. Er hatte darauf bestanden, den Raumhafen an-zusteuern. Wir hatten es getan, und jetzt ...
Gina könnte dem Wunsch des Mannes nachkommen, Poli-zei und Krankenhaus außen vor zu lassen. Sie würde ihn aber verarzten müssen, denn es stand schlimm um ihn: ein Neuronenschuss durch die Heckscheibe hatte ihn in den Rücken getroffen. Zuhause würde Gina Verbandsmate-rial finden.
Ja, ich glaubte, dass sie über kurz oder lang nach Hause fahren würde. Und dort warteten ... die Gangs-ter.
Ich hingegen wartete nicht mehr länger. Auf dem Standstreifen vor der großen Raumhafenhalle winkte ich ein Taxi herbei.


Die Rakisstraße lag in Stille und Dunkelheit. Der gan-ze Bezirk war eine verdammte Wohnsiedlung, wo selbst Katzen und Mäuse um acht Uhr in die Falle hüpften. Vereinzelte Straßenlaternen spendeten im Abstand von hundert Metern diffuses Licht.
Ich ließ mich am oberen Ende der Straße absetzen und bezahlte den Fahrer mittels meiner AD-Mailcheque-Karte. Über mir zog langsam ein riesiger, beleuchteter Werbezeppelin seine Bahn und warf ein wenig Licht auf die Wagendächer der geparkten Speeder.
Nummer 127. Ich versuchte, wie ein ganz normaler nächtlicher Spaziergänger die Straße entlang zu schlendern, aber mein Schädel brummte höllisch. Diese Burschen hatten einen ungesunden Schlag am Leib.
Verstohlen spähte ich in die parkenden Speeder. Sie waren alle leer. Weiter vorn stand ein zitronengelber Selean mit schwarzem T auf dem Dach. Ginas Taxi! Saßen die Burschen darin?
Ich schlenderte heran. Der Selean stand im Schatten und die Schwärze war so schwarz, dass ich gar nichts sehen konnte. Beim besten Willen konnte ich nicht sa-gen, ob jemand drin saß oder nicht. Da, ich hatte das Fahrzeug bereits passiert, hörte ich ein Hüsteln in meinem Rücken. Ein kalter Schauer jagte mir über den Nacken. Die Burschen saßen da und warteten. Sie hatten mich ebenso unter die Lupe genommen, wie ich den Se-lean. Vielleicht waren sieben Neuronenpistolen auf mich gerichtet. Vielleicht warfen sie jeden Moment ei-ne Handgranate in meine Richtung.
Ich machte, dass ich davon kam.
Eins war klar: Wenn Gina tatsächlich hier aufkreuzen sollte, war sie geliefert. Und unser unbekannter Fahr-gast mit ihr. Ich musste sie warnen!
Ich postierte mich am unteren Ende der Straße an ei-ner dunklen Stelle und wartete. Speeder kamen und gin-gen, fuhren vorbei, beleuchteten kurz die Straße, dann waren die Lichtkegel wieder weg. Sonst geschah nichts.
Wann immer ich den Blick zum sternenklaren Himmel hob, war ich versucht, in die Unendlichkeit abzudrif-ten. Ich zählte immer wieder die gleichen Sterne und zog imaginäre Verbindungslinien; ihr Glitzern hatte etwas Beruhigendes an sich. Ich wurde ganz friedlich, konnte den Blick kaum mehr vom Nachthimmel wenden.
Von fern schlug eine Regio-Uhr drei und holte mich in die Realität zurück. Eine Söhnlein-Brillant-Werbung flackerte auf, erschien am Himmel. Die Nacht ist noch jung. Lasst uns fröhlich sein und tanzen. Manche waren auf dem Weg von der einen Bar zur nächsten. Manche be-gaben sich vom Tanzstadel in eines der Etablissements, die die ganze Nacht geöffnet hatten. Überall lachten Menschen, überall klirrten Gläser, überall schwitzten tanzende Körper. Nur ich saß auf einem kalten Treppen-sockel aus Beton und fror mir im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern ab.
Irgendwann zwischen drei und halbvier hörte ich Schritte. Die Schritte mehrerer Personen. Ich war so-fort hellwach, Adrenalin floss in meinen Adern.
Dunkle Gestalten näherten sich der Hausnummer 127 und verhielten. Ein kurzes, wieherndes Gelächter drang von fern herüber. Ich sprang auf. Eilte auf das Haus zu.
Ich atmete auf. Zwei Personen, eine Frau und ein Mann. Aber es waren nicht Gina und der Fahrgast.
"Sie issss nich' da", sagte die Frau und zog den Mann am Ärmel.
Licht flackerte auf. Jemand hatte das Hauslicht ein-geschaltet.
Ich war bereits zu weit gegangen und als das Licht aufflackerte, stand ich im Lichtkegel. Vor Schreck blieb ich stehen. Die zwei Personen fuhren herum und sahen mich verdutzt an. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Die Frau hatte strohiges blondes Haar, das sie zu beiden Seiten ihres Kopfes zu langen Zöpfen ge-flochten hatte. Der Mann, schwarzhaarig und glatt ra-siert, trug einen langen Mantel, hatte die Hände tief in den Taschen vergraben.
"Wollnnn Siiiie auch zu Giiiina?", lallte die Frau.
Was blieb mir anderes übrig? Ich nickte.
Die Frau beugte ihren Oberkörper nach vorn und zupf-te mich an der Jacke. "Ich hab' 'n Schlüssellll", sag-te sie. "Kommmnnn Sie mit, wir warten drinnn auf sie. Auf Geeeeena."
Sie nestelte eine Weile an dem Schloss herum, dann kam der Mann ihr zu Hilfe. Endlich öffnete sich die Tür und ich war froh, aus dem 'Scheinwerferlicht' der Hausbeleuchtung treten zu können. Die Burschen in dem Selean hatten garantiert jede unserer Bewegungen ge-nauestens verfolgt.
Als sich die Tür schloss, atmete ich auf. Aber zugleich fragte ich mich, wie es nun weitergehen soll-te.
Die Frau sagte es mir: "Kommnnn Sie rein ins Wohn-zimmrr."
Willenlos folgte ich der Frau. Hinter mir hängte der Mann seinen Mantel an die Garderobe und kam nach.
Die Frau warf ihre Jacke achtlos auf den Boden und setzte sich im Schneidersitz auf einen der Sessel. Spitzbübisch sah sie mich an.
"Ich bin Caro, Ginas Freundin. Und dieser Gentleman da" — sie deutete auf den Mann hinter mir — "ist A-chim, ihr Verlobter."
Verlobter? Ich dachte, Gina hatte etwas von 'Schluss gemacht' gesagt? Der Verlobte hob Caros Jacke vom Bo-den auf und hängte sie an die Garderobe, dann trat er in die Küche und begann mit irgendwas zu hantieren.
"Setz' dich, Süßer. Nimm' irgendwo Platz. 'S ist das einzige, was du nehmen kannst."
Ich lächelte ihr freudlos zu und ließ mich in einen Sessel sinken. Mein Blick schweifte über die Einrich-tung. Über den Duft der Wohnung. Gina hatte sich ge-schmackvoll eingerichtet, das musste man ihr lassen. Der Parkettboden war blitzblank, an manchen Stellen fanden sich farbige Teppiche. An den weißen Wänden hingen dunkle afrikanische Holzmasken und Ölbilder von Szenen aus dem Busch: Zebras an einem Wasserloch, eine Elefantenherde, afrikanische Jäger mit Speer und Bogen ... Bilder eines früheren Urlaubs? Oder die geheime Passion der Person Gina Wohlrab?
In einem Bücherregal entdeckte ich fünf, sechs Bü-cher; das Telefonbuch war eines davon. Gina war wohl keine Leseratte. Der Rest, was an Regalen da war, wur-de von Zierrat gefüllt: kleinen Figurchen aus Ton oder aus Holz geschnitzt, ein Nashorn, ein Löwe, ein paar Mini-Amphoren in verschiedenen Größen. Alles war fein säuberlich abgestaubt.
Eigentlich saß ich jetzt in der Falle. Die Burschen hatten mich hereinkommen sehen. Und jetzt hatte ich nicht einmal mehr Gelegenheit, Gina zu warnen, wenn sie sich dem Haus näherte. Vielleicht besaß das Haus einen Hinterausgang? Mein Blick fiel auf die Balkon-tür. Wunderbar. Im Notfall konnte ich nach hinten raus flüchten.
Der 'Verlobte' kam mit zwei Weingläsern zurück.
"Glaubst du, dass ich noch nich' genug hab, Achim?", flötete Caro. Ein kariertes Halstuch schloss ihren weißen Pullover ab. Sie wirkte als Person so völlig anders als Gina. Ich fragte mich, was diese zwei Frau-en zu Freundinnen machte.
Achim stellte die Weingläser vor uns auf den Tisch. Er sagte kein Wort, sondern verschwand wieder in der Küche. Sofort griff Caro nach ihrem Glas.
Aus der Küche drang ein leises Ächzen.
Ich sprang auf und sah nach.
Meine Kinnlade klappte herab, ich schüttelte den Kopf. Schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, das selbe Bild: Der Bursche machte Liegestütze, um halbvier Uhr nachts in der Wohnung seiner Exfreundin. Bravo! Das nenne ich sportlich!
Caro lachte schallend, als ich zum Sessel zurück ging.
"Er ist Sportlehrer", sagte sie. "Das verfolgt ihn den ganzen Tag. Er kann es nicht verwinden, wenn seine Schüler besser sind als er. Also trainiert er, wo er geht und wo er steht."
Ich senkte meine Stimme, als ich meine Frage stell-te, sodass sie nicht aus diesem Raum drang. "Und wieso haben Sie ihn 'Ginas Verlobten' genannt? Soviel ich weiß, hat Gina mit ihm Schluss gemacht?"
Caro kicherte. "Auch das kann Achim nicht verwinden. Er meint, er könne Gina noch umstimmen. Ich hab' ihm gleich gesagt, dass er das vergessen kann, aber er will nicht auf mich hören. Manche Leute werden eben nur durch Schaden klug. Ich glaube, Gina muss ihm erst eine kleben, damit er von ihr ablässt."
Sie hob das Weinglas und hielt es mir vor die Nase. Ich griff nach meinem Glas und wir stießen an.
"Und du? Woher kennst du Gina?"
Ich zögerte nur kurz. "Vom Taxigeschäft."
"Bist wohl ein Kollege von ihr?"
"So könnte man sagen."
"Du gefällst mir. Wie heißt du?"
"Nero. Nero Burger."
"Caro Weidinger." Sie hielt mir die Hand hin. "Ich hab' 'ne Tochter", sagte sie zwinkernd, "ich glaub', der könntest du gefallen. Sie ist siebzehn. Hast du eine Freundin?"
"Himmel, nein. Ich bin mit dem Studium beschäftigt ..."
"Was studierst du denn?"
"Jura. Ich möchte Anwalt werden."
"Das würde Cora gefallen. Einen Anwalt."
Ich ließ ihre Kupplungsversuche über mich ergehen wie ein Mann und schwieg wie ein Grab.
Nach einer Weile sprang sie auf und setzte Ginas Stereoanlage in Gang. Klassische Streicherklänge er-schollen.
"Beethovens drittes Klavierkonzert. Gina hört stän-dig Beethoven. Wusstest du das?"
"Nein. Ich weiß eigentlich sehr wenig über Gina."
"Aber dass sie mit Achim Schluss gemacht hat, das wusstest du."
"Ach da, das ..." Wie hätte ich ihr das erklären sollen?
"Weißt du, dass du der erste Mann bist, der sich nicht über unsere Namensgleichheit mokiert hat?"
Ich wusste nicht, was sie meinte, und sah sie fra-gend an.
"Na, mein Name und Coras Name. Caro und Cora. Ich hielt es damals für ziemlich witzig. Ach was, mir ge-fällt es heute noch."
"Ich find' es auch witzig", sagte ich lahm.
"Toll, nicht? He, da fällt mir ein, dass wir noch gar nicht Brüderschaft getrunken haben!" Sie hob wie-der das Glas. Kling! Sie hängte sich an meinem Arm ein und trank ihr Glas aus. Ich tat schnell das selbe.
"Ich bin Caro", sagte sie wieder und rückte mir auf die Pelle. Ein nasser Schmatz, der nicht enden wollte eine heftige Umarmung, sie drückte ihren Körper an mich. Endlich rückte sie von mir ab.
"Kein Zweifel", murmelte sie, "du würdest Cora be-stimmt gefallen."
Nach einer Weile erhob ich mich und ging zur Toilet-te. Als ich an der offenen Küchentür vorbei ging, sah ich Achim einen Kopfstand am Kühlschrank machen.
"Achim, der Stoff ist aus", hörte ich Caro rufen.
Achim brach sofort seinen Kopfstand ab und eilte herbei.
Als ich zurück kam, standen zwei volle Weingläser auf dem Tisch.
"Er ist ja so fürsorglich", flötete sie mit Blick-richtung auf die Küche, wo Achim wieder seiner Betäti-gung nachging, diesmal waren es Rumpfbeugen. "Ich ver-steh' gar nicht, warum Gina mit ihm Schluss gemacht hat. Ich, also ich würde ihn sofort nehmen!"
"Und warum tun sie es dann nicht?", fragte ich nass-forsch, erstaunt über meine eigene Verwegenheit, aber das war wohl dem Alkohol zuzuschreiben. Ich tätigte einen verhängnisvollen Vorschlag: "Wenn Sie ihn nehmen und er Sie nimmt, haben beide jemanden und Gina hat ihre Ruhe. Das wäre doch die Lösung, nicht wahr?"
Caro sah mich mit spöttischem Lächeln an. Mir wurde beinahe unheimlich zumute.
"Ähem ... habe ich etwas Falsches gesagt?"
Sie lachte laut los. "Du hast 'Sie' gesagt. Und wir haben Brüderschaft getrunken! Das kostet dich etwas!"
Sie griff nach ihrem Weinglas, hängte sich bei mir ein und trank es in einem Zug aus. Ich machte mir gar nicht die Mühe, nach meinem Glas zu greifen. Schon spürte ich ihre nassen Lippen auf den meinigen.
Ich hatte das Gefühl, in eine Zeitschleife gefallen zu sein, in der sich alles immer und immer wieder wie-derholte. Gab es denn kein Entkommen? Ich roch Caros Nähe, eine Mischung von Alkohol, Puder und Schweiß, und seufzte.
Da pochte es. Ein lautes Hämmern gegen die Vorder-tür.
Caro zuckte zusammen und fiel auf ihren Sessel zu-rück.
Der Anklopfende schien nicht lange aufs Öffnen war-ten zu wollen, er schlug gleich die Tür ganz ein.
Zwei vermummte Männer standen plötzlich auf der Schwelle. Eine Neuronenpistole gleißte auf.
Der Strahl spaltete Caros Brust. Sie sacke leblos auf dem Sessel zusammen.
In der Küchentür erschien Achim.
"He, was ist ...!"
Ein blauer Strahl zerteilte die Luft. Daneben. Achim hatte einen Satz zur Seite gemacht. Die Männer fluch-ten unter ihren Vermummungen, aber sie setzen Achim nach. Er machte eine Rolle, schlug ein Rad auf sie zu, dabei traf er einen der Männer mit dem Fuß am Kopf. Der Mann plumpste auf den Hintern, die Pistole fiel aus seiner Hand. Der andere hatte genügend Zeit, sein Rohr auf Achim zu richten und drückte ab.
Er traf ihn in vollem Flug. Achims Körper schlug auf den Boden. Auf seinem Rücken qualmte ein riesiges Loch.
Als der Mann zu mir herumruckte, musste er eine Nie-derlage hinnehmen. Ich hatte mir die Neuronenpistole des anderen Burschen geschnappt und nur die geöffnete Balkontür zurückgelassen.


(Fortsetzung folgt)

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