Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten- Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
Ich liebe Fische.
Fische-Männer.
Männer mit dem Sternzeichen Fische.
Meiner Meinung nach unterscheiden sie sich von den meisten anderen Männern, denn sie sind freundlich, nett und liebevoll. Sie besitzen Fantasie und sind kreative Menschen, außerdem ordnungsliebend, treu, hingebungsvoll und romantisch.
Der erste Mann, den ich richtig lieb hatte, war mein Großvater.
Selbstverständlich ein Fischegeborener.
Sein Bart war kratzig und er konnte die köstlichsten Suppennudeln zubereiten. Ich sah ihm gerne zu, wenn er den Teig knetete, ihn mit Mehl bestäubte um ihn dann dünn auszurollen. Behutsam legte er ein Leinentuch über den Nudelteig, und ließ ihn ruhen.
Nach einiger Zeit griff er zu einem großen, scharfen Messer, mit dem er den Teig in feine, dünne Nudelbänder zerteilte, die er in eine kochende Brühe warf.
Durch eine Kriegsverletzung ging er immer leicht vorn übergebeugt. Es sah aus, als wenn er sich den ganzen Tag verneigen würde, oder, als forderte er mich auf ihn zu umarmen.
Was ich gerne und häufig tat, weil in seinem Gesicht ständig Bartstoppen standen, die silbrig aus der Haut drangen und wunderbar schabten. Wie eine Katze konnte ich mich daran reiben und – ich schwöre es – ich schnurrte sogar.
Hinter dem Haus gab es einen kleinen Garten mit Obstbäumen, Erdbeeren einem Gemüsebeet und Tomatenstöcken.
Zwischen den Tomatenstauden steckte ein altes, rostiges Kurzschwert, um das sich die Pflänzchen ringelten.
Natürlich war es mir verboten die blinde Klinge herauszuziehen, aber ich tat es trotzdem und stellte mir vor, dass es silbern im Sonnenlicht blitzte, während ich es durch die Luft zischen ließ und gegen unsichtbare Gegner stritt. ...
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.
Vielen Dank!
Andreas Schröter
Letzte Aktualisierung: 29.06.2006 - 20.42 Uhr Dieser Text enthält 1681 Zeichen.