Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten
Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten
In diesem Buch präsentiert sich die erfahrene Dortmunder Autorinnengruppe Undpunkt mit kleinen gemeinen und bitterbösen Geschichten.
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Februar 2005
Die Frauen von Pleasureville
von Eva Markert

„Ich gehe jetzt, Rob. Sei schön brav und mach keine Dummheiten!“
Er begleitete sie zur Tür. Als die Herrin gegangen war, legte er sich erst mal aufs Sofa. Eigentlich durfte er das nicht, aber heute fühlte er sich besonders erschöpft. Schon lange schlief er schlecht. Wahrscheinlich lag es an den Aufregungen und Anstrengungen der letzten Zeit.
Sein Blick schweifte umher. Im Grunde hatte er es recht gut getroffen. Er lebte in einem schönen, großen Haus mit riesigem Garten und durfte sich frei bewegen. Geschlagen wurde er nur selten, ab und zu tätschelte seine Herrin ihn sogar. Er bekam ausreichend zu essen, obwohl sie sehr genau darauf achtete, dass er nicht zu fett wurde. Auch schickte sie ihn regelmäßig zum Trimmen. Wenn er krank war, brachte sie ihn zum Arzt. Manchmal fragte er sich, ob sie ihn eigentlich mochte oder ob sie das alles bloß aus Prestigegründen tat.
An der Haustür hörte er plötzlich Geräusche. Er sprang hoch. Gerade noch rechtzeitig! Sie war zurückgekommen und eilte an ihm vorbei die Treppe nach oben. Wie flink sie noch immer die Stufen hinauflaufen konnte! Sie verschwand im Schlafzimmer. Es war ihm nicht erlaubt, ihr dorthin zu folgen.
Als sie wieder herunterkam, trug sie ein anderes Kleid. Wieso? Gefiel es ihr besser? Oder hatte sie es gewählt, weil es lockerer geschnitten war? Aber es stand ihm nicht zu, solche Fragen an sie zu richten.
„Ich muss mich beeilen“, rief sie ihm zu. „Alle warten auf mich. Ich will eine neue Soko einweisen. Man hört viel in letzter Zeit.“ Es kam ihm so vor, als sähe sie ihn scharf an.
Er konnte ihren Blick erwidern, ohne dass seine Augenlider zuckten.
„Ich habe noch vergessen dir zu sagen, dass du heute den Rasen mähen sollst.“
Ein weiterer Befehl! Wahrscheinlich würde er nicht alles schaffen in den wenigen Stunden, die ihm noch blieben. Auch seine Leistungsfähigkeit hatte schließlich Grenzen.
Er hielt ihr die Tür auf.
„Bis später, Rob.“
Die Zeit drängte. Erst das Übliche erledigen, außerdem Staub saugen, Besorgungen im Zentrum von Pleasureville machen und den Rasen mähen. Wie so oft in den letzten Monaten hatte er das Gefühl, dass ihm alles über den Kopf wuchs. Nur bis heute Mittag musste er noch durchhalten.
Zuerst räumte er ihren Frühstückstisch ab. Dabei fiel ein Kännchen zu Boden und Sahne sickerte in den dicken, flauschigen Teppich. Hastig versuchte er die Flecken zu entfernen. Anschließend ging er in den Garten. Heute war es besonders heiß. Ein Schweißfilm überzog seinen Körper, während er die große Rasenfläche mähte. Sollte er das Stück bei der hinteren Baumgruppe auslassen? Nein, besser nicht. Sie würde es sofort merken. Und wenn ihr etwas missfiel, konnte sie sehr unangenehm werden. Wie alle Herrinnen in Pleasureville.
Im Stadtzentrum schien es keinen einzigen schattigen Fleck zu geben. Die Sonne brannte auf ihn nieder, während er mit den Einkaufstaschen die lange breite Hauptstraße entlang eilte. Die wenigen Frauen, die ihm begegneten, trugen leichte bunte Kleidung. Sie waren zu beneiden! Er und seinesgleichen mussten außerhalb des Hauses immer in dunklen Anzügen herumlaufen.
Nur auf dem Grundstück gestattete seine Herrin ihm, in knappen Shorts zu arbeiten. Er wusste genau, dass sie ihn ab und zu heimlich beobachtete. Doch wenn sich ihre Blicke zufällig trafen, sah sie schnell in eine andere Richtung.
Heute waren die Einkaufstaschen besonders schwer. Vor allem die vielen Flaschen Gesundheitswasser machten ihm zu schaffen. Seit Monaten trank sie täglich mindestens zwei.
Endlich kehrte er nach Hause zurück. Schon halb zwölf! Jetzt hatte es keinen Sinn mehr, mit dem Staubsaugen anzufangen. Das Essen musste pünktlich auf dem Tisch stehen. Seine Herrin sollte sich nicht über ihn ärgern. Selbst heute nicht.
Als er gerade mit dem Kochen fertig war, bog ihr Auto in die Zufahrt ein und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Sie sprang aus dem Wagen und knallte die Tür zu. Ihre Absätze klapperten laut auf dem gepflasterten Weg. Er hastete zur Tür und riss sie auf.
Sie begrüßte ihn nicht einmal. Er nahm ihr die Handtasche und den Aktenkoffer ab und stellte beides an seinen Platz.
Sie setzte sich an den gedeckten Tisch. „Ist das Essen fertig?“
„Sofort, Herrin.“ Er eilte in die Küche. Etwas in ihrem Verhalten beunruhigte ihn, aber was? Wie sie ihn ansah vielleicht, so als ob sie seine Gedanken lesen könnte? War ihr womöglich etwas zu Ohren gekommen? Immerhin bekleidete sie das Amt der Oberkommissarin in der Stadt.
„Rob! Wo bleibt mein Wasser?“
Mit fliegenden Fingern füllte er Eiswürfel in ein Glas. Wie alle Frauen in Pleasureville hatte sie keine Geduld. Sie war es gewöhnt, dass er ihren Anweisungen auf der Stelle Folge leistete.
Er brachte ihr das Getränk und servierte gleich darauf das Essen. Warum starrte sie mit gerunzelter Stirn auf den Teller? Sicher wäre es klüger, sich schnell in die Küche zurückzuziehen.
„Rob!“ Ihre Stimme klang schneidend. „Komm sofort her!“
„Ja, Herrin?“ Er trat an den Tisch und verneigte sich tief. Das besänftigte sie meistens. Aber heute anscheinend nicht.
„Du hast die Pommes croquantes zu lang gebacken. Und die Pois minuscules sind versalzen.“ Ihr Blick glitt zu der Wand, an der die Peitsche hing.
Es wäre sinnlos zu sagen, dass er alles so zubereitet hatte wie immer.
„Außerdem ist die Sauce villainaise viel zu fett!“
Diese Soße ließ sich nur mit einer großen Menge Butter zubereiten. Aber woher sollte sie das wissen? Vom Kochen verstand sie so gut wie nichts.
„Ich will doch nicht mehr zunehmen! Wie soll ich diese Pfunde jemals wieder loswerden?“
Sie war eitel, wie alle Frauen in Pleasureville.
„Außerdem hast du das Fleisch durchgebraten. Ich mag mein Steak aber fast roh. Du weißt, dass ich auf meinem Teller Blut sehen will!“
Er blickte zu Boden. Zum Glück waren die Sahneflecken aus dem Teppich herausgegangen.
„Du hast Glück, dass es so heiß ist. Sonst würde ich dich jetzt bestrafen!“
Mit einer ungeduldigen Bewegung schob sie das Essen beiseite. „Ich habe sowieso keinen Hunger mehr.“ Er wartete auf ihren nächsten Befehl.
„Massier mir den Rücken. Die Schmerzen bringen mich fast um.“
Sofort trat er hinter sie. Seine Augen brannten vor Müdigkeit. Er hielt sie geschlossen, während sich seine Finger in ihr Fleisch gruben und es kneteten. Ihre Muskeln waren bretthart. Aber heute räkelte sie sich nicht wohlig wie sonst. Nach kurzer Zeit schüttelte sie seine Hände ab. „Hör auf! Du tust mir weh! Mach mir lieber das Sofa zurecht!“
Nicht eine Verschnaufpause gönnte sie ihm! Er unterdrückte ein Gähnen und schüttelte die Kissen auf. Mit einem Seufzer ließ sie sich fallen.
„Wo bleibt mein Kaffee?“
„Sofort, Herrin.“
Er setzte Wasser auf und mahlte die Kaffeebohnen frisch. Sie bestand darauf.
„Wird’s bald?“
Ihre Reizbarkeit verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Es fing an, nachdem sie sich inseminieren ließ. Obwohl in Pleasureville mindestens eine Schwangerschaft zu den Bürgerinnenpflichten gehörte, hatte sie sich lange dagegen gesträubt. Seitdem jammerte sie jeden Tag. In den ersten drei Monaten litt sie unter Übelkeit. Dann störte sie ihr wachsender Bauch. Nun stand die Entbindung kurz bevor. „Wenn das doch endlich vorbei wäre!“ Wie oft hörte er diesen Satz!
Wenn für sie alles vorbei war, fing es für ihn erst an. So dachte er zunächst. Die Vorstellung, dass es im Haus bald eine ständig schreiende Neubürgerin geben würde, behagte ihm ganz und gar nicht. Außerdem verspürte er nicht die geringste Lust, zwei Herrinnen zu dienen.
Von Anfang an war klar, dass sie eine Tochter bekam. Männliche und weibliche Bewohner wurden in Pleasureville ausschließlich nach einem festen Bedarfsplan produziert. So wie alle Angehörigen seines Geschlechts war auch er nicht in einem Haushalt aufgewachsen, sondern im Erziehungszentrum der Stadt. Dort lehrte man ihn ein bisschen lesen, schreiben und rechnen, aber vor allem wurde er in Hauswirtschaft unterwiesen und lernte zu dienen und zu gehorchen. Als er zwanzig war, erfolgte nach einer Samenspende der Eingriff.
„Rob!“
Er brachte ihr Kaffee, Zucker und Sahne auf einem Tablett.
Ihre Hände strichen über den hoch gewölbten Leib. „Das muss sich schleunigst ändern!“, stöhnte sie. „Wir Frauen können uns nicht auch noch die Schwangerschaften aufbürden.“
Er hatte Gerüchte gehört über Experimente. Von Genmanipulation war die Rede. Das Austragen von Neubürgern sollte angeblich bald Sache seines Geschlechts werden.
„Fang endlich an die Küche aufzuräumen!“
„Ja, Herrin.“ Durch die geschlossene Tür hörte er sie schimpfen. „Fauler Kerl – alles muss man ihm sagen – zu nichts zu gebrauchen – nutzloser Esser – eine Tracht Prügel ...“ Er sah auf die Uhr. Noch zwei Stunden.
Ehe sie das Haus verließ, trat sie zu ihm in die Küche. „Ich hoffe, du bist vernünftig.“
Wie meinte sie das? Sie schien etwas hinzufügen zu wollen, doch dann wandte sie sich zum Gehen. Von hinten sah sie schmal aus, fast zerbrechlich. Weshalb war sie, weshalb waren die Frauen so stark? Wie hatten sie es geschafft, immer mehr an Einfluss zu gewinnen und alles an sich zu reißen? Und warum hatten die Angehörigen seines Geschlechts ihre Jahrtausende währende Vormachtstellung verloren? Nichts war ihnen geblieben außer Muskelkraft. Die Matriarchinnen herrschten uneingeschränkt. Er lächelte. Zumindest glaubten sie das.
Seine Herrin fuhr davon. Wahrscheinlich würde er sie nie wiedersehen.
Er ließ alles stehen und liegen und streckte sich auf dem Sofa aus. Wozu sollte er noch Staub saugen? Wenn sie nach Hause kam, war er längst fort.
Er schloss die Augen. Der Geheimbund hatte es tatsächlich geschafft. Joyville stand bereit. An diesem Ort, der versteckt im Wald lag und von einer hohen Schutzmauer umgeben war, konnten sie ungestört leben. Sie wollten Landwirtschaft treiben und sich eine Gesellschaft aus Ebenbürtigen aufbauen, ohne herrschende Klasse, ohne Zwänge, Angst und Strafen.
Sein Haus hatte er mit eigenen Händen erbaut, nachmittags, wenn sie im Kommissariat war. Damit sie nicht misstrauisch wurde, musste er dafür morgens doppelt so hart in ihrem Haushalt arbeiten.
Und heute sollte das Leben in Freiheit beginnen. Sein Koffer stand schon lange gepackt auf dem Dachboden. Dort war er sicher, denn wegen der vielen Spinnen stieg sie nie hinauf. Um vier Uhr wollten alle Kastraten von Pleasureville gemeinsam nach Joyville ziehen und die Tore hinter sich zuschließen. Dann würden sie endlich vor den Frauen sicher sein. Ein bisschen tat ihm seine Herrin Leid. Würde sie überhaupt ohne ihn zurechtkommen können? Aber daran wollte er jetzt nicht denken, sondern lieber träumen von dem neuen, diesem herrlichen Leben in Joyville. Wie im Paradies ...
„Rob! Was machst du da! Du weißt genau, dass du nicht auf meinem Sofa liegen darfst!“
Er fuhr hoch.
„Hast du etwa geschlafen?“
Er rieb sich die Augen.
„Dein Glück, dass du noch hier bist!“
Die untergehende Sonne tauchte alles in ein rötliches Licht. Nein, das konnte nicht sein! Und doch war es so. Er hatte verschlafen!
„Bereite mir mein Abendessen zu!“
Was blieb ihm anderes übrig? Er versuchte, die Tränen zurückzuhalten, während er Kräutertee kochte und Schnittchen mit Lachs und Ei belegte. Dabei dachte er an seine Geschlechtsgenossen. Ob sie gerade ihre erste Mahlzeit in Freiheit zu sich nahmen? Er sah sie vor sich, wie sie lachten und sich zuprosteten. Wahrscheinlich war er nun der einzige Kastrat in Pleasureville.
Ein Schreck durchzuckte ihn. Sicher würden sich die Frauen alle auf ihn stürzen um ihn auszuhorchen. Er hatte ihnen nie standhalten können. Sofort kam ihm ein zweiter schrecklicher Gedanke. Er stellte eine Gefahr für den Geheimbund dar! Möglicherweise ließ der Führer ihn sogar töten, damit er nicht verraten konnte, was er wusste. Gleich morgen vor Sonnenaufgang musste er versuchen sich nach Joyville durchzuschlagen. Vielleicht ließ man ihn noch hinein.
„Rob!“
Er fuhr zusammen.
„Hörst du nicht? Es klingelt!“
Mit gesenktem Kopf öffnete er die Tür. Sein Blick fiel auf zwei lange schwarze Hosenbeine. Sam, der Kastrat der Nachbarin, wollte etwas abgeben. Was war geschehen? Mit seinen Augen versuchte er Sam zu fragen, doch der zuckte bloß die Achseln.
Später sah er durchs Fenster weitere Kastraten, die mit schleppenden Schritten die Straße entlang gingen.
Das Telefon läutete.
„Was sagst du?“ Die Stimme seiner Herrin klang aufgeregt. „Kein einziger? Auch Vanessas nicht? Und Glorias? Sehr gut! Ausgezeichnet!“
Konnte denn niemand entkommen? Er wagte nicht sie zu fragen.
Sobald am nächsten Morgen ihr Wagen um die Ecke verschwunden war, lief er zum Nachbarhaus hinüber.
Sam öffnete. „Ach, du bist es.“ Er musterte ihn misstrauisch. „Wo warst du überhaupt gestern, Rob?“
„Ob du es glaubst oder nicht: Ich habe verschlafen.“
Sam griff sich in die Haare. „Ach, es ist ein Elend!“, jammerte er. „Die ganze Mühe, alles vergebens, alles umsonst.“
„Was ist passiert?“
„Andro, dieser Dummkopf, konnte seinen Mund nicht halten. Er hat seiner Herrin alles erzählt. So sind uns die Frauen auf die Schliche gekommen. Als wir in Joyville ankamen, erwarteten sie uns bereits. Sie haben alle nach Pleasureville zurückgetrieben und einige von uns Stunden lang verhört ...“
Erst jetzt fiel ihm Sams blaues Auge auf. Ein Gefühl tiefer Hoffnungslosigkeit wusch über ihn hinweg. „Haben sie Joyville zerstört?“
„Nein, merkwürdigerweise nicht. Erst wollten sie es niederbrennen, aber dann haben einige Frauen das verhindert. Geh jetzt lieber! Ich will nicht, dass man uns zusammen sieht.“
Beim Einkaufen hörte er in jedem Geschäft neue Gerüchte. Aus der Zeitung erfuhr er Genaueres über den gescheiterten Fluchtversuch. In dem Artikel hieß es, eine erst kürzlich gebildete Soko solle für lückenlose Aufklärung sorgen und die Hauptverantwortlichen schnellstmöglich dingfest machen. Ihm wurde angst und bange. Die Frauen waren nicht zimperlich. Bei Vernehmungen zeigten sie sich knallhart. Nur wer sofort gestand, überstand ein Verhör unbeschadet.
Bevor seine Herrin mittags aufbrach, rief sie ihm zu: „Halte dich bereit! Nachher wirst du abgeholt und zum Kommissariat gebracht.“
Nach dieser Ankündigung konnte er keinen Augenblick still sitzen. Unruhig wanderte er im Garten hin und her, doch der Nachmittag verging, ohne dass etwas geschah.
Abends kam seine Herrin nicht nach Hause. Aus dem Krankenhaus erhielt er die kurze Nachricht, sie sei niedergekommen und er solle ihr einen Koffer vorbeibringen.
Die nächsten Tage verbrachte er allein in dem großen Haus. Immer wenn er an Joyville dachte, musste er sich zusammenreißen, um seinen Zorn und seine Enttäuschung nicht herauszuschreien.
Als seine Herrin nach vierzehn Tagen immer noch nicht zurückgekehrt war, begann er sich zu fragen, wo sie blieb. Frauen hielten ihn auf der Straße an und erkundigten sich nach ihr. Durch Zufall erfuhr er später, dass sie das Krankenhaus bereits kurz nach der Entbindung verlassen und ihre Tochter mitgenommen hatte. Seitdem schien sie wie vom Erdboden verschluckt. Und er hörte von weiteren Frauen, die ebenfalls unauffindbar waren.
Eines Abends sah er im Fernsehen eine Reportage über die Ereignisse in der Stadt. Es wurde berichtet, dass einige zumeist jüngere Bürgerinnen sich aus dem Pool der männlichen Zöglinge die besten herausgesucht und ausschließlich solche Exemplare gewählt hatten, deren Eingriff kurz bevorstand. Angeblich verließen die Frauen Pleasureville mit unbekanntem Ziel. Wo sie sich zum Zeitpunkt der Sendung aufhielten, war noch nicht eindeutig geklärt.

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