'paar Schoten - Geschichten aus'm Pott
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März 2005
Zerlegt
von Sabine Ludwigs

Helen stand in der Küche, fuhr mit der rechten Hand über die raue Tischkante und rieb sich die juckende Stelle zwischen den Fingern, bevor sie einen Topf aus dem Schrank holte. Sie schälte gerade ungeschickt die Kartoffeln für das Mittagessen, als es klingelte.
„Ein Päckchen für Sie.“ Der Postbote lächelte und überreichte ihr einen kleinen Karton in die Hand. Er hob die Hand zum Gruß und weg war er.
Neugierig schüttelte sie das schmuddelige Paket. Nichts zu hören. Schwer war es auch nicht. Der Absender war verschmiert und nicht mehr zu entziffern, aber ihr Name und ihre Adresse standen in ungelenken Druckbuchstaben deutlich lesbar darauf.
Helen Sander, Hainallee 7, 44532 Lünen. Und: Vorsicht! Empfindlich!
In der Küche griff sie zu einer Schere und öffnete umständlich das Paket. Behutsam holte sie einen Gegenstand heraus, der in mehreren Gefrierbeuteln steckte. Eine klare Flüssigkeit tropfte heraus. Als sie die letzte Plastikhülle fortzog, schrie sie. Und sie konnte nicht wieder damit aufhören.

Kurt Sander warf einen genervten Blick auf das schellende Telefon. 12.45 Uhr. Er hatte seit einer Viertel Stunde Mittagspause und wollte einmal zum Essen nach Hause fahren.
Trotzdem griff er zum Hörer. „Juwelier Sander, guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
Er hörte ein Würgen, dann ein heftiges Weinen.
„Kurt, komm schnell!“
„Helen! Ist etwas ist passier?“
„Es ist ... unglaublich! Komm!“ Seine Frau schluchzte, dann hörte er nur noch unverständliches Stottern.
Normalerweise brauchte Kurt Sander zwanzig Minuten für die Heimfahrt.
Diesmal schaffte er es in zwölf. ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 29.06.2006 - 20.43 Uhr
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