Ein Leben im Verborgenen – im Schatten der Bäume. Unansehnlich; nur damit beschäftigt, genügend zu essen zu bekommen. Wer weiß, was der morgige Tag bringt? Immer die Gefahr als Begleitung des eigenen Seins. Keine Zeit für eine kontemplative Betrachtung der Natur. Eine Natur die voller Tücke lauert. Auf das eigene Leben lauert, um es in den Kreislauf zurückzuführen. Fressen und Gefressen werden. Wer soll das ertragen? Immer nur im Kampf des Daseins. Wo bleibt die Muse der Kunst? Keine philosophische Betrachtung kann helfen, den Sinn des Lebens zu ergründen. Nur die Hoffnung darauf, den morgigen Tag zu erleben, kann helfen, den heutigen zu ertragen. Aber was bringt der morgige Tag? Auch am morgigen Tag versucht dieser Körper alles Überlebensnotwendige zu erhalten. Ein Leben im Verborgenen – im Schatten der Bäume.
Die Seele durchschläft den harten Winter und wartet. Die Seele bedarf des Schutzes. Keine Störung ihrer Ruhe ist erlaubt. Wer die Ruhe der Seele verletzt, zerstört sie. Der richtige Zeitpunkt muss erwartet werden. Die Seele muss bereit sein. Sie muss den Wirren des Lebens gewappnet ins Auge blicken können. Seele und Wahrheit müssen einander erkennen. Die Wahrheit in der Schönheit – die Schönheit in der Wahrheit.
Die Zeit des hoffenden Bangens ist vorüber. Die Strahlen des Lichtes erwecken die Seele neu. Ein Leben des Reichtums beginnt. Die Sonne wird vom Glück geflutet. Es gilt zu tanzen und zu lieben. Die Wiese ist übersät mit der Freude des Lebens. Die Blumen blühen und erfreuen sich an den tanzenden springenden Farbkleksen, welche die Blütenkelche küssen und liebkosen, und die den Nektar an Bedürftige verteilen. Kein Zweifel bringt das Bild ins Wanken.
Aus der im Schatten lebenden Raupe vollzog sich die Wandlung zur Schönheit des im Licht lebenden Schmetterlings. Und dennoch vollzog sich in beiden dasselbe Sein nur zu unterschiedlichen Zeiten.
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