Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespürt.
Ich halte Wache.
Die ganze Nacht, obwohl ich nicht weiß ob er kommen wird.
Oder in welcher Gestalt.
Musik von Glashaus hämmert in meinen Kopfhörern: Bei Gott, es fehlt ein Stück!
Haltet die Welt an – es fehlt ein Stück.
Immer dasselbe Lied. Ich kann es auswendig, schreie es innerlich der zerfetzten Seele in meinem Bauch zu: Haltet die Welt an - sie soll stehen!
Einmal.
Zweimal. Und die Welt dreht sich weiter,
und dass sie sich weiter dreht ...
Tausendmal in den schlaflosen Nächten. ... ist für mich nicht zu begreifen,
merkt sie nicht, dass jemand fehlt?
Jede Nacht, seit er nicht mehr da ist.
Und ich starre in sein Gesicht, sehe sein typisches Grinsen, ein wenig schief, den linken Mundwinkel nach unten gezogen, den rechten nach oben. Auf dem letzten Foto, das von ihm geschossen wurde.
Blaue Augen ... so blau. Das Haar rötlichblond, die sahnige Haut übersät von Sommersprossen, die er nicht ausstehen konnte - und die ich so liebe.
Jede einzelne! ...
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.
Vielen Dank!
Andreas Schröter
Letzte Aktualisierung: 29.06.2006 - 21.00 Uhr Dieser Text enthält 980 Zeichen.