Der Tod aus der Teekiste
Der Tod aus der Teekiste
"Viele Autoren können schreiben, aber nur wenige können originell schreiben. Wir präsentieren Ihnen die Stecknadeln aus dem Heuhaufen."
mehr ... ] [ Verlagsprogramm ]
 SIE SIND HIER:   HOME » MITMACH-PROJEKT » SCHREIBAUFGABE » Robert Strauß IMPRESSUM
NEWSLETTER
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

Jetzt anmelden! ]

UNSERE TOP-SEITEN
1.) Literatur-News-Ticker
2.) Leselust
3.) Forum
4.) Mitmach-Projekt
5.) Schreib-Lust-News 6.) Ausschreibungen 7.) Wettbewerbs-Tipps
November 2005
Unter die Haut
von Robert Strauß

Während deine Augen mich streicheln, versuche ich dich mit meinen zu hauen.

Doch auch wenn du mir nie gesagt hast, dass du mich nicht magst, kann ich durch deine Fassade die schmutzige Wand einer zerbröckelnden Leidenschaft erkennen, die du mir gebaut hast.

Ich sehe dich. Du stehst im Zimmer und langsam berührt deine Hand den Lichtschalter. Es macht leise „Klack“, dann kehrt Stille ein. Dein Rücken ist vorsichtig aufgerichtet und von draußen blinken die Lichter der Stadt im Himmel. Dann drehst du dich um und gehst.
Die erschlaffende Schönheit melancholischer Momente erfasst mich und erinnert mich an die Hässlichkeit der gegenwärtigen Vergangenheit.
Da lagst du neben mir und atmetest ruhig und tief. Die Zufriedenheit schwebte gleichgültig in deinem Gesicht und noch während ich mich von dir wegdrehte standest du auf einmal auf und bliebst am Lichtschalter stehen. Deine Worte weinten noch immer in meinem Kopf, seit du sie mir lachend ins Gesicht hauchtest.
Wie Nebel waren sie: zäh, dick und scheinbar undurchdringlichem Hunger gleich, machten sie satt. Satt auf dich, auf dieses Bett. Satt auf alles, was fehlte um den Moment der Enttäuschung mit all seinen Einzelheiten zu einem Teich zu summieren, in deren Tiefen die unersetzliche Sehnsucht lauert.. „Es gibt nicht nur dich.“ Sagtest du, während deine Hand nach der Decke griff, um sie mir zu entziehen. Da lag ich, nackt und verletzlich.
„Sprich mich bitte nicht darauf an, wo ich herkomm’- ich bin im Moment so glücklich und ich will’s für immer sein. Lass es mich bitte aus der vollen Schönheit spüren, ich bin im Moment so glücklich und ich will’s für immer sein.“, klang es leise aus dem Radio. Ich habe parallel dazu dasselbe gedacht, im Kopf dazu gesummt. Bis du meintest, dass es mich nicht geben darf und das Radio ausgeschaltet hast.
Derweil habe ich davon gehofft, geträumt, still gebettelt. Doch es war nur ein verbotener Seitensprung. Einer von der Sorte, der nie passieren darf. Für dich bin ich eine Oberfläche im Bett. Doch für mich bist du eine enttäuschte Leidenschaft, ein sanftes Arschloch und gleichzeitig ein verbotenes Spiel, von dem ich weiß, dass ich mit jedem Zug mehr zu verlieren habe als es zu gewinnen gibt. Du bist eines der unerreichbarsten Ziele. So weit weg, als ich dir zu nahe war.
Ich habe immer versucht dich zu hassen.

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
Dieser Text enthält 2362 Zeichen.

Druckversion

 LINKTIPPS: Naturwaren Diese Website wird unterstützt von:

www.mswaltrop.de
Copyright © 2006 - 2024 by Schreiblust-Verlag - Alle Rechte vorbehalten.