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März 2006
Allein im Wald
von Sabine Tielke

Es war mitten in der Nacht als ich mich allein mit meinem Fahrrad, von einer Party kommend auf den Weg nach Hause machte. Nach einigen Minuten erreichte ich den noch vor mir liegenden Wald. In dieser Dunkelheit wirkten seine hohen Bäume recht beängstigend auf mich! Mein Magen begann zu revoltieren. Trotz aufkommender Übelkeit fuhr ich voller Mut weiter. Der Vollmond spendete mir etwas Licht, so dass ich wenigstens den auf dem Boden liegenden Ästen, Zweigen und auch Steinen ausweichen konnte.
Plötzlich hörte ich irgendwo über mir in den Ästen eine Eule.
Der Ruf der Eule verstärkte meine Übelkeit so sehr, Dass mir schwindelig wurde. Ich war nicht mehr im Stande auch nur eine Minute länger sitzend zu fahren. Also blieb mir nichts anderes übrig, als abzusteigen und zu schieben. Allerdings zwangen mich die Übelkeit und der Schwindel zu einer kleinen Verschnaufpause, was mir gar nicht gefiel! Ich zitterte am ganzen Körper.
Zu allem Überfluss vernahm ich nun auch noch das Gejaule eines Wolfes. Jetzt war es endgültig um meine Selbstbeherrschung geschehen und mein Magen gab all das her, was ich ihm Stunden zuvor zu essen gegeben hatte.
Als es mir wieder etwas besser ging, lauschte ich schweißgebadet in die tiefschwarze Nacht hinein. Erstaunlicherweise herrschte für einige Minuten absolute Funkstille. Doch plötzliches Knacken und Knistern der Äste und Rascheln der Blätter unterbrach die ungewöhnliche Stille.
Noch während ich in die Dunkelheit hineinhorchte, um zu erspähen aus welcher Richtung die Geräusche kamen, berührte mich auf einmal etwas Feuchtes und Kaltes an meiner rechten Hand. Irgendetwas hechelte direkt neben mir! Ich zuckte zusammen. Vor Angst blieb mir fast das Herz stehen. Ehe ich wusste wie mir geschah, lag ich auch schon, umgeworfen, auf dem Boden. Zu Tode erschrocken spürte ich einen warmen Atem in meinem Gesicht. Eine nasse Zunge begann mich abzuschlecken. Tränen der totalen Verzweiflung liefen mir über die Wangen. Ich dachte mein letztes Stündlein habe geschlagen.
In meiner Not rief ich um Hilfe. Gleichzeitig bellte das halb auf mir liegende Tier laut in meine Ohren und sprang dann herunter.
Benommen blieb ich noch etwas liegen. Ich hatte keine Ahnung ob sich das Tier weiter in meiner Nähe aufhielt.
„Bist Du es Carolin?“, wurde ich von einer mir bekannten Stimme gefragt, die mir hilfreich ihren Arm zum Aufstehen reichte.




11.03.2006 Sabine Tielke

Letzte Aktualisierung: 29.06.2006 - 08.06 Uhr
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