Der Tod aus der Teekiste
Der Tod aus der Teekiste
"Viele Autoren können schreiben, aber nur wenige können originell schreiben. Wir präsentieren Ihnen die Stecknadeln aus dem Heuhaufen."
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Mai 2006
Herzversagen
von Sandy Green

piep.......piep.......piep........ "Tupfer!"….piep………piep…… "Ja, saugen sie hier das Blut ab, ich kann nichts sehen!" .....piep .........piep ........piep...... "Wir müssen diese verdammte Blutung stoppen!" .........piep .........piep ......... piep......... "Der Blutdruck sackt ab!" „Wir werden sie verlieren!" ........ piep...... piep............ piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii.........



Sie stand auf dem Gipfel eines hohen Berges. Kein Gipfelkreuz gab es hier auf diesem winzigen Fleckchen blanken Gesteins. Über ihr der endlos blaue Himmel. Sie beugte sich behutsam vor und schaute die Felswand hinab, die in einiger Entfernung in einem Meer von dichten weißen Wolken verschwand. Wie tief sie wohl fallen würde, wenn sie den Schritt über den senkrecht vor ihr abfallenden Abgrund wagen würde? Ob die Wolken sie auffangen würden? Sie sahen so warm und weich aus.

Es war die tiefe Stille, die ihr ihre Einsamkeit bewusst machte. Doch merkwürdigerweise empfand sie dabei keine Angst, im Gegenteil, es erfüllte sie mit Ruhe. Sie fühlte sich frei und schwerelos, war versucht, einfach die Arme auszubreiten und durchs Nichts zu schweben. Doch die Erinnerung an die Gesetze der Schwerkraft hielten sie zurück.

Plötzlich entdeckte sie einen winzigen hellen Punkt am blauen Himmel. Langsam wurde er größer und größer. Gebannt beobachtete sie die Erscheinung, die immer näher kam, direkt auf sie zu. Ein seltsames Licht ging von dem Wesen aus, strahlend, aber es blendete sie nicht.

Zuerst erkannte sie die großen weißen Flügel, die den Körper mühelos durch die Lüfte trugen. Dann konnte sie die vier Beine sehen, den mächtigen Hals, den edlen Pferdekopf. Schließlich war das Wesen so nah herangekommen, dass sie die dunklen Augen sehen konnte, die eine Weisheit ausstrahlten, die alle Dimensionen durchwandert zu haben schien. Eine seltsame Macht zog sie zu diesem Wesen hin und plötzlich wurde sie nur noch von dem einen Wunsch beherrscht, mit ihm durch die Unendlichkeit zu fliegen. Die Augen des Geschöpfes sahen sie freundlich an und mit flatternder Mähne verhielt es dicht vor ihr, vollkommen reglos. Einzig die Flügelspitzen bewegten sich sacht. Nicht einen Augenblick zögerte sie, ihre Finger schlossen sich um die seidige Mähne und schon im nächsten Moment saß sie auf dem Rücken des Geschöpfes, fühlte das weiche Fell und die Wärme des starken Leibes. Sie saß kaum, als das Wesen bereits wieder stärker mit den Flügeln schlug, sich in Bewegung setzte und den einsamen Berggipfel zurückließ.

Alles was sie empfand, war Freude. Unbändige, überschäumende Freude, so grenzenlos wie das Dahingleiten durch die Unendlichkeit und sie fühlte, wie ihrem Herzen Flügel wuchsen.

Woher der schwarze Adler so plötzlich gekommen war, wusste sie nicht. Er schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Sie hörte nur das Rauschen, als er im Sturzflug herab fuhr und schon wurde sie von seinen starken Klauen gepackt und empor gerissen. Für einen kurzen Augenblick konnte sie sehen, wie das strahlende Wesen den Kopf wandte und zu ihr empor sah. Sein Blick war traurig und tröstend zugleich. Schon drehte der Adler ab und sie verlor die Lichtgestalt aus den Augen. Alle Freude, die sie empfunden hatte, schien mit dem Geschöpf davon zu fliegen und unendliche Trauer ergriff sie.

Plötzlich stieß der Adler einen durchdringenden Schrei aus, seine Krallen öffneten sich und sie spürte, wie sie ins Leere fiel, schneller und schneller, die Wolken schienen auf sie zu zu rasen. Verzweifelt schlug sie um sich, flatterte mit den Armen, strampelte mit den Beinen, doch nichts stoppte ihren Fall. Sie tauchte ins Wolkenmeer, konnte nichts mehr sehen. Alles begann sich um sie zu drehen. Ihr ganzer Körper wurde von unerträglichen Schmerzen durchbohrt. Weiter fiel sie ins Bodenlose, ihre Glieder wurden schwer wie Blei, zu keiner Bewegung fähig, vor Schmerzen gelähmt. Sie schloss die Augen. Und dann hörte sie plötzlich auf zu fallen.



piiiiiiiiiiiiiiiiiii........piep..........piep.........piep..... „Gott seid Dank! Das Herz schlägt wieder!"........ piep.........piep.........piep......... "Blutdruck steigt wieder!"….... piep.......piep........ „Puls konstant. Wir haben es geschafft!"

Letzte Aktualisierung: 00.00.0000 - 00.00 Uhr
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