Der Cousin im Souterrain
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Der nach "Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten" zweite Streich der Dortmunder Autorinnengruppe "Undpunkt".
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Juni 2006
Sekt oder Selters
von Martina Bartels

Kennt ihr diese Tage, wo man morgens die Augen aufreißt und genau weiß, dass heute etwas schief geht?
Scheußliches Gefühl, wenn man einen wichtigen Tag vor sich hat. Heute soll die Entscheidung fallen. Sekt oder Selters.
Ein zweifelnder Blick in den Spiegel, Kaffee im Stehen und ab in die Redaktion.

Ich betrete mein Büro. Wahrhaftig, da liegt schon der Arbeitsplan, der alles entscheiden soll.
Sekt oder Selters.
Langsam gehe ich näher, hole tief Luft und entziffere: Interview Robbie Williams – Stefanie Meyer.
„Diese blöde Schleimschnecke!“ Ich habe die Arschkarte gezogen. Sekt für Stefanie, Selters für mich.

Da hilft nur eins: Ein Besuch bei Giorgio. Besser als Robbie Williams, leider stockschwul, wie viele Friseure. Friseur, wenn er das hören würde. Figaro, darauf besteht er. Giorgio hat er den besten Champagner und magische Hände. Allein, wie er meinen Namen ausspricht: Jüliaa - mehr gehaucht als gesprochen. Klingt watteweich.
Giorgio steht für Frauenversteher und Augenschmaus. Sagte ich das schon?
Ich schnappe mir meine Tasche und rausche hocherhobenen Hauptes aus der Redaktion. Stilvoller Abgang. Auf zu Giorgio. Kommt ihr mit?

„Jüliaa! Herzchen, lass dich umarmen!“ Giorgio zieht mich an sich und gibt mir die obligatorischen Küsschen links und rechts. Sein After Shave steigt mir in die Nase, Dior Homme. Ich finde diesen Duft sehr feminin, aber zu Giorgio passt er ebenso perfekt, wie die pinkfarbenen Slipper, die er immer trägt. Egal ob zur Jeans oder zum Anzug, die Pinken dürfen nicht fehlen. Nicht irgendwelche! Feinstes Kalbsleder, in Italien handgenäht. Natürlich in fünffacher Ausführung, nicht täglich dieselben.
Ich erwidere seine Küsschen und lasse mich theatralisch auf einen Friseurstuhl fallen. Mein Blick wandert nach rechts und am liebsten würde ich sofort wieder aufspringen, um mir einen anderen Platz zu suchen. Unter dem Frisierumhang und der lächerlichen Trockenhaube habe ich Babette erkannt. Ba-BETT- ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 30.06.2006 - 23.36 Uhr
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