Burgturm im Nebel
Burgturm im Nebel
"Was mögen sich im Laufe der Jahrhunderte hier schon für Geschichten abgespielt haben?" Nun, wir beantworten Ihnen diese Frage. In diesem Buch.
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Oktober 2006
Begegnung
von Esther Schmidt

Zuerst hatte mich der Gedanke, meine gemütliche Pension vor Sonnenuntergang nicht mehr erreichen zu können, nicht sonderlich beunruhigt. Im Gegenteil – die Aussicht auf eine laue Sommernacht im Bayerischen Wald übte sogar eine gewisse Faszination auf mich aus. Die Wenigsten erwarten das von einer Frau aus der Großstadt, aber diese Nacht würde nicht die erste sein, die ich unter freiem Himmel verbrachte. Die Erinnerung an meine Zeit bei den Pfadfinderinnen mochte – zugegeben – etwas verklärt sein, aber im schlimmsten Fall erwartete mich eine durchwachte Nacht in der Gesellschaft von Rehen und Hasen.
Dann fand ich sogar noch ein Haus, ein richtiges Hexenhäuschen: klein, windschief und verwittert. Fast erwartete ich, Lebkuchen auf dem Dach zu entdecken. Leider wurde meine Hoffnung auf eine zugehörige Hexe enttäuscht: die Tür war abgeschlossen, die Fenster dunkel.
Immerhin eignete sich die offene Scheune neben dem Haus als Unterschlupf. Eine Inspektion ergab ein paar rostige Gerätschaften und einiges Brennholz, das noch zu zerkleinern war. Eine Leiter führte auf den Oberboden.
Ein Rinnsal neben dem Haus kühlte meine Füße und löschte den gröbsten Durst - welch Segen ist ein robuster Magen! Während ich meinen letzten Müsliriegel verspeiste, lauschte ich auf die Abendlieder der Vögel. Eine Amsel schmetterte ein letztes Mal ihren Revieranspruch in die Dämmerung, und kuschelte sich dann in ihrem Nest zusammen. Nach und nach verblasste das Tageslicht und die Grillen übernahmen den nächtlichen Konzertsaal. Das Bächlein gluckerte zu meinen Füßen und der volle Mond dümpelte träge über den Wipfeln der Fichten.
Und dann sah ich ihn: eine struppige, graue Silhouette vor der bläulichen Dämmerung des Waldes. "Ein verwilderter Hund", versuchte ich mir einzureden, aber ich wusste gleichzeitig, dass es nicht so war. Das Tier dort drüben, das mich mit gelben Augen musterte, war ein Wolf.
Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich unterdrückte ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 31.10.2006 - 21.51 Uhr
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