'paar Schoten - Geschichten aus'm Pott
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Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespürt.
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März 2007
Der Detektiv
von Claudia Göpel


Ich schaute gebannt auf den Monitor. Da war sie wieder. Genau wie beim letzten Mal stand sie in dem Gang mit den Kosmetikartikeln, probierte Lippenstifte auf dem Handrücken, sprühte sich mit Parfüm ein, drehte die Schachteln hin und her, als suche sie nach dem Preis. Dabei stand der groß und breit auf den Regalschienen, direkt unter den Artikeln, auf goldumrandeten Kärtchen!
Sie trug einen langen Mantel, hohe Stiefel, das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Rot war es, da war ich mir sicher, garantiert keine einzige graue Strähne. Aber auf dem blau schimmernden Bildschirm war das nicht zu erkennen.
Da - jetzt steckte sie die Hand in ihre Manteltasche! Aber hatte sie etwas mitgehen lassen? Das konnte ich nicht sehen, wollte es auch nicht glauben. Auf keinen Fall diese Frau. Nicht Maria!

Marie-Claire nannte sie sich früher, an der Schule. Nur wenige Meter saß sie von mir entfernt. Ich himmelte sie an, dachte mir Liebesgedichte aus, nur für sie. Ich war nicht der Einzige, der um sie buhlte. Marie-Claire – diesen Namen, dieses Gesicht habe ich nie vergessen. Wie auch? War es doch eine Zeitlang auf jedem Titelblatt zu sehen, in jeder Klatschspalte zu finden. Da hieß sie auf einmal Maria, das klang wohl edler. Maria, die Gattin des Vizepräsidenten von Globalpharma: Lächelnd an seinem Arm, bei einem Empfang, in der Oper, auf einem Benefizball…
Wie habe ich den Mann beneidet! Der das bekam, was mir verwehrt blieb.
Nicht einmal einen Milchshake wollte sie damals mit mir trinken gehen. Als ich mit stockender Stimme meine Einladung vorgebracht hatte, sah sie mich mit blitzenden Augen an, warf die roten Haare zurück und meinte: „Später vielleicht, Heinz, wenn etwas aus dir geworden ist. Später, ganz bestimmt.“
Später - es gab kein Später! Marie-Claire verließ vorzeitig die Schule, zog mit ihren Eltern in eine andere Stadt. Ich sah sie nie wieder. Nun ja, bis auf die Fotos in den Zeitungsartikeln, einige Jahre darauf. Das zukünf ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 01.04.2007 - 01.19 Uhr
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