Das alte Buch Mamsell
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Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Oktober 2007
Planetengemunkel und Sternengeflüster
von Sabine Poethke

„Jeden Morgen knipst die Frau im Mond das Licht aus … dubadu …“ Janira sang aus voller Kehle und sah dabei sehnsüchtig in den Nachthimmel hinaus.
Miroschi lachte. „Du singst sooooo schräg! Wenn die Prinzess das hören, fallen sie unweigerlich in die Starre.“ Rote Locken kringelten sich wie schlängelnde Würmer um ihren Kopf herum, ihr Gesicht wirkte noch bleicher als sonst, heute, im fahlen Licht des Mondes. Ihr Körper hatte die ersten kalten Stellen, obwohl sie noch nicht sehr alt war. „Schau, dort!“ Sie zeigte mit ihren langen Armen nach oben. „Der Große Seestern funkelt virgi-amaron. Wir werden morgen einen verhältnismäßig hellen Tag bekommen. Und hör’ mit diesem Gekrächze auf, sonst erstarrt wirklich noch jemand.“


„Jeden Abend knipst der Mann im Mond sein Licht an … dubadu …“ Felizitas sang aus voller Kehle und sah dabei sehnsüchtig in den Nachthimmel hinauf.
Julian lachte. „Du singst sooooo schräg! Wenn die Prinzen das hören, betteln sie um Erlösung und fallen ohne Zögern freiwillig ins Koma.“ Dunkle Locken kringelten sich wild um seinen Kopf, sein Gesicht wirkte im fahlen Mondlicht geisterhaft, leicht grünlich. „Schau, dort!“ Er streckte seinen Zeigefinger nach oben. „Der Abendstern funkelt heute wundervoll bernsteinfarben. Er sieht sooo schön aus … Hör’ doch bitte mit diesem Gekrächze auf, sonst stirbt wirklich noch jemand.“



‚Immer muss Miroschi mich necken.’, dachte Janira und sang ungeniert und lauter weiter. „… Denn – sie hat des Nachts genug ge-he-seeeehn. Tut sie’s nicht, auwei, bricht das Licht aus … dubadu … und es wird was Schreckliches ge-he-scheeeehn. Dann stehn wir des Nachts im Dunkeln und wir sind verlorn – dafür hat die Obertusse uns doch nicht ge-he-born … dubaduba … Meistens wird die Frau im Mond, kein Stück für ihren Dienst entlohnt …“

‚Immer muss Julian mich necken.’, dachte Felizitas und sang ungeniert und lauter weiter. „… Damit man auf der Erde noch was sieht. Was er, wenn er es nicht anknipst, nicht kann … dubadu … dann säh’ er auch nicht, was hier so ge-schieht. Wenns ganz schlimm kommt dann setzt du dich ins Raumschiff und es fliegt … Zum Mann im Mond, der endlich, was er schon so lang will, kriegt … dubaduba … Manchmal wird der Mann im Mond, für seinen treuen Dienst belohnt …“

„So ein Blödsinn! Ich frage mich immer wieder, was manche sich für Mülltexte ausdenken. Und damit haben sie dann auch noch Erfolg.“ Miroschi schubste Janira leicht und kicherte. „Fast wünschte ich, sie würden deine Version hören – schwups, fallen sie um, liegen hilflos auf dem Boden und versteinern. Nie wieder können sie dann soetwas herausbringen.“

„So ein Blödsinn! Ich frage mich immer wieder, was sich manche Menschen für Mülltexte* ausdenken. Und damit haben sie dann auch noch Erfolg.“ Julian schubste Felizitas leicht und kicherte. „Fast wünschte ich, sie würden deine Version hören – dann fallen sie einfach um und können nie wieder soetwas herausbringen.“

„Hej, ich finde es schön.“ Janira brach ihren Gesang ab. „Was meinst du, gehen wir lieber rein? Es ist bald Sperrstunde und die Strahlung … Die Schnuppen sind heute … wow, hast du die gesehen?“ Mit offenem Mund beobachtete sie den fast schwarzen Himmel; blickte den Feuerstreifen hinterher, die durch die Dunkelheit flitzen. Funkelnde Punkte unterbrachen die Finsternis und ließen sie weit erscheinen. Die Feuerstreifen machten den Nachthimmel mystisch. „Wow, hast du das gesehen?“, wiederholte Janira.

„Hej, ich finde es schön.“ Felizitas brach ihren Gesang ab. Was meinst du, sieht die Schnuppen von der anderen Seite auch jemand? Irgendjemand? Wow, hast du die gesehen?“ Mit offenem Mund starrte sie in den fast schwarzen Himmel. Funkelnde Punkte unterbrachen die Finsternis und ließen sie weit erscheinen. „Wow, hast du das gesehen?“, wiederholte Felizitas.

„Manchmal frage ich mich, was es da draußen noch alles gibt. Meinst du, es gibt irgendwo einen Planeten wie unseren Osaran, mit Wesen, Mefinen – wie wir es sind?“ Und ihre Frage klang lange in Miroschi und den Tiefen des Alls nach.


„Manchmal frage ich mich, was es da draußen noch alles gibt. Meinst du, es gibt irgendwo einen Planeten wie unsere Erde, mit Wesen, Menschen – wie wir es sind?“ Der Gedanke faszinierte sie schon immer.

„Klar! Was denkst du denn? Das wir die Einzigen sind? Nee, das zu glauben wäre mit Sicherheit vermessen.“

© Sabine Poethke

* Diese Aussage ist nicht mit meiner Meinung über jenen Songtext von den Prinzen stimmig, Fans (und die Schöpfer) mögen es verzeihen, es dient lediglich dem Sinn der KG und stellt keinerlei Kritik meinerseits dar.

Letzte Aktualisierung: 22.10.2007 - 20.14 Uhr
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