„Haben Sie noch Fragen, Frau Bremer?“
Kim schüttelte den Kopf und versuchte, Jani fest zu halten. Er zappelte in ihren Armen als könnte es auch kaum erwarten, Klinik Waldlust zu verlassen. Dr. Feil legte Kim eine Hand auf ihre Schulter. „Ich sage Ihnen nicht auf Wiedersehen. Sie waren eine Musterpatientin. Ich bin sicher, dass Sie Ihren Alltag jetzt meistern. Alles Gute.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er ins Büro zurück. Na endlich. Wenn sie ihn noch einmal „Positivpunkte, suchen Sie Positivpunkte“ herunterleiern hörte, würde sie explodieren.
Sie setzte Jani in den Buggy. Sofort streckte er die pummeligen Ärmchen aus und quengelte. „Später, Schatz. Jetzt darf Jani mit Mami heim.“ Jemand tippte ihr auf die Schulter.
Ihr Kopf schnellte nach oben. „Torben!“
Er nahm sie in die Arme. „Was bin ich froh, dich wieder zu haben. Du hast mir gefehlt.“
„Was soll ich da erst sagen; drei Monate in dieser Edelklapse.“
„Aber es war doch notwendig.“
Kim schüttelte sich. Nur nicht daran denken, wie sie hilflos heulend den ganzen Tag im Schlafanzug auf dem Sofa gehangen hatte und Jani kaum hatte versorgen können, vom Haushalt ganz zu schweigen.
„Na ja, du hast es überstanden. Ich habe auch eine Überraschung für dich.“
„Was denn?“
„Sag ich nicht. Komm, ich habe direkt vor der Tür geparkt.“
Jani schlief im Wagen sofort ein. Torben programmierte den Autopilot und drehte sich zu Kim. „Wie war die Therapie, erzähl!“
Zwei Stunden später bog Torben in Familivil 5 ein und steuerte ihre Einfahrt an. Das Tor öffnete automatisch, der Wagen rollte in die Garage und die Autotüren sprangen auf. Torben half ihr hinaus. „Willkommen daheim.“
Kim fischte Jani aus seinem Sitz und folgte Torben ins Wohnzimmer. Dort legte sie den Kleinen auf seine Krabbeldecke. Kaum hatte er sie berührt, da leuchtete die Decke in fröhlichen Farben und spielte Kinderlieder. Jani patschte erfreut auf die bunten Felder.
„ ...
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.
Vielen Dank!
Andreas Schröter
Letzte Aktualisierung: 31.01.2008 - 21.39 Uhr Dieser Text enthält 9999 Zeichen.