Ganz schön bissig ...
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Februar 2008
Frühling
von Ann Nissuth

Sie steht mit dem Rücken zur Kreuzung. Hinter ihr brandet der Verkehr, vor ihr pulsiert die Fußgängerzone. Ihr ist kalt. Leere von den Zehenspitzen bis zum Scheitel. Sie wartet. Wartet auf den Mann, ihren Mann - ihr fremd.
Verlaufen, verheiratet, verloren.
Damals. Nach dem Spätfilm kam er und drang in sie ein. War irritiert, als er fertig war und sie weinte. Auf sein Drängen gestand sie ihm schließlich, dass er sie nicht befriedigte. Nahm all ihren Mut zusammen und bat, doch auf sie einzugehen. Er könnte ja davor oder danach, irgendwie, mit Hilfe eines Vibrators vielleicht… Mein Gott, sie hatte damit doch auch keine Erfahrung aber … Er unterbrach sie scharf: „Wenn dir so was lieber ist als ich!“. Verließ das Zimmer, begleitet von ihrem Aufschrei: „Wenn das deine ganze Reaktion ist, rührst du mich nie mehr an!“. Später ging sie in die Küche. Milch mit Honig hatte ihre Oma immer empfohlen. Sie sah ihn im Wohnzimmer am PC, trat hinter ihn. Er schaute sich Pornos an. Ein schüchternes „Lass mich mal …“. Bevor er wütend wurde, minimierte er noch schnell das Bild. Damals. Vor drei Jahren.
„Da bist du ja. Ich habe dieses blöde Abschleppauto nicht gekriegt.“
Sie zuckt zusammen. Urplötzlich steht er neben ihr. Der Vater ihres Kindes, der ViK.
„Ich kümmer mich drum“.
Er ist zufrieden. „Worauf wartest du?“
Sie geht neben ihm. Bis zur Ampel. Sucht Halt an dem kühlen Metall.
„Mir ist nicht gut. Hol schon mal das Auto“.
„Wie du willst“.
Er biegt ab in Richtung Parkhaus. Sie atmet tief durch.
„Grün!“
Eine männlich-warme Stimme. Der Eiskloß auf ihrer Brust macht Anstalten zu schmelzen, sie strafft ihren Körper. Ein Paar freundlich-interessierte Augen. Die Frühlingssonne kitzelt ihre Haut. Ein Lächeln steigt aus ihrem Schoß nach oben und findet freudige Resonanz. Schelmische Augen, mit Lachfältchen drum.
Gemeinsam mit ihm geht sie auf die andere Seite.

Letzte Aktualisierung: 16.02.2008 - 21.20 Uhr
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