Ganz schön bissig ...
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Mai 2008
Stinstedtblues
von Katharina Joanowitsch

Der Koffer war zu leicht, wie auch anders, hatte ich doch in blinder Hast wenige Dinge zusammengerafft. Nur gezielt nach den wenigen Stücken meines Taufsilbers gegriffen. Es klirrte zwischen dem Zeug, während ich mit wütendem Schritt Richtung Ortsausgang marschierte. Empfindungslos für den Schneeregen, den ein scharfer Wind, wie um mich zurückzutreiben, gegen mich blies. Ich ging, endgültig, um nie mehr wiederzukehren. Gerade hatte ich das Ortsschild passiert, den letzten Hof hinter mich gelassen, freies Feld ringsum, da ließ ich den Wuttränen freien Lauf. Ich heulte so laut, dass ich das herannahende Auto nicht bemerkte. Erst als es neben mir verlangsamte und jemand aus dem herunter gekurbelten Fenster mich ansprach, klappte ich ertappt und beschämt den Mund zu, wischte mir mit dem Schal über die Augen. Der Wagen hielt.
„He, was ist los? Willst du mitfahren?“
Ich nickte bloß. Nils Bardenhagens dicker Krauskopf machte eine zum Beifahrersitz hinnickende Bewegung. Ich stieg erleichtert ein. Erst wenige hundert Meter unterwegs und schon schlotterte ich am ganzen Körper.
„Na, Ärger zu Haus?“ Nils ließ den Wagen aufjaulen und stöhnte: „Beneidenswert. Mich treibt diese ewige Harmonie bei uns davon. Wie sich alle überbieten im Nettsein. Alle gehen wie auf Zehenspitzen. Alles wie in Watte gepackt, bloß kein scharfes Wort. Widerlich!“
Unwillkürlich schaute ich auf Nils’ Beine, die ganz normal aussahen aber seit zwei Jahren zu nichts mehr zu gebrauchen waren, am wenigsten zum Gehen. Sein Golf war so umgebaut, dass er Gas, Bremse und Kupplung mit seinen Händen bedienen konnte. Ziemlich mutig – oder unbedacht? – nach so einem schweren Crash wieder am Steuer zu sitzen. Ich schnäuzte mich umständlich.
„Bin abgehauen.“
„Wie, abgehauen, was soll das heißen?“ Nils guckte kurz zu mir, betätigte den Blinker. Wir waren an der Abzweigung nach Lamstedt, links, oder Bederkesa, rechts, angekommen. Nils bog links ein.
„Mit so’nem ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 31.05.2008 - 21.09 Uhr
Dieser Text enthält 10236 Zeichen.

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