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Juli 2008
Nachtwache
von Michael Rapp

Leo Bartschneider pisste gegen den Eckpfosten eines Lagerhauses. So geht das schöne Bier dahin, dachte er, kratzte sich am Hintern und konnte nicht aufhören zu grinsen. Er hatte allen Grund, zufrieden zu sein. Käthchen, die Färberwitwe, hatte endlich eingesehen, dass es sich zu zweit besser auskommen ließ, und seinem Werben nachgegeben. Auf Leo wartete ein ganz neues Leben: ein warmes Bett am Morgen, eine ansehnliche und angesehene Frau – Käthchen war bereits neunundzwanzig, aber immer noch attraktiv –, und auch die Zeiten kalter Küche waren vorbei: Eintopf und Pfannkuchen statt Butterbrot und saurer Milch.
Leo zog die Hose hoch, hob die Laterne auf und griff gerade nach der Helmbarte, die neben ihm an der Mauer lehnte, als jemand um die Ecke bog. „Halt! Wer geht da?“, donnerte er. Die Leute sollten ruhig hören, dass er seine Pflicht gewissenhaft erfüllte.
„Ich bin's“, sagte eine Frau und trat ins Licht. Sie war dürr und hatte dunkles Haar, das auf ein einfaches Gewand herabhing. Eine lange Nase dominierte ihr Gesicht, unter der die schmalen Lippen verschwanden.
„Ah, Groschenberta“, sagte Leo. „Noch so spät auf der Pirsch? Bisher keinen Narren an die Angel bekommen? Sind die Fehlsichtigen alle aus der Stadt?“
Die Hure grinste. „Na komm.“ Sie hob den Saum des Gewandes, bis ihre weißen Schenkel sichtbar wurden.
„Verschwinde!“, herrschte Leo sie an und drohte mit dem Schaft seiner Waffe.
Der Stoff fiel, und Bertas Gesicht zeigte Enttäuschung. Kein Wunder, er hatte sie im letzten Jahr zu gut angefüttert. „Wird der Herr auf einmal wählerisch?“, brummte sie. „Ich dachte mir, du könntest Gesellschaft brauchen.“
„Ich hab jetzt was Besseres ... viel Besseres.“
Einen Moment lang starrte sie ihn an, dann flüsterte sie verführerisch: „Du hast ein Liebchen? Na und? Bist du etwa nicht Manns genug für zwei Frauen? Oder kommt sie hierher in die Kälte, um dich aufzuwärmen?“
Das Argument und Berta ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 31.07.2008 - 22.46 Uhr
Dieser Text enthält 8229 Zeichen.

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