Bitte lächeln!
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Thema: Affäre | September 2008
Just Talk
von Carolin Frey

„Zweihundert, dass ich sie bis Ende nächsten Monats von vorne bis hinten ausprobieren konnte.“
„Never! Nie im Leben!"
„Das heißt, du schlägst ein, oder wie?"
„Zweihundert! – Du hast sie nicht mehr alle."
„Mann, Lars. Zweihundert, das sind doch Peanuts. Entweder du glaubst, dass ich sie rumkriege – dann haben wir keine Wette – oder du glaubst es nicht, dann verdienst du dir selbst ’nen netten Abend. – Vielleicht."
„Und warum sollte sie ausgerechnet mit dir in den Kasten hüpfen?"
„Weil ich von den dreihundert Säcken, die hier rumrennen, der einzige Head-Turner bin, deshalb, mein Bester. … Und wenn ich's mir recht überlege, auch der Einzige, der genug Mumm hat, es zu versuchen."
„… Was für 'nen geilen Arsch die hat. Und – Himmel! – ihre Titten erst. Wow. … Ist dir schon mal aufgefallen, wie gut sie riecht?"
„Sicher. – Ich finde sie so heiß, dass mir fast einer abgeht, wenn sie nur neben mir steht. Ich werde sie aufschlecken, vom kleinen Zeh angefangen, bis ganz nach oben. … Also? Was ist jetzt?"
„Blond hin oder her, ich halte deine bescheuerte Wette."
„Das hat nichts mit Blond zu tun."
„Sondern?"
„Mit Lust."
„Hendrik, der Herr der Schenkel."
„Nein, ehrlich. Blond hin oder her, wenn sie mit mir ins Bett geht, dann weil sie Lust dazu hat und nicht weil ich sie vollquatsche."
„Soso. Du willst mir also erzählen, dass du nicht aufs Phrasendreschen zurückgreifen wirst, um sie dir wohlgesonnen zu stimmen, versteh ich dich da richtig? – Du meinst, du stellst dich beim Sommerfest einfach hin, drückst ihr 'nen Caipi in die Hand und sagst: ‚Mann, Kathy, ich bin ober scharf auf dich', oder wie?"
„Exaktamundo. … Warum lachst du?"
„… Weil das einfach zu schön ist. Ich stell mir das grad so vor. – Und am Montag dann in der News-Mail: 'Dr. Hendrik Stetten, unser Senior auf dem Partnertrack, wurde Freitagabend Opfer einer handfesten Ohrfeige'. – Also, wenn das nicht lustig ist …"
„Komm, Lars, lass uns ein bisschen zocken: Fünfhundert, dass sie mit zu mir kommt, obwohl ich ihr von unserer Wette erzähle. – Voraussetzung: Es bleibt unter uns dreien. Kein Wort zu jemand anderem."
„Das ist nicht dein Ernst."
„Doch."
„Und wie willst du mir beweisen, dass du's ihr gesagt hast?"
„Nun … Es wäre wohl am Besten, wenn sie es dir selbst sagen würde, oder?"
„Vergiss es."
„Schlag ein."
„Verarsch jemand anderen."
„Weichei."
„Nee, ich bin nur nicht total irr: Wenn sie mitgeht, dann kennt ihr euch von früher, oder du hast irgendeinen anderen Beschiss vor."
„Hey, Juristenehrenwort: Kein Beschiss; ich schwör's."
„Fffhh! Juristenehrenwort."
„Schlag schon ein. … Das wird sehr interessant."


„Hi."
„Hi."
„Ich wusste gar nicht, dass man mit Ihnen so gut schweigen kann, Herr Stetten."
„Ich auch nicht. Aber ich wäge gerade verschiedene Versionen ab, wie ich mich am Geschicktesten um Kopf und Kragen reden kann."
„Wirklich? – Geschäftlich?"
„Im weitesten Sinne."
„Und im engeren? … Das scheint ja eine sehr issue-haltige Sache zu sein."
„You bet."
„Sie spannen mich schrecklich auf die Folter. Womit hat es etwas zu tun? Rosenheim? Himmelfahrt? DWA Bank?"
„Nein, ganz kalt. – Kommen Sie, ich flüstere es Ihnen zu."
„… Wenn das ein Scherz ist, dann ist es ein echt schlechter."
„Nope. Kein Scherz."
„Ich glaube, ich gehe jetzt besser zur Bar und –"
„Schsch. Nicht."


„Ich kann dir auch nicht sagen, was jetzt werden wird. … Ja, nein. Ich weiß es nicht. … Das fragst du mich jetzt schon zum dritten Mal! – Glaub's mir halt. …Ja, klar sieht er gut aus. Er sieht sehr gut aus. Aber das ist es nicht. Es ist … es ist … Ach, ich weiß auch nicht. Er ist es. Ich glaube, er könnte viel weniger attraktiv aussehen und es würde mir nicht anders gehen. Es ist irgendwie seine Art. So gelassen. Immer so sicher. Ich fand ihn sofort anziehend, immer hatte ich das Gefühl, ich würde gerne die Distanz zwischen uns verringern, als müsste ich ihn unbedingt berühren. … Nein, er hat dann gar nichts mehr gesagt. Er hat einfach meine Hand genommen und unsere Finger haben sich ineinander verschränkt und – … So etwas habe ich noch nie gefühlt. Alles andere war in diesem Augenblick so egal, so egal, dass kannst du dir gar nicht vorstellen. … Klar, hab ich das gemacht. Ich hab gesagt: ‚Guten Abend, Herr Schwertheim. Übrigens …’ Der hat mich vielleicht angesehen, Wahnsinn! … War nicht nötig, wir sind ja zusammen weggegangen. … Hendrik, er – ich weiß auch nicht. Man merkt einfach, dass er schon viele Frauen … Ja. Und so küsst er auch. … Heute? – Er war eigentlich ganz normal. Nur sehr vorsichtig. – Ich hab nicht das Gefühl, er würde mich irgendwie – nun, du weißt schon: abstempeln. … Wir sind beim Du, aber sonst, keine Ahnung. … Ja, würde ich. Jederzeit. …“


„Hi.“
„Hi. Darf ich reinkommen?“
„Klar.“
„Hast du was dagegen, wenn ich die Tür zumache?“
„Nein.“
„Ich wollte nur – na ja, mich vergewissern, dass alles okay mit dir ist. … Weißt du, die Sache –“
„Du musst mir nichts erklären. Schon in Ordnung.“
„Ich muss nicht, aber ich will. – Ich hab – komm mal her … Ja, genau: diesen Geschmack auf der Zunge. Du schmeckst nach Aprikose und Vanille. …“
„Hendrik?“
„Hhm?“
„Sag’s einfach. Ich hab damit kein Problem. Ich will nur nicht …“
„Was? … Dass es zu ernst wird?“
„Eh-hm.“
„Ich fürchte … Nicht, hör nicht auf. … Was machst du heute Abend?“


„Du alter Sack! – Das gibt’s doch nicht!“
„Was denn?“
„Du hast sie abgeschleppt! – Du bist so ein …“
„Ja?“
„Oh, Mann. … Nur ein Mal, meine Zunge über ihre Nippel gleiten lassen. Nur ein Mal … Oh, Mann.“
„Du wiederholst dich.“
„Hendrik, sei ein Freund und sag mir, dass sie so oberflächlich, geistlos und langweilig ist, wie wir immer dachten und dass sie nicht halb so genial vögelt, wie ihr Hintern verspricht. … – Du bist echt ’n Arsch.“

Letzte Aktualisierung: 01.09.2008 - 21.20 Uhr
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