Madrigal für einen Mörder
Madrigal für einen Mörder
Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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Dezember 2008
Eine zündende Idee
von Werner Vogel

„Der Teufel schläft nicht! Wach endlich auf, du Faulpelz! Die Arbeit wartet!“, zeterte die alte Dame penetrant. Luzifer fuhr mit einem Schwefelrülpser aus seinem schönsten Traum hoch. Er war eben wieder mitten im Zweiten Weltkrieg gewesen. Umso niederschmetternder wurde ihm augenblicklich die banale Realität des Jahres 1981 bewusst. „Schon gut, Oma“, murmelte er beschwichtigend, während er sich aufrichtete, wohl wissend, wie Recht seine Großmutter doch hatte. Es musste endlich etwas Radikales unternommen werden.

„Nein, gar nicht gut! Nichts ist gut! Gar nichts! Alles ist schief gegangen in den letzten Jahren! Vietnam vorschnell beendet, Demokratie und Bürgerrechte überall im Vormarsch, ja selbst die Unterdrückung der Frau und der gute alte Rassismus klappen nicht mehr ganz so reibungslos, wie sie eigentlich sollten!“, kreischte die runzelige Urahnin des Bösen hysterisch und stampfte dabei zornig mit dem Ziegenhuf gegen den unter ihr wogenden Teppich aus gepeinigten Seelen, die sofort pflichtbewusst aufstöhnten, da sie ja wussten, dass der Tyrannin Unterwürfigkeit gefiel. Bei solch guter Führung konnte man einige Jahrtausende Fegefeuer schon einmal erlassen bekommen. Und was gab es schließlich Erstrebenswerteres, als die Bude möglichst schnell verlassen zu können und beim unaufhaltsamen Aufstieg nach oben, bei der Karriere als unkündbar Begnadigter also, noch den Neid der anderen armen Seelen spüren zu dürfen?

„Zieh nicht alles in die Sauberkeit, Omi! Bleib doch bitte unfair! Was ist mit Kennedy, mit Marilyn, mit James Dean? Na und neulich erst mein Coup mit John Lennon, der war doch auch nicht von schlechten Eltern! Und die Atombombe, ha, die Atombombe?“, versuchte Satanas halbherzig einzulenken. Seine Großmutter spie erregt eine giftgrüne Salmiaklösung und ihren letzten verfaulten Schneidezahn aus und brüllte: „Kennedy, Monroe, Lennon, Dean – lachhafte Kinkerlitzchen, kindische Peanuts, unbedeutende Einzelschicksale ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 01.01.2009 - 20.18 Uhr
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