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August 2009
Schreiblust
von Klaus Eylmann

Schreiben: Geschichten, deren aneinander gereihte Wörter eine Resonanz erzeugen. Ich weiß, ich kann es, war doch mein letzter Blog-Eintrag genial. Und das, was andere mit einem Buch ausdrücken, kommt bei mir mit einer Twitter Message einher. Doch die Ablenkungen im Internet... Ich zermartere mein Gehirn auf der Suche nach einem abgeschirmten Ort, an dem ich meiner Passion nachgehen könnte.

Ich sitze in meinem Wohnzimmer, meinen Kopf in beide Hände gestützt, meinen Blick schweigend auf die Frau am Boden gerichtet. Sie sagt auch nichts. Sie ist tot. Wundersame Waffen, diese Hände. Ich drehe sie vor meinen Augen hin und her. Sollte die Polizei anrufen; im Gefängnis hätte ich genügend Muße. Doch was ist mit den Zellen? Haben die ADSL? Oder zumindest WiFi? Geben die mir einen Laptop? Es gibt doch so viele Frauen im Internet, die nach meiner Zuwendung verlangen. Diese vor mir zum Beispiel war auch so eine.

Mit meinem Handkoffer schleppe ich am nächsten Tag Mauersteine in die Wohnung. Zement muss her, eine Kühltruhe. Mauern, verputzen, streichen, tapezieren.

Geschafft. Die Frau hat ihre letzte Ruhe gefunden. Mir fällt Edgar Allan Poe ein und ich drücke ein Ohr gegen die Wand. Ihr Herz klopft nicht. Ich brauche eine größere Wohnung.

Ein altes Paar sieht sich diese an. „Klein, aber gemütlich“, meint die Frau. „Die nehmen wir.“

Ich blicke auf die Straße hinab. Es regnet. Eine Frau stöckelt an den Geschäften vorbei. Ein paar Straßen weiter wartet mein neues Heim. Ich gebe mir eine letzte Chance. Das Gefängnis kann warten.

Letzte Aktualisierung: 16.08.2009 - 22.07 Uhr
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