Der Tod aus der Teekiste
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"Viele Autoren können schreiben, aber nur wenige können originell schreiben. Wir präsentieren Ihnen die Stecknadeln aus dem Heuhaufen."
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Oktober 2009
Wie die Männer auf der Erde ausstarben
von Michael Pick

Das braune Kleid war neu, es betonte meine schmalen Schultern. Hob sich kaum von dem Blätterteppich ab, der auf dem Waldboden ausgebreitet war. Es war mein bestes Kleid und ich hatte das Gefühl, ich würde es bei dieser Gelegenheit ruinieren.

Mark trug Jeans und ging zwei Schritte vor mir. Sein Pfeifen nervte, oder war es die Enttäuschung über den bisherigen Verlauf des Abends? Ich hatte mich in der Entfernung von zehn Schritten in ihn verliebt und als wir uns heute näher kamen, erkannte ich meinen Fehler. Baumstarke Muskeln trugen seinen Kopf wie einen Ballon. Der Schädel war so leer, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn er in sich zusammengefallen wäre. Über seiner rechten Schulter trug er eine doppelläufige Schrotflinte.

Zu einem romantischen Abend, bei Mondschein und Einsamkeit hatte er mich eingeladen. Stille, allenfalls den Ruf einer Eule hatte er mir versprochen und spätestens hier hätte ich hellhörig werden müssen. Es war mir nicht einen Augenblick in den Sinn gekommen, dass er mich auf einen Hochsitz schleppen würde.

Überraschung wich Entsetzen und zu dem Zeitpunkt war die Hälfte des Weges bereits zurückgelegt. Ich wollte schreien, doch als hätte Mark es geahnt, bedeutete er mir mit einem Finger auf seinen Lippen zu schweigen.

So saß ich eine Viertelstunde später neben ihm auf einer splittrigen Holzbank in drei Metern Höhe und der Mond spiegelte sich auf den blanken Läufen seiner Flinte. Ich fand es beruhigend, dass er kein Wort sprach. So blieb ich in meinen Gedanken ungestört, in denen es vor allem darum ging, in Zukunft einen ähnlichen Fehler zu vermeiden.

Wir saßen nebeneinander, um uns Mücken und Schnaken und nicht ein Glühwürmchen; dachten an tote Tiere und Lebensfehler, als ein greller Lichtfleck unsere Augen blendete.

Zuerst glaubte ich, jemand hätte sein Auto leise auf die Wiese geschoben und das Abblendlicht eingeschaltet. Aber warum sollte jemand so etwas tun, auch wenn mir an diesem Abend nicht ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 01.11.2009 - 14.04 Uhr
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