Honigfalter
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November 2009
Darf ich.....?
von Eva Fischer

- Darf ich mich zu Ihnen gesellen?
- Kennen wir uns?
- Nein.
- Warum fragen Sie, wenn Sie die Antwort gar nicht abwarten?
- Ich wollte höflich sein.
- Was wollen Sie wirklich?
- Ich möchte mit Ihnen ein Gespräch anfangen. Sie machen den Eindruck, als ob Sie sich langweilen.
- Das ist doch absurd. Wer sagt Ihnen, dass ich mich langweile? Für wen halten Sie sich eigentlich?
- Für wen halten SIE mich?
- Das ist keine Antwort. Aber, wenn Sie es schon wissen wollen. Ich halte Sie für einen ziemlich dreisten Kerl.
- Na, sehen Sie. Das ist doch schon ein Anfang.
- Ein Anfang wofür?
- Für ein Gespräch. Also, reden Sie weiter!
- Wer sagt Ihnen, dass ich mit Ihnen reden will?
- Sie tun es doch gerade.
- Ich kann auch schweigen.
- Ein guter Zuhörer schweigt.
- Demnach sind Sie kein guter Zuhörer.
- Madame, jetzt sind Sie ungerecht. Wie könnte ich Ihnen antworten, wenn ich Ihnen nicht zuhörte.
- Sie sind ganz schön penetrant.
- Ist das ein Kompliment?
- Ich weiß nicht. Vielleicht. Brauchen Sie Komplimente zur Ermutigung?
- Komplimente sind wie Zucker im Kaffee, aber ich bevorzuge meinen Kaffee ohne Zucker.
- Und was ist für Sie der Kaffee?
- Das Wissen, dass ich zu Großem fähig bin.
- Das nenne ich männliche Bescheidenheit.
- Madame, Sie haben eine Kleinigkeit vergessen. Ich brauche SIE, um Großes zu schaffen.
- Warum brauchen Sie gerade mich? Es gibt Millionen wie mich.
- Sie haben die perfekte Rundung.
- Die haben Millionen andere auch.
- Dann bleibt es ein Geheimnis, aber ich fühle mich von Ihnen angezogen.
- Was wollen Sie wirklich?
- Ich möchte in Sie eindringen. Ihre weibliche Intuition hat es Ihnen ja bereits verraten.
- Und was könnten wir gemeinsam Großes schaffen?
- Den Menschen.
- Das nennen Sie großartig?
- Alles ist relativ, wie ein gewisser Einstein bereits herausfand. Er war ein berühmter Wissenschaftler.
- Werden wir einen Einstein schaffen?
- Jeder Mensch ist einmalig, aber wir haben unbegrenzte Möglichkeiten. Das macht das Ganze doch so spannend.
- Wird es auch lustvoll sein?
- Bestimmt.
- Ich gestehe, Sie besitzen nicht nur Penetranz, sondern auch Ãœberzeugungskraft. Eine letzte Frage, bevor ich mich auf Sie einlasse. Wer sind Sie wirklich?
- Wollen Sie jetzt philosophieren? Aber bitte. Wir sind
der Ursprung allen Seins: Sie sind eine Eizelle und ich ein Spermium.
- Und warum können wir dann miteinander sprechen?
- Weil alles, was in Zukunft sein wird, schon jetzt in uns angelegt ist.
- Madame, nun haben wir genug geplaudert. Der einmalige, unwiderrufliche Augenblick ist gekommen. Wir lieben, um zu sterben.
- Moment, davon haben Sie bisher nichts gesagt.
- Ich dachte, Sie wären aufgeklärt.

Letzte Aktualisierung: 07.11.2009 - 13.57 Uhr
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