Das alte Buch Mamsell
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Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Dezember 2009
Einsch, tschwei ... jetsch!
von Robert Pfeffer

Aribert von Quellstein ging in Position. Seine von Spinnweben durchsetzten Hände hoben sich wie von einer Marionettenschnur gezogen.
„Mein Führungsgelenk bräuchte dringend etwas Öl“, flüsterte er fluchend in die Dunkelheit.
„Heulsuse“, stichelte Benni Windbeutel auf dem Weg in seine Ausgangsposition. „Du memmenhafter Halbgeist!“ Er wusste, dass Aribert nicht gleich würde antworten können. Wagen zwölf nahte.
Der ehemals Adlige schoss hinaus ins Licht, bis er gegen die Sperre seiner Schiene knallte und in der für ihn gewohnten Schieflage die Axt in seinem Kopf nachfederte. Er war bereit für seine Arbeit und brüllte aus Leibeskräften: „Ich hab auf dich gewartet“. Der Satz erklang, wie immer, im wilden Ritt über alle Tonleitern und verfehlte seine Wirkung nicht. Dem Schrei folgte unmittelbar ein zweiter, diesmal aus dem vorbeirauschenden Gefährt.
„Wir haben hier noch eine Weile auszuhalten, Benni, da ist gute Pflege wichtig. Und hör die Stichelei auf. Find dich damit ab, dass du erst am Anfang stehst. Bis man an Jagomirs Tafel sitzt dauert‘s halt!“
Seit drei Jahren taten sie auf ‚Luzifers Gruselbahn‘ ihre Pflicht. Ein läppisches Prozent des Geisterpraktikums. Aribert hatte zu Lebzeiten blöderweise die Existenz von Gespenstern geleugnet. Der Chef der Unterwelt ersetzte ihm dafür auf dem Sterbebett vor einem Jahrhundert den Lebenshauch durch den Fluch, selbst ein Geist zu sein. Die Gruselkabinette dieser Welt waren und sind voll von Kreaturen, die einmal denselben Fehler gemacht haben.
„Ich hab keine Lust mehr auf den Blödsinn hier. Schon bald sitze ich beim grausamen Jago am Tisch“, zischte Benni. „Morgen Abend wird er mich freudestrahlend aufnehmen und ich bin den miesen Job los!“
Seine Augenhöhlen begannen zu glühen. Im weiten Bogen zog er die Sense nach hinten und holte Schwung.
„Ich glaube, du hast nur eine Stinkwut auf deinen unpassenden Namen und deine Klamotten. Verstehe ich aber nicht! Sei froh, das ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Geschichte gehört zu den Siegergeschichten und erscheint in unserer Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns nicht selbst Konkurrenz machen möchten, indem wir die Geschichte ebenfalls hier komplett veröffentlichen.

Vielen Dank!

Andreas Schröter

Letzte Aktualisierung: 01.01.2010 - 12.09 Uhr
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