Das alte Buch Mamsell
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Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
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Agnumamad | Mrz 2010
Wunschvermögen
von Bernd Kleber

„Was?“
„...“
„Ja, Agnumamad heißt das neue Thema. Nun? Was fällt dir dazu ein ... wie bitte? Hirnrissig? Das glaub ich nicht. Ich meine das ernst. Hast du nicht gesagt, du würdest dich für meine Geschichten interessieren?“
„...“
„Agnumamad. A-G-N-U-M-A-M-A-D”
„…“
„Brauchste nicht. Hab schon gegoogelt, kommt die Schreibaufgabe, also das Thema und eine Geschichte aus einem der Vormonate als Ergebnis.“
„...“
„Nein, das Thema war noch nie ...
Warte doch mal,“
„...“
„Jaha“
„...“
„Damamunga gab es mal ...“
„...“
„Ich leg auf!“
„...“
„Doch!“
„...“
„Du hörst ja gar nicht zu!“
„...“
„Nein, kenn den Typ nicht, der hat jedenfalls Damamunga gespiegelt und so eine Zauberformel draus gemacht.“
„...“
„Ja, wie ,Abrakadabra´“
„...“
„Nein, ich will kein Fantasy-Epos schreiben“
„...“
„Nein, auch kein Märchen.“
„...“
„Was Mystisches? Okay.“
„...“
„Muss doch nicht gleich Fantasy werden ...“
„...“
„Also, was nun? Ich muss den Text jetzt abgeben, wenn ich dabei sein will. Was fiel dir spontan ein?“
„...“
„Sprachfehler? Afrika?“
„...“
„Ja, Rhythmus und Afrika, Naturvölker hatten wir bei Damamunga sehr viel ...“
„...“
„Okay jetzt leg ich auf, ich kann doch keinen Porno da abgeben, dann zerreißen die mich in der Luft.
Da gibt es welche, die höre ich schon förmlich, also lese ich, meine ich ...“
„...“
„Ja, da muss ich lachen, muss immer lachen, wenn es ernst wird.“
„...“
„Das Lachen ist in dieser Situation eine Verhaltensweise, die Verlegenheit zu deckeln.“
„...“
„Agnumamad soll ich dreimal in den Raum rufen? Und dann?“
„...“
„Okay. Tschüss, bis später! Ich schick´ dir den fertigen Text, grüß schön!“

Er legt auf. Dreht sich und ruft:

“Agnumamad Agnumamad Agnumamad !”

Es macht „Plopp” und ein kleiner dicker Brummer schwirrt vor seiner Nase. Er holt aus, schlägt mit einer wischenden Bewegung zu. Da keift eine Stimme direkt an seinem Ohr, piepsend wie die von einem Zeichentrickhörnchen.

„Bist du verrückt geworden? Wie kannst du es wagen, nach mir zu schlagen?
Hallo? Ich bin eine Wunschfee.“


„Wie bitte?“

Eine winziges Insekt mit weiblich anmutenden Rundungen schwebt vor seinen Augen. Das Wesen sieht aus wie die Kreuzung aus einer populären Biene und bekannter Zeichentrickfee. Das zartblaue Schleiergewand flattert um üppige Hüften. Aus wabbeligen Wangen keucht die Kleine, während sie heftig mit den Flügeln schwirrt, was das Brummen verursacht. Offensichtlich hat die keuchende Dame Schwierigkeiten, die Flughöhe zu halten. Körpergewicht und Flügelauftrieb scheinen nicht mehr im geeigneten physikalischen Verhältnis zu liegen.

„Na, ich bin Agnumamad, auch Agnuschda genannt.
Du hast drei Wünsche frei. Aber …“


„Wie jetzt? Aber? Das gibst es doch nicht, willst Du nun Wünsche erfüllen oder was? Wieso: ,Aber`?“

„Lass mich doch ausreden. Es gibt ein Aber! Nämlich: Folgende Spielregeln. Ich kann Wünsche erfüllen, aber nicht hexen. Für Weltfrieden seid ihr Menschen zuständig, einen Schatz wie Alberich habe ich nicht, also Reichtum geht nicht und auch keine unendliche Wunschfähigkeit. Drei kleine Wünsche … Punkt. Nun mach´ schon!“

„Drei? Ich weiß keinen Einzigen so unvorbereitet.“

„Also, ich zähl bis drei …“

„Ha ha sehr lustig! Drei …“

„Ich gebe dir ein paar Minuten. Obwohl, da rufen noch mehr nach mir, als würde mein Name irgendwo aushängen. Ewig haben wir nicht Zeit, du Aggro!“

„Also ich wünsche mir …“

„Ja?“

„Hm ...“

„Wie wär´ es mit einem Riesengemächt? Wird häufig gewünscht.“

„Lass mal gut sein, bin zufrieden. Man nennt mich auch Bahnschwellenträger, hoho ... Moment! Ich muss mal telefonieren.“

„Was wird das denn? Der Telefonjoker?“

„Hi, ja, ich schon wieder ...“
„...“
„Hör doch mal kurz, muss ganz schnell gehen ...“
„...“
„Meine Güte, hör doch mal zu, ist doch egal, nimm den Topf runter, das ist hier echt wichtig!“
„...“
„Will ich dir doch grad´ erzählen, nur zuhören müsstest du!“
„...“
„Ich leg auf!“
„...“
„Ja doch, du bist ein Idiot!, ich leg auf ...“
„...“
„Nein wirklich, also dann: Hier ist eine Fee erschienen!“
„...“
„Mensch nee, in echt, hör auf zu lachen.“
„...“
„Haaaaalllooooooo!“
„...“
„Ja! ´Ne Fee. ... Nee, klein und fett!“

„Klein und fett? Bei dir piept es wohl! Typisch XY- Chromosome!“

Nach dem Schwingen ihres glitzernden Stabes geht ein stechender heißer Sternenregen auf den Telefonierenden nieder.

„...“
„Aua, verdammt ... Ja in echt!“
„...“
„Du hast doch gesagt, ich soll dreimal dieses ,Agnumamad´ rufen!“
„...“
„Ja. Danach erschien sie.“
„...“
„ La, la, la, la, la … nein!”
„...“
„Drei Wünsche!“
„...“
„Ja, wie im Märchen.“
„...“
„Ich-schrei-be-kein-Mär-chen-in-die-sem-Mo-nat.“
„...“
„Das ist doch das Problem, was soll ich mir nun wünschen? Sag schnell ...“

“Das muss ein Volltrottel am anderen Ende sein. Nun sag schon oder ich mach dir noch mal den Sterntalerregen!“

„...“
„Nein, ich habe nichts geraucht.“
„...“
„Auch nichts getrunken!“
„...“
„Sag doch mal.“

„Ey du Flegel, ich warte, huhuuuu !“

„Sie drängelt schon!“
„...“
„Reichtum geht nicht!“
„...“
„Weltfrieden sollen wir selbst uns drum kümmern ... meint sie ... die Fee ... ja, wir Menschen!“
„...“
„Nein, kein Dauerwünschen, geht nicht.“
„...“
„Weißt du, ich wünschte, ich hätte dich vorhin gar nicht erst angerufen ...“

Pling!



©Bernd Kleber

Letzte Aktualisierung: 23.03.2010 - 00.15 Uhr
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