Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespürt.
„Ich muss fort.“ Seine Sporen klirrten, als er sich abwandte und die Stufen der Veranda herunterschritt. Er löste die Zügel vom Holzbalken und schwang sich auf das hochgewachsene Tier, das zur Begrüßung kurz schnaubte und ein paar Schritte auf der Stelle tänzelte, bis er fest im Sattel saß. Der Winchester-Kolben ragte griffbereit neben dem glänzend gewetzten Sattelknauf hervor. Locker hielt er mit der einen Hand die Zügel, gab mit den Oberschenkeln und Fersen kaum merkbare Zeichen. Der Sheriffstern blinkte noch einmal in der Sonne auf; Ross und Reiter entfernten sich im Trab.
Sie stand in der Türöffnung, bis sie nur noch einen flimmernden Punkt am Horizont sehen konnte. In dem gelb-orangegefärbten Himmel erschien der Schriftzug „The End“.
Das Auge konnte die Worte noch sehen, als längst abgeblendet war. Und wer genau hinhörte, vernahm im Getrappel und Gescharre der aus dem Kino hinausströmenden Menge das energische Schließen der Blockhaustür, die entschlossenen Schritte der Frau und das zufriedene Brabbeln eines kleinen Kindes. Sie würde das Leben für sich und ihr Kind allein meistern.
Wie immer.
Letzte Aktualisierung: 27.04.2010 - 21.18 Uhr Dieser Text enthält 1137 Zeichen.