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Urlaub | August 2010

Draußen ist Warmheit
von Werner Wanitschek

Draußen ist Warmheit. Obwohl Sommer ist. Das hat jetzt nichts direkt mit dem Winter zu tun – ich mein die Hitz! Der Sommer scho, der hat ganz gewaltig was mit demselben zu tun. Ist doch a Jahreszeit. Und die Jahreszeiten die stecken doch alle allweil unter einer Bettdeck’n – besonders der Winter wäre hier als oberster Sturmführer zu nennen. Der grimmige Gesell! Und dann und dann! Ja hernach kimmt gleich der Herbst, der Ludrian! So neblig zu sein! Na schauns her – oder hörns weg – des is do ka Art net! Sind Sie etwa – neblig? Oder i? Na, i bin klar wie d’ Sonn. Und dann der Frühling. Immer so hoch gelobt von dem gesamten Dichterpack. Die mein a alleweil, sie wüßten übers Wetter b’scheid. Nix wissens. Garnix. Und zwar überhaupt nichts! Ja wie kommt denn so ein Frühling mittlerweil daher! Kalt, der Teufel könnts net wärmer ham in seim Loch! Und sowas nennt sich Blüten-Saison! Blüten-ha, das i net lach. Stilblütensaison wär angebrachter. Komm lieber Mai und mache! Entweder is er z’haaß oder z’kolt – d’r Mai. Bleibt der Sommer als letzte Hoffnung von der ganzen Bande. Das soll ja so die höhere Saison sein. Wo alles reift und pfeift. Reifen tun die Maderln und pfeifen tun die Raderln. Und dann abi ins Kornfeld! Gell? Von Sommer keine Spur! I mecht mein Sommer habm. So, da hemmers all! Mit leere Händ stegne mir do! Kornkammer! Dos i net loch! I bin do ka Homster net. Ollso wos bleibts uns von die ganzen Saisonen? A Schmarrn von Gedichten! Gedicht les’n soll wer wüll. I fahr an die Ka-ribik. Da hab i kan Ärger net mit dem ganz’n Firlefanz. Da spült des Meeres Woge mir immer Muscheln an den Strand. Na sehn’s: dichten kann i auch! So ein – schön gebundenes – Lyrikbändchen hob i do net neetig. Des Meeres Wogen spüln mir Muscheln an den Strand. Jo wos denn! Und die Maderln. Die gibts doch dort in Hüll und Füll. I fühls. Jo wos denn – i bin do a Dichter! Und die Muscheln dös is do die Metaphoorik – die Muschl’n dös san d’Madln – in Wirklichkeit, net. Also. Und des Meeres Wogen sans donn der Liebe Wogen – net, no olsdonn! Und er sogenannte Strand – ober wos sollmer da erst no frogn. Der Strand dos bin i in der Bodehos’n. Jo wos denn! Is do ollweil Hoch-saison dort. In die Karibik. – Ja wie bin i denn jetzt in die Karibik gekommen? Ha? Ach so d’Maderln. Na, s’Wetter! Die – Saisonen. No jo die Saisonen. No jo, wos wollns! Zum Wetter fallt am holt no am maast’n a, net. No olsdonn!

Letzte Aktualisierung: 06.08.2010 - 20.47 Uhr
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