2 Uhr. Leberzeit.
Das leere Blatt auf meinem Desktop glotzt mich an. Sieht mich todmüde, frierend und gefrustet – und gänzlich ohne Freude, immer noch.
Ich muss mich wehren, tippe trotzig FREUDE. Sorge dafür, dass sie sich breit macht, optisch wenigstens.
Nicht mal ‘ne grüne Prilblume im Hintergrund.
Vielleicht klappt’s mit der Freude wegen Weihnachten nicht. Nur Rumgehetze, keine Vorfreude Es fehlt sogar der weihnachtliche Duft diesmal.
Ich schreib jetzt einfach mal drauf los.
VORFREUDE: Nachfreude gibt es nicht. Freude bleibt Freude bis sie sich verflüchtigt.
SCHADENFREUDE: oft klammheimlich, angeblich wahre Freude
VATERFREUDEN: sieht Mann entgegen, auch für Mütter möglich aber die sind eher einfach schwanger
FREUDENTRÄNEN: Ergebnis emotionaler FREUDENSPRÜNGE
Die ganze Freude deprimiert mich eher. Weiter:
GAUMENFREUDEN: freut sich die Waage mit
FREUDENSPENDER: kann in mir kleine FREUDENSCHREIE auslösen. Macht er aus mir im Gegenzug ein FREUDENMÄDCHEN?
FREUDENTANZ: wenn die Freude überbordet, mit mir durchgeht, quer durch die ganze Wohnung
LEBENSFREUDE: lebenserhaltend und hochgradig ansteckend
Verhaltene Freude.
Vor Freude taumeln, überwältigt sein.
So viele Möglichkeiten sich zu freuen. Aber kein Götterfunke streift mich auch nur ansatzweise.
Jetzt mach aber mal einen Punkt. Kein Mensch zwingt dich zur Freude.
Mach dir ‘ne heiße Mich mit Honig und lass gut sein.
Heilfroh über mein Innerst-Ich freu ich mich jetzt auf eine Tasse süßer Wärme und verordne, zum Abschluss aller Freude, noch FROHE WEIHNACHTEN AN ALLE!
Letzte Aktualisierung: 21.12.2010 - 09.16 Uhr Dieser Text enthält 1560 Zeichen.