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Lust(ig) | Februar 2013

Eine tierisch ernste Angelegenheit!
von Glädja Skriva

Bereits seit Stunden arbeite ich an meinem Text wie ein Ochse, aber irgendwie ist der Wurm drin. Ich versuche davon zu erzählen wie einer, der mit seinem Untergebenen ein Hühnchen rupft, später selbst auf den Hund kommt, aber irgendwie treffe ich dabei nicht so richtig des Pudels Kern, obwohl ich beide Kampfhähne recht gut charakterisiert habe: Der eine, ein Lustmolch, mit einem Mund wie ein Breitmaulfrosch, ist ein scharfer Hund und, um den Protagonisten vielschichtig anzulegen, watschelt er wie eine Ente, obwohl er ein hohes Tier ist. Er macht stets den anderen, ein Fliegengewicht von einem Mann, zur Schnecke und beschimpft ihn wie ein Rohrspatz, weil dieser, wie ein fleißiges Bienchen, aber blind wie ein Maulwurf, auf eigene Kappe, ein Aktienpaket wie eine Katze im Sack kaufte, aber letztlich damit den Bock zum Gärtner machte. Grundsätzlich ein gut angelegter Konflikt, aber irgendwie merke ich, dass man damit doch keinen Hund hinter dem Ofen vorlocken kann. Das war alles schon einmal dagewesen.

Was nun?

Mist! Ob ich es mit Fantasy versuchen soll oder besser noch mit Horror, indem ich den Wolf im Schafspelz verstecke? Zu einem Horrortrip könnte es auch für einen jungen Kerl werden, wenn er mit einer alten Schnepfe verbandelt ist, die zwar eine Menge Kröten hat, aber auch eine gewaltige Meise, weshalb sie immer mit ihm herumzickt, wenn er nicht sofort sein Höschen ... Na, Sie wissen schon. In den Wäschekorb gibt. Und er deshalb lieber seinen Bären bei einer kessen Blondine steppen lässt. Einer Blondine eben. Mit einem Hirn wie ein Floh, aber dafür mit zwei süßen, rosa Igelnäschen. Verheiratet könnte die wiederum ganz klassisch sein, mit irgend so einem Hornochsen von Goldesel, den sie tüchtig wie eine Wollmilchsau melkt und dem sie als Dank dafür ein dickes, fettes Kuckucksei ins Nest legt. Aber da dieser Goldesel nichts anderes als Dukaten scheißen kann, merkt jener bald, dass, ui, dieser Fisch bis zum Himmel stinkt. Und dann hilft es noch nicht einmal, dass sie, mit klappernden Augendeckeln und zartester Stimme, sagt: „Oh, honey, ich bin doch dein Hase und weiß von nichts.“ Schließlich lässt er sich nicht zum Gehörnten machen und einen Bären aufbinden. Und so hetzt er die Pleitegeier auf sie, bis sie auf den Hund kommt. Dieses alte Schwein. Schließlich hatte er doch selbst zu gerne seinen Hamster bei ihr und anderen Hoppelhäschen bohnern lassen. Das allerdings ziemlich auf deren Kuhhaut ging.

Uah. Ich reibe mir die Augen. Schluss für heute mit diesem Affenzirkus. Ich habe Kohldampf und gehe erst einmal den Kühlschrank plündern. Ich könnte einen Ochsen abnagen. Und dann gehe ich zur Entspannung erst einmal eine Runde vögeln bis die shadows of grey mir wie Schwaden durch das Gehirn ziehen und ich nur noch mit dem Schwanz denken muss. Also gar nicht mehr. Wenn ich mein Hühnchen in der Pfanne an den Rand der Verrücktheit bringe, indem ich es blind in das fassen lasse, was die Pferde vor die Apotheke gekotzt haben und ich als Hahn mit stolz Geschwelltem dazu auf all diesem Mist krähe: „Es bleibt wie es immer ist.“

P.S./Glädja Skriva/Februar 2013/2.Version

Letzte Aktualisierung: 20.02.2013 - 21.53 Uhr
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