Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Sandammeer - die virtuelle Literaturzeitschrift im Februar 2003:
Was wäre der Mensch ohne Liebe? Jeder braucht sie, jedem ist sie schon begegnet, in der einen oder anderen Form. In dem vorliegenden Buch "Honigfalter" beschäftigen sich 26 Autorinnen und Autoren mit diesem Thema. Wer nun erwartet, dass sich in den Geschichten "Herz" auf "Schmerz" reimt und die Sentimentalität zwischen den Zeilen hervorquillt, der wird angenehm überrascht. In den Texten spiegeln sich die individuellen Sichtweisen der Schriftsteller wider, ihr unterschiedliches Alter, ihre Herkunft, ihre Erfahrungen. Sie handeln vom ersten Kuss, der verflossenen Jugendliebe, von Trennendem und Verbindendem, vom Tod des geliebten Partners, von Sehnsucht und Erfüllung. Sie sind nachdenklich, humorvoll, kritisch oder erotisch. Bei einer so facettenreichen Geschichtensammlung fällt es schwer, ein umfassendes Urteil abzugeben. Aber es kann gesagt werden, dass inhaltlich für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Die literarische Qualität ist zwar nicht bei allen Texten gleich hoch, doch alle sind flüssig und kurzweilig zu lesen. Fazit: "Honigfalter" wird wohl niemals von Marcel Reich-Ranicki besprochen werden, doch als unterhaltsame Lektüre für gemütliche Stunden in der Kuschelecke ist es durchaus zu empfehlen.
Andreas Schroeter (Hrsg.): Honigfalter - 26 Liebesgeschichten
Schreiblust-Verlag, Dortmund, Februar 2003.
240 Seiten, Taschenbuch. ISBN: 3-9808278-6-0
