Suhrkamp-Autoren stärken Verlegerin den Rücken
28.11.2006
Autoren des Frankfurter Suhrkamp Verlags haben sich in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zum Machtkampf in ihrem Haus geäußert - und ihrer Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz den Rücken gestärkt. In zum Teil engagierten Appellen nehmen u.a. Peter Handke, Katharina Hacker und Peter Sloterdijk Stellung zum Vorgehen der neuen Hamburger Minderheiteneigner Claus Grossner und Hans Barlach.
Peter Handke schreibt, dass "sicher keiner der ‘prominenten‘ Autoren des Verlags die neue Sachlage und, vor allem, die Art, wie diese zustande kam, begrüßt" habe. Vor allem "die Weise, in der da verkauft und gekauft wurde und in der danach von Seiten des Verkäufers wie auch des Käuferpaars aufgetreten wurde, ist Licht-, nein Finsterjahre entfernt von der Gewissenhaftigkeit eines ordentlichen Kaufmanns", meint Handke.
Der Philosoph Peter Sloterdijk wertet die Vorgänge bei Suhrkamp als "eine höhere Form von missgeleiteter Liebe zur Hochkultur". Katharina Hacker, Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2006, nennt es "absurd, Ulla Unseld-Berkéwicz Arbeit nicht anzuerkennen". Sie schreibt: "Mehr als je wünsche ich ihr, uns Autoren und den Mitarbeitern, dass bald wieder Konzentriertheit und Selbstdistanz die Verlagsarbeit bestimmen und der Witz, der so anders ist, als die verzweifelte Albernheit, zu der einen das Getöse um Grossner und Barlach treibt."
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