Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
„Das Gute sollten wir erstreben, das Böse aber meiden.“
Doch um das Böse zu vermeiden, muss man es zunächst
erkennen, untersuchen oder erleiden. Und wenn wir
dann davorstehen und es uns groß und unfassbar erscheint,
verkleinern wir es, drehen und wenden es, betrachten
es von allen Seiten, bis es endlich handhabbar
wird. Das tun wir, indem wir darüber reden oder schreiben.
Vielleicht ist das ein Teil des Geheimnisses, warum
uns gerade das Böse so fasziniert. Für einen Autor ist es
eine besondere Herausforderung. „Das Böse“ als Thema
ohne weitere Leitlinien zu vergeben, war selbst schon
eine böse Sache. Gerechterweise wurden wir auch dafür
bestraft. Mit einem wahren Ansturm von Ideen, die alle
gelesen werden mussten. Und belohnt wurden wir mit
35 spannenden oder nachdenklichen Geschichten aus
576 Beiträgen. Böse zu sein, lohnt sich nicht. Darüber zu
schreiben, kann eine dankbare Aufgabe sein. Über das
Böse etwas zu lesen, das vorher durch einen Autor eine
Gestalt gefunden hat, ist reinstes Abenteuer. Und nun
richtet selbst.