Mit Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft hofft Faye, dass in ihrer aufregenden Familie endlich Ruhe einkehrt und sie die Zeit mit Darian genießen kann – aber weit gefehlt! Die Ereignisse der Vergangenheit wollen sie nicht loslassen. Die ihr überaus verhassten Träume halten Faye in Atem und zwingen sie schließlich dazu, mit Darian und seinen Helfern nach New York zu reisen, um ihre dort ansässigen Verwandten zu besuchen. Doch auch Fayes Bruder Alistair ist ein Vampirjäger und alles andere als begeistert, als Faye mit ihrem Blut saugenden Mann vor der Tür steht. Seine Tochter Kim allerdings findet großen Gefallen am Jungvampir Steven. Das Chaos ist perfekt und Action absolut vorprogrammiert …
Rebecca Abrantes steigt nach »Schatten Blut« rasant in den zweiten Teil um den uralten Vampir Darian und die Jägerin Faye ein. Im ersten Teil durften die Leser und Leserinnen Zeugen der witzigen Beziehungskiste werden und mitfiebern, ob und wie sich die beiden am Ende doch noch kriegen würden. Im neuen Band sind sie ein festes Paar und Faye schwanger. Sie glaubt, dass ihr Mann von nichts weiß, der ist allerdings schon lange im Bilde. Die Ereignisse aus dem ersten Band werden angemessen aufgearbeitet, dieser sei aber dennoch allen Lesern und Leserinnen, die neu einsteigen wollen, unbedingt ans Herz gelegt! Auch nach einer längeren Lesepause kann man problemlos in die Handlung einsteigen. Sofort mittendrin, statt nur dabei, wartet der Roman am Anfang mit Turbulenzen auf, wird dann aber ruhiger. Die erste Romanhälfte gibt Faye und Darian Zeit, sich auf die für sie neue Situation einzustellen, während die zweite Hälfte gewohnt spannend und wild ist.
Durchweg gibt es wieder tolle Dialoge und lustige Handlungswendungen. Fayes Nichte Kim räumt mit fetzigen Teenie-Sprüchen das unfreiwillige Team aus Jägern und Vampiren auf und für Klischees des Genres ist so gut wie kein Platz! Rebecca Abrantes steht auch mit ihrem zweiten Vampirroman für aufregend andere Unterhaltung: Sie entwirft ungewöhnliche, meist sehr lustige Figuren wie etwa den Haushälter Darians, der sich durch überraschend gute Kampftechniken heraushebt, was man dem eher bieder scheinenden Mann nicht zutrauen würde. Die Dialoge sind meist bissig und von Witz durchzogen und hellen viele düstere Szenen ungemein auf.
Die Beziehung von Darian und Faye wird in »Blut Schatten« insgesamt auf ein weiteres, ernsteres Level gehoben. Durch die Schwangerschaft sind beide angehalten, sich mit einander und ihrer Partnerschaft als Ganzes auseinanderzusetzen. Dabei kommen sowohl Fans von Bettakrobatik als auch schrägen Szenen auf ihre Kosten. Genau das macht »Schatten Blut« und »Blut Schatten« aus: Sie sprechen ein weit gestreutes Publikum durch Themenvielfalt und Abwechslung an. Noch dicker als der Vorgänger kann der zweite Band dort besonders punkten. Längen sucht man vergebens und der Autorin gelingt es, selbst die langweiligsten Handlungsschritte ansprechend und witzig zu präsentieren. Ungewöhnliche Ideen sind dabei ein absolutes Muss und heben dieses Buch angenehm von der Menge ab.
Genauso viel Spaß wie beim Vorgänger! Allen, die »Schatten Blut« mochten, sei »Blut Schatten« unbedingt ans Herz gelegt.
