Die Buchbranche hat die Wirtschaftskrise bislang relativ unbeschadet überstanden. Dennoch gibt es wenig Anlass, sich beruhig und selbstzufrieden gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Für Joachim Unseld, den Vorsitzenden des Vorstands der AG Publikumsverlage, sind die Herausforderungen durch neue digitale Technologien sogar Anlass zu der Frage: „Fallen klassische Verlage künftig aus der Wertschöpfungskette?“
Für Unseld ist klar, dass Unternehmen wie Google, Apple und Amazon die Entwicklung bestimmen und in atemberaubendem Tempo vorantreiben. Offen ist, wie die Verlage auf die neuen Gegebenheiten reagieren.
Unseld räumte bei seiner Rede zum Auftakt der AG Publikumsverlage im Münchner Literaturhaus ein, keine Antworten zu haben, dafür viele Fragen: „Müssen nicht die Grundprinzipien des Urheberrechts neu definiert werden?“ „Sollen sich die Verlage gegen Google stemmen oder eher nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit suchen?“
Immerhin, die Entwicklung, so mutmaß Unseld, könnte gerade kleinen Verlagen zugute kommen, denn: „Wendigkeit wird wichtiger.“
„Wie wollen wir künftig unsere Kompetenz als Verleger definieren?“, hatte zuvor schon Börsenvereins-Vorsteher Gottfried Honnefelder gefragt. Und dazu aufgefordert: „Lassen wir die alten verlegerischen Grundsätze im neuen Markt nicht auf der Strecke.“
Quelle: Börsenblatt online
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