Futter für die Bestie
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Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten-
Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
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Hörbuchbranche krönt ihre Stars 12.03.2010
Als die Schauspieler Peter Simonischek und Gerd Voss den Hörbuchpreis in der Kategorie "Beste Information“ entgegennehmen, fehlen Moderator Jörg Thadeusz die Tränen der Rührung – "wie bei Sandra Bullock“. Tatsächlich geht der achten Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises der Glamour einer Oscar-Verleihung ab. Doch die Feier der Stimme hat andere Qualitäten.

Weniger als noch im letzten Jahr stehen auf der Verleihung im WDR Funkhaus Film- und Fernsehstars oder Hörversionen von erfolgreich verfilmten Stoffen im Vordergrund. Die Hörbuch- und Hörspielbranche hat ihre eigenen Stars und da gehört einer sicher zu: Andreas Fröhlich, den man trotz einiger Filmauftritte immer eher an der Stimme erkennen wird. Moderatorin Katrin Bauerfeind ist nach seiner Lesung aus Erlend Loes "Doppler“ ganz aus dem Häuschen: "Edward Norton! Sie sind Edward Norton!“, ruft sie ihm entgegen. Tatsächlich leiht Fröhlich dem Schauspieler genau wie etwa John Cusack seine deutsche Synchronstimme. Die größte Fanbasis hat er sich jedoch als Sprecher von Bob Andrews von "Die drei ???“ ersprochen. Ausgezeichnet wurde Fröhlich als "Bester Interpret“ für sein "großartiges Gespür für Erzählton und Rhythmus einer Geschichte“. Völlig zu Recht, wie sich bereits in einem kurzen gelesenen Ausschnitt aus dem tragikomischen Beststeller des Norwegers herausstellt.

Erstmals hat sich in diesem Jahr auch das "Hörbuch des Jahres“ der hr2-Hörbuchbestenliste der Verleihung angeschlossen. Ausgezeichnet wurde ein spezifisch literarisches Projekt: "Lyrikstimmen – Die Bibliothek der Poeten“. Das Herausgeber-Team aus Christiane Collorio, Peter Hamm, Harald Hartung und Michael Krüger hat dafür Originalaufnahmen der wichtigsten deutschen Dichter des 20. Jahrhunderts zusammengetragen. Eine jahrelange Wühlarbeit auch durch private Archiven war das, die sich gelohnt hat. Auf der Preisverleihung schallen plötzlich die Stimmen von Erich Kästner, Kurt Schwitters, Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl und anderen Schwergewichten der Lyrik durch den Raum – ein erhabener Moment. Zu den gehobenen Schätzen zählen etwa Thomas-Bernhard-Gedichte, "die er kurz nach der Lesung im Studio weggeworfen haben muss“, wie die Herausgeber berichten. Nur einer fehlt: Rilke. "Wenn sie also eine Rilke-Aufnahme im Keller haben, dann melden sie sich bitte“, scherzt Thadeusz in Richtung Publikum der im Radio und Fernsehen (3sat) übertragenen Veranstaltung.

Eine Lanze für das gesprochene Wort brechen auch Alexander Kluge und Karl Bruckmaier, die in der Kategorie "Beste Fiktion“ ausgezeichnet sind. Rundfunk-Redakteur Bruckmaier hat Kluges Mammutwerk "Chronik der Gefühle“ "neu komponiert und auditiv inszeniert“, wie die Jury lobt. Da wurde mehr als nur eingelesen, da wurde mit Einsatz von Musik, Geräuschen und Lesungsausschnitten neu inszeniert. Kluge gefällt’s: "Ich bin seit jeher ein Anhänger des Prinzips Mündlichkeit“, sagt der mit dem Rundfunk ausgewachsene Intellektuelle. Und Bruckmaier glaubt: "Das Hörspiel ist eine der wenigen Waffen, die das Medium Hörfunk noch hat.“

Stehen bei der knapp zweistündigen Veranstaltung Fernsehstars auf der Bühne, ist das eher ein Randerscheinung. Hannelore Hoger, die bei der "Chronik der Gefühle“ mitgelesen hat, geht vollkommen unter, auch der Auftritt von Matthias Brand, der als Sprecher des „Besten Krimis“, Ake Edwardsons "Der Himmel auf Erden“, ausgezeichnet wird, ist nur ein kurzes Intermezzo. Gefeiert werden eher schillernde Persönlichkeiten der Literatur – wie Thomas Bernhard und Siegfried Unseld, deren höflichen Austausch von gepflegten Bösartigkeiten im Briefwechsel die Schauspieler Voss und Simonischek köstlich vortragen.

Die Publikumspreise des deutschen Buchhandels HörKules und HörKulino gehen mit "Der Hobbit“ und "Biss zum Morgengrauen“ übrigens an Umsetzungen zweier unbestreitbarer Megaseller, die den Buchmarkt seit Jahren bestimmen. Gert Heidenreich als J.R.R. Tolkiens Stimme im deutschen Hörbuch und Ulrike Grote ("Biss“) durften hier als Sprecher den im wahrsten Sinne des Wortes schwergewichtigen Preis entgegennehmen. Und auch, wenn die Fülle der Preise – zehn Stück werden am Abend verliehen – dies Glauben machen könnten: Die Gala wirkte zu keinem Zeitpunkt gehetzt, ließ sich sogar Zeit für musikalische Intermezzi.

Quelle: Börsenblatt online

Links zu dieser Meldung:
www.boersenblatt.net

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