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Messebuchhandlung Leipzig Mobile Kassenkräfte 10.12.2010
Nach wochenlangen Tauziehen hinter den Kulissen stehen die Bedingungen für den Buchverkauf auf der Leipziger Buchmesse 2011 fest: Die Servicegebühr kommt, der Freigabe des Direktverkaufs erteilt die Messe eine Absage. Kleinere Verlage können jedoch an der Messebuchhandlung teilnehmen, ohne dort Bücher einzustellen.
Der Befreiungsschlag der Leipziger Messebuchhandlung, gedacht, um die Schere zwischen steigenden Umsätzen und stagnierende Erträgen ein Stück weit zu schließen, zog ungeplante Kreise: Seit ihrer im September bekannt gewordenen Ankündigung, ab 2011 eine nach Verlagsgröße gestaffelte Servicegebühr zu erheben, ist das Prozedere um die Buchverkaufsmöglichkeiten auf der Leipziger Buchmesse insgesamt in der Diskussion. Nicht nur ist die Gebühr, vor allem von einer Reihe kleinerer, in der Kurt-Wolff-Stiftung assoziierter Verlage, als falsches branchenpolitisches Signal kritisiert worden, das Begehrlichkeiten anderer Marktteilnehmer wecken könnte. Auch die Forderung nach Zulassung des Direktverkaufs am Stand, in den letzten Jahren nur noch sporadisch erhoben, war plötzlich wieder in vieler Munde. Die Leipziger Buchmesse für vier Tage zur größten Buchhandlung der Welt machen – was den einen als ideales Lockmittel für Leser (und Käufer) vorschwebt, ist anderen ein Graus.

Nach diversen, um Klärung bemühten Kontakten zwischen Messe, Messebuchhandlung und einzelnen Verlagen ergibt sich für März 2011 folgender Stand: Die ungeliebte Servicegebühr, die personelle und logistische Leistungen der für alle Aussteller offenen Messebuchhandlung kompensieren soll, kommt definitiv. Und auch die generelle Freigabe des Direktverkaufs steht für die Messe nicht zur Debatte. Buchmesse-Direktor Oliver Zille, der die Interessen von großen und kleinen Verlagen wie die von Buchhandel und Lesepublikum unter einen Hut bringen muss, begründet die Absage im Wesentlichen mit drei Argumenten: Zum einen könne der Direktverkauf mit dem Buchhandel seine nach wie vor wichtigste Fachbesucher-Zielgruppe vergrätzen. Zum anderen fürchtet der Messe-Chef neben der logistischen Überforderung der Großen eine Preisschlacht bei preisungebundenen Büchern – die Messe als Reste-Rampe.

Ein Stück weit wollen die Leipziger den ausstellenden kleineren Verlagen 2011 dennoch entgegenkommen - zunächst in einem „Testlauf“: Erstmals sollen in den Hallen mobile, mit EC-Geräten ausgestattete Kassenkräfte eingesetzt werden, die auf Kaufwünsche des Publikums direkt am Stand reagieren. Zilles „Kompromiss“, der den Independents die Teilnahme an der Messebuchhandlung ermöglicht, ohne dort Bücher einstellen zu müssen, wird von diesen kritisch gesehen: Auch wer die mobilen Verkäufer nutzt, ist mit den vertraglich festgeschriebenen 45 Prozent Rabatt plus Servicepauschale dabei. „In finanziell angespannten Zeiten kann uns das nicht gefallen“, spricht Stefan Weidle, Vorsitzender der Kurt-Wolff-Stiftung, vielen seiner Kollegen aus dem Herzen. Dennoch wird die Stiftung keine Empfehlung an ihre Mitglieder aussprechen. „Jeder soll selbst entscheiden, ob er den Vertrag unterschreibt“, sagt Weidle, „wir raten zu nichts.“

Mehr als 70 Prozent ihrer bisherigen Verlagspartner, so Heike Grümmer von der Messebuchhandlung, hätten die neuen Verträge bislang akzeptiert, darunter „alle großen Verlage“. Stefan Weidle macht kein Hehl daraus, dass es im Kreis der Kleineren dennoch grummelt. Über die Messebuchhandlung, die 80 Prozent ihres Umsatzes mit fünf Prozent der Verlage macht, haben sie in den letzten Jahren verschwindend wenig verkauft. Dabei wären gerade sie auf eine wenigstens teilweise Refinanzierung ihrer Messekosten angewiesen. „Alle hängen sehr an Leipzig, wir sind jederzeit kompromissbereit“, sagt Weidle. „Auch den Buchhandel sehen wir grundsätzlich als Verbündeten. Aber wir müssen auch sehen, wo wir bleiben.“ Auf dem Kurt-Wolff-Verlegertreffen im kommenden März wird man über eine gemeinsame Positionierung beraten – dann schon für Leipzig 2012. In Serie gehen, dafür muss man kein Hellseher sein, wird der 2011er Testlauf wohl nicht. Beide Seiten werden sich weiter aufeinander zu bewegen müssen.

nk

Quelle: Börsenblatt online

Links zu dieser Meldung:
www.boersenblatt.net

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