Der Cousin im Souterrain
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Der nach "Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten" zweite Streich der Dortmunder Autorinnengruppe "Undpunkt".
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Prominente im Dienst der Menschenrechte 20.03.2011
Wenn die Lit.Cologne ruft, dann strömen die Prominenten in Scharen herbei. Gleich zwei Hände voll bot das größte Literaturfestival Europas am ersten Abend in der Kölner Arena auf: Unter anderem Herbert Grönemeyer, Charlotte Roche, Benno Fürmann und Katja Riemann lasen da für einen wirklich guten Zweck. Für die weltweite Einhaltung der Menschenrechte. Für die Organisation, die seit 50 Jahre über sie wacht: Amnesty International.
1961 wurde Amnesty International in London gegründet. Im selben Jahr nahm auch eine Gruppe in Köln ihre Arbeit auf, setzte sich für die Rechte Gefangener ein. Mittlerweile hat die nicht staatliche Organisation allein in Deutschland über 100.000 Mitglieder und kümmert sich um alle Arten von Menschenrechtsverletzungen, wacht unter anderem auch über die Einhaltung der Meinungsfreiheit und kämpft gegen Zensur.

Dass über 6.000 Zuhörer zu einer Lesung von Texten verfolgter Autoren kommen, ist nicht nur der ungebrochenen Anteilnahme der Menschen an der Arbeit von Amnesty, sondern auch dem unglaublichen Erfolg des Literaturfestivals Lit.Cologne zu verdanken. Mit einer Traum-Auslastung von über 95 Prozent bestreitet es auch dieses Jahr wieder parallel zur Leipziger Buchmesse 160 Veranstaltungen an 11 Tagen. Rund 80.000 Besucher werden insgesamt erwartet. Autoren wie Orhan Pamuk, Richard David Precht, Simon Beckett oder Donna Leon geben sich die Klinke in die Hand.

So wie Donnerstagabend die prominenten Gäste auf der Amnesty-Gala. Es ist ein imposantes Bild, wie sie zum Anfang in Reihe am Bühnenrand stehen und – wie am 10. Dezember 1948 Eleanor Roosevelt vor den Vereinten Nationen – die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verlesen. Die Moderation hat Roger Willemsen übernommen, der sich seit vielen Jahren aktiv für Amnesty International einsetzt. Er nutzt Umbaupausen zwischen den Auftritten für die Verbreitung von brisanten Fakten und eindringlichen Aufforderungen: „246 Millionen Kinderarbeiter gibt es auf der Welt – achten sie auf ihren Kleidungskonsum!“

Benno Fürmann und Michael Lentz lesen einen Ausschnitt aus Willemsens erschreckenden Interviews mit Ex-Häftlingen aus Guantánamo, die von subtiler Folter unter anderem durch die Gabe von halluzinogenen Medikamenten erzählen. „Es ist eine der größten Enttäuschungen der Amtszeit Barack Obamas, dass er es immer noch nicht geschafft hat, Guantánamo zu schließen“, erklärt der Moderator. Und macht so deutlich, dass Menschenrechte nicht nur in Ländern wie China, Lybien oder dem Iran verletzt werden.

Wie sehr die Prominenten sich am Abend wirklich in den Dienst der Menschenrechtsorganisation stellen, zeigt der Auftritt Herbert Grönemeyers. Mit Dreitagebart und schludrig-löchriger Jeans tritt er äußerst unprätentiös auf und stellt sich ausschließlich in den Dienst seiner Texte – einer Collage aus Gedichten von vor und während des zweiten Weltkriegs verfolgten Autoren wie Nelly Sachs, Mascha Kaléko oder Ossip Mandelstam. Wie alle, so auch Max Herre, Joy Denalane und Klee, die für die Musik in der weiten Arena sorgen, verzichtet auch er selbstverständlich auf seine Gage. Der Erlös der dreistündigen Mammut-Lesung mit Texten von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo bis Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller wurde an die Organisation Amnesty International gespendet, die auch 50 Jahre nach ihrer Gründung mehr als genug zu tun hat.



Max Florian Kühlem

Quelle: Börsenblatt online

Links zu dieser Meldung:
www.boersenblatt.net

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