en Rheingau Literatur Preis 2011 erhält der Schriftsteller Josef Haslinger für den Roman „Jáchymov“ (S. Fischer Verlag).
Der Preis ist mit 10.000 Euro und 111 Flaschen Rheingauer Wein dotiert. Das Preisgeld wird vom Hessischen Ministerium fĂĽr Wissenschaft und Kunst und dem Rheingau Musik Festival bereitgestellt. Der VDP Rheingau spendet 111 Flaschen besten Rheingauer Weins.
In der Begründung der Jury heißt es: „Josef Haslinger erzählt in seinem neuen Roman „Jáchymov“ die Geschichte der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, deren Spieler 1950 nach dem zweifachen Gewinn der Weltmeisterschaft wegen angeblicher staatsfeindlicher Umtriebe zu langjährigen Strafen im Arbeitslager des Uranbergwerks Jáchymov verurteilt wurden. Den ehemaligen Torwart, der nach seiner Entlassung an den Folgen der Verstrahlung stirbt, beschreibt Haslinger auf eindringliche Weise als Objekt einer Macht, die brutal und maßlos die zu Feinden erklärten Mitbürger Ihrer Räson opfert. Die historische Wahrheit über das kommunistische Arbeitslager Jáchymov fördert Haslinger im Erzählen einer Familiengeschichte zu Tage, die von den nicht vergehenden Erinnerungen an das erbärmliche Los der Vaters geprägt ist. Das alte Kurhotel Jáchymov in einem Tal des Erzgebirges, in dem die Tochter des Torwarts auf den Verleger trifft, der die Geschichte ihrer Familie herausbringen wird, macht Haslinger zu einem herausragenden Erinnerungsort des Staatsterrors im 20. Jahrhundert.“
Josef Haslinger, 1955 in Zwettl/Niederösterreich geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt Haslinger als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball“, 2000 „Das Vaterspiel“, 2006 „Zugvögel“. Sein letztes Buch, „Phi Phi Island“, erschien im Frühjahr 2007. Haslinger erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels.
Quelle: Börsenblatt online
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