Der deutsche Übersetzer und Autor Carl Weissner verstarb am 24. Januar im Alter von 71 Jahren völlig unerwartet in Mannheim. Das teilt der Wiener Milena Verlag mit.
Carl Weissner wurde 1940 in Karlsruhe geboren. Er studierte Anglistik in Bonn und Heidelberg. Zeit seines Lebens habe er sich dem literarischen Underground verschrieben, schreibt der Milena Verlag in seinem Nachruf. Mit einem Fulbright-Stipendium habe er die literarische Alternativszene in New York und San Francisco erforscht. Zusammen mit Jörg Fauser, Jürgen Ploog und anderen gab er "geniale Underground-Zeitschriften heraus": etwa "UFO" (1970/71) und "Gasolin 23" (ab 1972).
Carl Weissner übersetzte William S. Burroughs, Nelson Algren, Allen Ginsberg, J. G. Ballard, Andy Warhol, Bob Dylan, Frank Zappa und viele mehr. Weissner hat die Werke von Charles Bukowski übersetzt und den Autor so in Deutschland etabliert. Zudem verhalf er seinem Freund Bukowski als Literaturagent zum internationalen Durchbruch.
Der Milena Verlag veröffentlichte Weissners einzige zwei literarische Arbeiten in deutscher Sprache, die Romane "Manhattan Muffdiver" (2010) und "Die Abenteuer von Trashman" (2011). "Carl Weissners Werk und Leben waren von seltener Ehrlichkeit und Kompromisslosigkeit geprägt. Er war einer, der sich nicht davor scheute, die Dinge beim Namen zu nennen, sich nicht mit Plattitüden zufriedengab und stets ein kritisches Wort für den oft selbstreferenziellen Literaturbetrieb übrig hatte", würdigt der Milena Verlag Carl Weissner.
Quelle: Börsenblatt online
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